Sunday, June 25, 2023

Quantenphysik und Wissenschaftsjournalismus! Sabrina Patsch ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Dr. Sabrina Patsch (@SabrinaPatsch)! Sabrina studierte Physik im Bachelor und Master an der Universität Kassel. Bereits in diesen beiden Abschlussarbeiten drehte sich bei ihr alles um Quanten. Ihre Promotion im Bereich der theoretischen Quantenphysik mit dem Titel "Control of Rydberg atoms for quantum technologies" schloss sie im Frühjahr 2022 an der Freien Universität Berlin ab. Während ihrer Promotion verbrachte sie viel Zeit am Collège de France in Paris, um mit Experimentalphysiker:innen ihre gemeinsamen Ideen zu realisieren. Seit dem Studium engagiert sie sich leidenschaftlich in der Wissenschaftskommunikation, sei es beim Tag der offenen Tür, Girls Day, Science Slam oder ähnlichen Formaten. 2021 wurde sie deutsche Vize-Meisterin im Science Slam, seit 2022 ist sie City Coordinator in Berlin von Pint of Science. Parallel zu ihrer Promotion wandte sie sich bereits dem Wissenschaftsjournalismus zu, startete ihren eigenen Blog Physicus Minimus (https://physicus-minimus.com/) und veröffentlichte Artikel unter anderem in Spektrum der Wissenschaft, c't und dem Physik Journal. Nach ihrer Promotion entschied sie sich, vollständig in den Journalismus zu wechseln und begann 2022 ein journalistisches Volontariat beim Tagesspiegel in Berlin.

Foto aufgenommen von  Franziska Pfeifer.

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Ich war absolut fasziniert von der Quantenphysik-Einführung in der Schule. Da gibt es also eine Welt, die tief in jeglicher Materie und uns allen schlummert, die so absolut anders funktioniert als alles, was wir aus dem Alltag kennen und intuitiv verstehen? Wow, ich wollte wissen: Was gibt es da noch, wovon ich nichts weiß? Deshalb habe ich beschlossen, Physik zu studieren und diese Begeisterung für die Quantenphysik hat mich vom Bachelor zum Master in die Promotion gelockt, ohne, dass ich es je angezweifelt hätte. Ich habe für mein Thema gebrannt und wollte weiter daran arbeiten. Deshalb war die Promotion der einzige Weg für mich.


Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort? (aka: Warum bist du in den Journalismus gewechselt?)

Die Entscheidung gegen eine akademische Karriere ist mir schwergefallen. Die ausschlaggebenden Gründe sind den meisten vermutlich nicht neu: Befristete Arbeitsverträge, herumtingeln von Postdoc zu Postdoc, von einem Land (oder Kontinent) zum anderen, ohne zu wissen, wann und ob man je irgendwo ankommt und eine Professur oder feste Stelle ergattert. Ich hab für mich entschieden: Das ist es mir nicht wert. Trotzdem liebe ich Physik und ich wollte etwas tun, wo ich weiter damit zu tun habe. So bin ich an den Wissenschaftsjournalismus geraten. Ich habe ein Erklär-Gen und es hat mir immer Spaß gemacht, meine Leidenschaft für die Quantenphysik zu teilen. Da viele vor der Quantenphysik zurückschrecken, ist meine Expertise da sehr willkommen, wie ich schnell bemerkt habe. Klar kann ich mich im Journalismus nicht nur auf Quantenphysik beschränken, nicht einmal nur auf die Physik, aber es macht mir Spaß, mich in neue Themen reinzufuchsen. Außerdem sind sich Journalismus und Forschung ähnlicher als man meint: In beiden geht es darum, ein Thema gründlich zu erforschen und kritisch zu durchleuchten.


Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Ich bin Volontärin beim Tagesspiegel in Berlin. Eine Volontärin ist so etwas wie eine Auszubildende. Das Programm dauert zwei Jahre und währenddessen lerne ich das journalistische Handwerk "on the job". Gleichzeitig haben wir die Gelegenheit für Workshops die renommierte Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg zu besuchen und bekommen regelmäßig in-house Workshops. Der Tagesspiegel hat ein Wissenschafts-Ressort, das war mir wichtig, aber ich durchlaufe wie die anderen Volos verschiedene Stationen. Das ist für jede von uns maßgeschneidert und ich lege einen Fokus auf Wissenschaft, Technik und Fachjournalismus, aber auch ich hab schon im Newsroom gesessen und werde im Politik- und Wirtschaftsressort sein. Ich versuche eine gute Balance zu finden: einerseits bringe ich meine Expertise ein, wo ich kann (beim letzten Physik-Nobelpreis über Quantenverschränkung kam ich wie gerufen!), andererseits genieße ich es, eine Zeit lang wilde Themen auszuprobieren (Rezensionen über Rock-Konzerte? Immer her damit!).


Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Quantenphysik ist absolut faszinierend und funktioniert so anders, als die klassische Physik. Das machen verrückte Gedankenexperimente mit Schrödingers Katze oder der Welle-Teilchen-Dualismus schnell klar. Aber Zitate wie "Wer meint, die Quantenphysik verstanden zu haben, hat sie nicht verstanden" schrecken viele Leute ab. Das nicht-Verstehen fängt aber an einem späteren Punkt an, als die meisten denken. Man kann mit einfachen Mitteln und ohne hohe Mathematik sehr viel Quantenphysik verstehen! Sie steckt in so vielen Dingen: Nicht nur dem berüchtigten Quantencomputer oder den Quantensensoren und -simulatoren, die ich erforscht habe, sondern auch ganz alltäglichen Sachen wie Smartphones, GPS, DVD-Playern, MRT-Geräten und den Lichtsensoren an Supermarkttüren.


Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?

Ich bin weiterhin in der Wissenschaftskommunikation aktiv und bin City Coordinator für Pint of Science Berlin. Hierfür veranstalte ich gemeinsam mit einem Team das jährliche, dreitägige Pint of Science Festival, bei dem Wissenschaftler:innen in Bars bei lockerer Atmosphäre ihre Forschung erklären. Auch meinen Blog Physicus Minimus (https://physicus-minimus.com/) betreibe ich weiter, bei dem es um Quantenphysik und das Leben in der Wissenschaft geht, da ich hier noch nerdigeren Content verbreiten kann, als anderswo möglich wäre :)


Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?

Ich spiele E-Gitarre in einer Punkrock-Band, die fast komplett mit Frauen besetzt ist! Nicht nur die Physik braucht mehr Frauenpower, auch die Rockmusik! Ich spiele auch noch Geige und ein paar exotischere Instrumente, wie irische Bouzouki, griechischen Baglamas und Kalimba, die aber nur hin und wieder.


Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?

Ausschlafen, ausgiebig frühstücken mit frischem Kaffee und danach ein bisschen mit meinen zwei Kaninchen knuddeln (wie es sich für eine Physikerin gebührt heißen die zwei Merry und Pippin). Dann raus und durch Berlin schlendern und entweder in einem Park oder Café lesen. Abends dann mit Freunden in eins der drölftausend veganen Restaurants in Berlin gehen.

Bitte begrüßt Sabrina ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, June 18, 2023

Das Mittelalter in Literatur, Games und Film! Alan Lena van Beek ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf die Kuration von Alan Lena van Beek (@thiliel)! Dr. Alan Lena van Beek studierte Germanistik und Amerikanistik an der Universität Hamburg. Mit der Dissertation über „Riesen in der Literatur des Mittelalters“ wurde Anfang 2020 die Promotion im Bereich der Älteren Deutschen Literatur abgeschlossen. Seitdem folgten Beschäftigungen und Forschungsaufenthalte an diversen Universitäten als Postdoc und der Beginn eines Habilitationsprojektes zu Topoi des Steinernen. Forschungsschwerpunkte sind Ältere deutsche Literatur, Diskursgeschichte, Mittelalterrezeption, Game Studies, Queer Studies und Digital und Data Literacy. Seit 2023 ist Alan als Senior Scientist an der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank an der Universität Salzburg tätig.

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Eigentlich wollte ich Autor*in werden, als ich angefangen habe Germanistik zu studieren und bin dann immer mehr in die Ältere deutsche Literatur gerutscht, hab immer mehr alte Sprachen gelernt und irgendwann war mein Skill Set so spezialisiert, dass es außerhalb der Uni wenig Anwendungen dafür gab.

 

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Ich mochte schon immer gerne alten Kram (Runen, Tolkien und so) und hab mich dann im Mittelalter festgelesen. Ich wollte Ältere deutsche Literatur anregender für Studienanfänger*innen gestalten. Außerdem sind die Texte einfach abgefahren, und ich lerne nach so langer Zeit immer noch etwas dazu.


Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Ich forsche zu einem eher eklektischen Mix an Dingen: Mittelalterliche Literatur, Game Studies und Data Literacy. Ich habe meine Doktorarbeit über Riesen geschrieben und schreibe gerade mein zweites Buch über Steine. Darüber hinaus arbeite ich zur Rezeption von Mittelalter in digitalen Spielen und im Film. Seit 2023 bin ich fest an der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank in Salzburg angestellt und kümmere mich um 666 mittelhochdeutsche Texte und ihre Datenheimat.

 

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Mit mittelalterlicher Literatur können viele Menschen über Walther von der Vogelweide hinaus nichts anfangen. Dabei gibt es so viel mehr zu entdecken: Artusromane, Heldenepik, Schwankromane, und tatsächlich sind Heiligenlegenden auch überraschend cool. Viele Menschen haben popkulturell bedingt Vorstellung vom „dunklen“ Mittelalter, damit möchte ich aufräumen und zeigen, dass das Mittelalter sehr bunt und vielfältig war!

 

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?

Wissenschaftskommunikation wird bei mir schon immer groß geschrieben! Ich bin gerne bei Podcasts, Radiointerviews oder Twitchstreams zu Gast.



Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?

Ich bin DJ für hauptsächlich IDM. Außerdem habe ich mal den dritten Platz in einem Tetriswettbewerb belegt.

 

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?

