Sunday, January 28, 2018

Die fabelhafte Welt der Steine - Nadine Gabriel ist jetzt bei Real Scientists DE!

Wir freuen uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Nadine Gabriel (@NadWGab) vorstellen zu dürfen! Nadine hat am University College London Geologie studiert und dabei unter anderem 1.9 Milliarden Jahre alt Stromatolithen der Belcher Islands in Kanada geforscht.  Seit 2017 macht sie ein Praktikum am nicht ganz so alten, aber doch altehrwürdigen Grant Museum of Zoology der UCL, wobei sie sich auch einem ihrer weiteren Interessen widmen kann: der Wissenschaftskommunikation. Nadine bloggt für den Museums & Collections Blog der UCL und hat den Hashtag #AreYouSiO2 ins Leben gerufen. Darunter dürfen Mineralienfans immer montags raten, ob es sich bei einem abgebildeten Gestein um Quartz handelt oder nicht (zu besonderen Anlässen gibt es auch mal eine special edition).

Hier ist Nadine in ihren eigenen Worten:

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Als ich sehr jung war, wollte ich Anwältin werden, weil ich mir “Judge Judy” sehr oft angeschaut habe. Meine Arbeitserfahrung war in einem Anwaltsbüro und ich habe meine Zeit dort genossen. Aber ich habe mich immer für Wissenschaft interessiert (es war mein Lieblingsfach in der Schule) und wissenschaftliche Dokumentarfilme haben mir immer gefallen. Als ich meine Abitur (A-Levels) gemacht habe, habe ich Erdkunde studiert und sie war wunderbar! Ich habe über Vulkane, Erdbeben, Plattentektonik und Meteorologie gelernt. Dann habe ich entschieden, Geologie an der Universität zu studieren.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Geologie hat ein bisschen von allem. Um die Erde zu verstehen, muss man Physik, Biologie und Chemie wissen. Und wie gesagt, ich liebe Wissenschaft! Wenn man Geologie studiert, muss man Feldforschung machen und ins Ausland gehen, und das hat mir sehr gefallen. Mein eigenständiges Forschen ging um Geochemie und Stromatolithen (biogene Sedimentgesteine). Ich habe dieses Projekt ausgewählt, weil ich mit sehr alten Steinen (~1,9 Milliarden Jahre alt) arbeiten musste und die Minerale in der Stromatolithen analysieren musste. Ich habe entschieden, in Museen zu arbeiten, weil ich ihre Sammlungen und Wissenschaftskommunikation liebe. Vor ein paar Jahren habe ich das Natural History Museum London besucht. Die Mineraliengalerie war sehr groß und hat mich beeindruckt. Ich finde es sehr gut, dass Museen uns helfen, unsere Welt zu verstehen.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich arbeite vier Tage pro Woche beim Grant Museum of Zoology. Das Grant Museum of Zoology ist ein Teil der UCL und hat ~68.000 zoologische Exemplare. Jeder Tag ist anders und das ist ein Pluspunkt für mich. Das Ziel meines Praktikums ist es, alle Aspekte der Tätigkeiten des Museums zu unterstützen.  Ein großes Teil meiner Arbeit besteht aus Museumsdokumentation: ich muss unsere Museumsdatenbank aktualisieren, Exemplaren eine Inventarnummer geben und Exemplare beschriften. Forscher, Künstler, Fotografen, usw. kann das Museum besuchen, um Exemplare zu studieren, also ich muss die Exemplare finden, die sie wollen. Andere Aufgaben beinhalten bloggen, Ausstellungen aufstellen, Besucher grüßen, aufräumen (es ist nicht gut, wenn das Museum staubig ist!) und noch mehr. Vor ein paar Monaten musste ich mich um 26 lebende Schnecken kümmern, weil sie in unserer Ausstellung waren!

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Geologie ist überall und wir sind abhängig von ihr. Dank der Geologie haben wir Treibstoff, Chemikalien, Erze und Minerale für unsere Industrie. Geologie hilft uns, Naturgefahren (Erdbeben, Vulkanausbrüche, Dolinen, usw.) zu verstehen und ihre Risiken abzumildern. Kurz gesagt: Geologie hält uns sicher und hilft unseren Gesellschaften.

Und warum sind Museen wichtig? Wenn man ein Museum besucht, kann man etwas Neues lernen. Museen sind inspirierend und ich finde es echt toll, wenn Leute das Grant Museum of Zoology besuchen und erstaunt sind. Viele seltene und wichtige Exemplare befinden sich in Museen und sie werden dort geschützt. Wegen Museums haben Forscher die Möglichkeit, Exemplare zu analysieren – viele wissenschaftliche Studien nutzen Museumsexemplare.


Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Deutschlernen! Seit vier Jahren bringe ich mir selbst Deutsch bei. Ich finde Sprachen sehr interessant und vielleicht wenn ich keine Geologin wäre, würde ich Sprachwissenschaft studieren. Regelmäßig übersetze ich Lieder, damit ich mein Deutsch verbessern kann. Ich lese, zeichne, höre Musik, sammle Minerale und besuche Museen.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Spät aufstehen und ein englisches Frühstück essen. Dann das Natural History Museum London besuchen und in einem Wald spazieren gehen. Und endlich nach Hause gehen und einen guten Film sehen, mit leckerem Essen und Trinken.

Bitte begrüßt Nadine ganz herzlich bei Real Scientists DE!

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