Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Rima-Maria Rahal (@rimamrahal.bsky.social)! Rima-Maria promovierte an der Universität Leiden zu kognitiven Entscheidungsprozessen in sozialen und moralischen Dilemmata, die sie am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn erforschte. Nach Stationen in Frankfurt, Tilburg, Bonn und Heidelberg arbeitet sie nun an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie engagiert sich im Bereich Open Science, ist Alumna des Fellowship-Programms Freies Wissen und war Mitglied der Lenkungsgruppe des German Reproducibility Networks.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Bei dieser Frage habe ich gespickt und mir meine Antwort bei meinem Twitter-Takeover bei realsci.de vor 4 Jahren angeschaut. Da stand irgendwas mit “ich löse gern Rätsel” und das stimmt natürlich weiterhin. In den letzten 4 Jahren ist aber noch einiges passiert. Für meine aktuelle Antwort würde ich ergänzen: Meine Landung in der Wissenschaft hat auch mit Glück und Durchhaltevermögen zu tun, und mit starkem Rückhalt bei meiner Familie und Freunden.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich bin Psychologin und arbeite an interdisziplinären Themen an der Schnittstelle zu VWL/BWL, Recht und Soziologie. Dabei finde ich vor allem spannend, was „meine Methode”, also das Erforschen von Zusammenhängen durch Experimente, oft mit Prozessmaßen wie Eye-Tracking, sinnvoll beisteuern kann. So ergeben sich oft neue (Arten von) Fragestellungen.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit! Ich forsche zu Entscheidungsprozessen.
Mich interessiert, welche Informationen benutzt werden, um Entscheidungen vorzubereiten und was gerne mal ignoriert wird. Oft will ich auch wissen, ob jemandem eine Entscheidung schwerfällt, ob sie überlegt abläuft oder eher spontan und (zu) kurz gedacht. Dabei interessieren mich insbesondere Entscheidungen im normativen Kontext, bei denen es also irgendwie um richtig und falsch geht. Meine aktuelle Arbeit beschäftigt sich damit, wie Unterschiede zwischen Personen und Kulturen die Entscheidungsprozesse beeinflussen.
Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Entscheidungen stecken überall - manchmal fallen sie uns gar nicht auf und manchmal sind sie monumental wichtig. Besser zu verstehen, wie Entscheidungen ablaufen, bietet einen Ansatz für Interventionen, um die Entscheidungen an sich zu verbessern. Besser ist natürlich ein großes Wort und kann unterschiedliche Bedeutungen haben. Dabei kann es um individuelle Verbesserungen gehen, oder um Implikationen für größere Zusammenhänge, wie wir als Gesellschaft besser zusammenleben können, oder wie Interaktionen über Gruppen und Nationen hinweg kooperativer gestalten können.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich beschäftige mich gerade damit, wie Forschungsförderung und Drittmittelvergabe eigentlich funktioniert und was man da besser machen könnte.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich bin eine richtige Pflanzentante und hege im Garten und Indoor eine kleine (okay große) Anzahl an verschiedenen Pflanzen, von Tomaten bis zur seltenen Monstera.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?
Ich schreibe die Antwort auf den Fragebogen gerade im Urlaub, die Frage passt also wie die Faust aufs Auge. Ideale freie Tage starten für mich mit einem leckeren Frühstück - hat da jemand Waffeln gesagt? Dann geht’s bei schönstem Sonnenschein raus, ob in den Garten, auf den Berg oder aufs Pferd. Abends dann müde aber irgendwie mit mehr Energie als vorher zur Erfrischung in ein kühles Gewässer. Sterne und Glühwürmchen gucken, das macht den Tag dann perfekt.
Bitte begrüßt Rima ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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