Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unseren neuen Kuratorin Fe Krauß (@FeKrauss)
vorstellen zu dürfen!
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Im 5. Semester war ich dann in der Vorlesung "Galaxien &
Kosmologie" von Prof. Jörn Wilms. Die Vorlesung war so super, das
ich wusste, das ich an dem Institut meine Bachelorarbeit schreiben
will. Das ging zum Glück auch, und war eine gute Erfahrung, so das
ich da als HiWi (Hilfswissenschaftler) weiterarbeitete und auch
meine Masterarbeit dort geschrieben habe. Zu meiner großen
Überraschung hab ich von Jörn dann eine Doktorandenstelle angeboten
bekommen. Ich hatte keinen echten "Plan" was ich nach dem Studium
machen wollte, und das wissenschaftliche Arbeit machte viel Spaß,
deswegen sagt ich zu. Danach war es für mich schon immer ein Wunsch,
einmal im Ausland zu leben und etwas anderes zu erfahren, deswegen
war ein Postdoc eine einfache Entscheidung.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich hab mich schon als Kind & Jugendliche mit verschiedenen
wissenschaftlichen Themen befasst, Astronomie, Archäologie, etc.
Meine erste Astronomie Vorlesung & astronomisches Praktikum
während dem Studium hat mich motiviert weiterzustudieren. Das
wissenschaftliche Arbeiten hat mir dann viel besser gefallen als das
Studium. Ich bleibe (im Moment) in der Wissenschaft, wegen der
großen Flexibilität, den interessanten Herausforderungen und den
Möglichkeiten an verschiedenen Orten zu wohnen und zu arbeiten!
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich beschäftige mich mit Themen der Hochenergie-Astrophysik. Das
sind hauptsächlich Gebieten in denen enorme Bedingungen herrschen,
die wir auf der Erde nicht reproduzieren können. Dabei geht es zum
Beispiel um extreme Magnetfelder, Gravitation oder auch
Beschleunigungen.
Dabei ist mein Thema hauptsächlich schwarze Löcher. Mich
interessieren sowohl "kleine" schwarze Löcher, die etwa 10 mal so
massereich sind wie unsere Sonne, aber auch sehr massive schwarze
Löcher, die etwa eine Million bis 10 Milliarden an Sonnenmassen
haben. Wir versuchen zu verstehen wie diese schwarze Löcher Material
sammeln und verschlucken. Interessant ist außerdem das in der
Umgebung oft Material nicht im schwarzen Loch verschwindet, sondern
mit hohen Geschwindigkeiten das Gebiet verlässt. Wir nennen diese
Phänomen "Jets".
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
In der Astronomie im Allgemeinen werden die "großen" Fragen
beantwortet (oder es zumindest versucht): Wo kommen wir her? Was ist
das Universum? Sind wir allein im Universum?
Es geht also um die Neugier der Menschen und den Wunsch die Natur
und das All zu verstehen. Astronomie hat dabei schon sehr lange
Menschen fasziniert, und wir lernen stets mehr über das Universum.
Im Detail sind schwarze Löcher wichtig um zu verstehen wie sie
Galaxien beeinflussen, z.B. auch unsere Galaxie, die Milchstraße.
Jets in Galaxien können die Sternbildung stark unterdrücken.
Außerdem sind massereich schwarze Löcher besonders interessant für
die Kosmologie. Ein kleiner Teil dieser schwarzen Löcher produziert
sehr viel Helligkeit, was bedeutet wir können sie bis viel größere
Entfernungen und damit auch viel weiter zurück in der Vergangenheit
sehen. Damit untersuchen wir die Galaxienentwicklung im frühen
Universum: Hat sich die Milchstraße ähnlich entwickelt?
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Nein.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich beschäftige mich gerne mit Ägyptologie und probiere da ab und zu
Texte aus den Museen zu übersetzen, aber das nicht wirklich gut oder
aktiv. Ab und zu lerne ich etwas Sumerisch (Keilschrift). Ansonsten
ist Kunst & Musik der kreative Ausgleich für mich, ich spiele
(mittelmäßig) Klavier, und male gerne (Bleistift und auch Acryl).
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Erstmal ausschlafen! Morgens dauert es bis ich richtig wach und
aktiv bin. Dann bin ich meistens entweder in der Natur (spazieren,
am Strand Buch lesen) oder in einem Museum zu finden, hängt
natürlich vom Wetter ab. Abends meistens noch eine Folge auf Netflix
schauen und dann noch skypen mit meinem Freund (in den USA).
Bitte begrüßt Fe ganz herzlich bei Real Scientists DE!
No comments:
Post a Comment