Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin Vanessa Pitz (@vanessapitz) vorstellen!
Vanessa hat in Marburg Biologie auf Bachelor studiert und absolvierte dann ihren Master in Biomedizin an der Universität in Liverpool. Daraufhin zog es sie für weitere 3 Jahre ins grüne Schottland, wo sie an der Universität Glasgow ihre Doktorarbeit in Neurowissenschaften als Mitglied der weltweit größten Langzeitstudie in Parkinson (Tracking Parkinson’s) verfasste. In ihrer Arbeit hat sie die Effektivität und Nebenwirkungen des Medikamentes Levodopa (L-dopa) untersucht und auch Rückschlüsse auf die Diagnose der Krankheit gezogen.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich hatte schon in der Schule ein großes Interesse an Naturwissenschaften, vor allem der Biologie. Obwohl Biologie mein schlechtestes Fach war, hat es mir die größte Freude bereitet und das war für mich am Wichtigsten. Ich wusste schon immer: ich schau mal wie weit ich komme – solange es mir Spaß macht, bin ich dabei! Ich habe mich dann dazu entschieden Biologie (Bachelor), Biomedizin (Master) und letztendlich Neurowissenschaften (PhD) zu studieren.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich denke bei mir war es eine Art Schockliebe in der Schule, zumindest was die Neurowissenschaften und das Gehirn angeht. Dieser Gedanke, dass das kleine Gehirn so viel von einem Menschen nehmen kann und besonders die Heimtücke dieser schleichenden Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer, hat mich einfach verblüfft. In einer Facharbeit musste ich dann ein Thema auswählen und habe mich für ein Parkinsonmedikament entschieden – ab da war es um mich geschehen. Ich denke was mich so lange in dem Feld gehalten hat, ist, dass man sieht: es passiert etwas. Es gibt neue Ansätze und auch als junge ForscherIN hat man das Gefühl in dieser Community gehört zu werden. Gerade die klinische Forschung kann einen direkten Einfluss auf den Patienten haben und das finde ich besonders spannend.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Doktorarbeit habe ich mich mit dem Thema Parkinson und speziell der Ansprache auf das Medikament Levodopa (L-dopa) innerhalb klinischer Langzeitstudien (etwa 8 Jahre) beschäftigt. In erster Linie wollte ich schauen, wie sich insgesamt die Motorik verbessert, aber auch wann und wie oft Nebenwirkungen auftreten. Zudem wird die Diagnose Parkinson klinisch von der Ansprache auf L-dopa unterstützt, was daher auch ein wichtiger Punkt in meiner Arbeit war.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich denke der wichtigste Aspekt sind die dramatisch steigenden Zahlen der Betroffenen – es wird bald jeder jemanden kennen, der/die Parkinson hat. Die Wissenschaftskommunikation hinkt dem aber noch etwas hinterher, denn Parkinson sieht bei jedem anders aus und das ist auch die Schwierigkeit (und gleichzeitig das Faszinierende) in der Forschung. Darüber hinaus ist es einfach eine verzwickte Krankheit und im Moment passiert auf dem Gebiet der Neurodegeneration sehr viel. Mir persönlich bereitet dieses Gebiet immer noch viel Freude und das möchte ich gerne weitergeben.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Als Datenanalytikerin sitze ich natürlich die meiste Zeit vor meinem Laptop. Allerdings war ich während meiner Doktorarbeit auch Teil einer Forschungsinteressengruppe, bestehend aus Patienten, Angehörigen und Forschern und habe dort regelmäßig Vorträge gehalten und mich mit den Leuten ausgetauscht. Das war eine Erfahrung, die ich so nie vergessen werde und ist bis heute eine riesige Motivation. Ansonsten ist natürlich die (mehr oder weniger offizielle) Wissenschaftskommunikation ein sehr wichtiger Punkt, vor allem in Krankheitsgebieten wie diesem, die in Großbritannien hauptsächlich auf Spendengeldern basieren.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich kann mich für viele Sportarten interessieren, habe aber auch pandemiebedingt endlich wieder zu meinen alten Hobbies wie Nähen und lesen zurückgefunden. Außerdem habe ich mich gut darin geschlagen Pflanzen zu ziehen und am Leben zu halten.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ein idealer Tag startet für mich etwa gegen 9 Uhr mit einer gemütlichen Lauf-, Wander- oder Schwimmrunde im Sonnenschein. Anschließend ein gemütliches ausgiebiges Frühstück und danach bis in die Abendstunden etwas mit Freunden unternehmen.
Bitte begrüßt Vanessa ganz herzlich bei Real Scientists DE!
No comments:
Post a Comment