Lesen, Kaffee trinken, meine 800 Kompostwürmer füttern, Yoga machen, spielen und schlafen.



Bitte begrüßt Alan Lena ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, June 11, 2023

Körperliche Mobilität von der Kindheit bis ins Alter! Kathrin Wunsch ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Dr. Kathrin Wunsch (@KathrinWunsch)! Kathrin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sport und Sportwissenschaft im Arbeitsbereich Sozial- und Gesundheitswissenschaften des Sports am Karlsruher Institut für Technologie. Sie lehrt und forscht zu den (psychologischen) Determinanten körperlich-sportlicher Aktivität über die Lebensspanne, zum bidirektionalen Zusammenhang von Sport und Stress, und im Bereich (multimodaler) mobiler Interventionen zur Gesundheitsverhaltensänderung.

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Weil das mein absoluter Traum-Job ist. Stellenausschreibung gesehen – beworben – eingestellt worden. 😊

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Ich liebe die (Sport-)Psychologie, und alles, was mit ihr zusammenhängt. Sie ist so unglaublich vielseitig und hat so viele Schnittstellen mit anderen Forschungsrichtungen. Ich kann mir nicht vorstellen, in einem anderen Feld zu arbeiten.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Ich arbeite hier am Institut in unterschiedlichsten Projekten mit und/oder leite diese. Von Forschung zu motorischer Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen, über mobile Gesundheitsförderung bei Erwachsenen, bis hin zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität und Minimierung von Stürzen bei Pflegeheimbewohnenden ist Alles vertreten. Genau diese Vielseitigkeit ist es, die mich immer wieder neu antreibt. Es gibt immer wieder neue Methoden, neue Technik, neue Software etc., mit der man sich auseinandersetzen muss, bzw. darf. Jeder Tag ist anders, und der Kontakt mit den Studierenden rundet meinen Alltag ab.

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Weil es in der Natur der Sportwissenschaft bzw. der Sportpsychologie liegt, für die Öffentlichkeit gemacht zu sein. Wir beschäftigen uns viel mit der Motivation zum Sporttreiben und den Determinanten einer erfolgreichen Verhaltensänderung hin zu mehr Aktivität und gesünderer Ernährung. Genau das ist es, was wir den Menschen „da draußen“ mitteilen und mit auf den Weg geben möchten. Natürlich nicht nur das, sondern noch so viel mehr!

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?

Seit Kurzem bin ich für die Wissenschaftskommunikation, die Social-Media-Präsenz und die Content-Creation der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie e.V. (@asp_sportpsycho) zuständig.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?

Die Arbeit lässt leider wenig Zeit für Hobbies… Eine Zeit lang war ich im CrossFit aktiv, mittlerweile bin ich der klassische Breiten- und Freizeitsportler geworden. Ich schwimme oder laufe eine Runde, wann immer es gerade passt. Ansonsten bin ich großer Pflanzenfan und verbringe gerne Zeit in meinem Garten.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?

Der ideale freie Tag ist wirklich frei, also ohne Arbeit. 😊 Ideal wäre er, wenn mir nach dem Ausschlafen Frühstück ins Bett serviert werden würde und draußen die Sonne lacht. Dann würde ich entweder an einen der vielen Seen, oder in die Berge hoch fahren oder laufen und einfach mal den Kopf frei bekommen. Auf dem Rückweg noch kurz in einer Hütte einkehren – das ist wie Urlaub. Und wenn mich dann abends zu Hause noch jemand massieren würde – hach… 😊


Bitte begrüßt Kathrin ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, June 4, 2023

Wie Stereotype die Bewertung von Schüler*innen durch Lehrkräfte beeinflussen können! Meike Bonefeld ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Meike Bonefeld (@herzgehirn)! Die Welt ist zum Verändern da. Besonders am Herzen liegt es Meike Antworten darauf zu finden, wie wir unsere Welt gerechter gestalten können - sei es in ihrer Tätigkeit als Wissenschaftlerin und der Forschung zu Stereotypen und Stereotypenreduktion, als Co-Gründerin von WUMAN und in der Gleichstellungsarbeit oder in ihrem ehrenamtlichen Engagement. Darüber hinaus schätzt sie die Gelegenheit, sowohl in der Beratung als auch der Lehre und bei WUMAN verschiedenste Menschen auf ihrem persönlichen Weg ein Stück zu begleiten.

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Ich bin durch mein Interesse an meinem Forschungsthema "so reingerutscht". Eigentlich wollte ich ehrlicherweise nach jedem Abschluss (Bachelor, Master...) erst einmal aufhören und dann hat es mich doch wieder gepackt. Zur Promotion bin ich z.B. über mein Ehrenamt bei ArbeiterKind e.V. gekommen. Dort hatte ich berichtet, dass ich gerade meine Masterarbeit schreibe und noch nicht so genau weiß, was ich danach machen möchte, weil ich vieles spannend finde. Außerdem hatte ich dabei auch erzählt, dass ich mich für Ungleichheiten im Bildungssystem und vor allem Stereotype ggü. Kindern mit Migrationshintergrund interessiere. Ein Kollege dort hat mich dann darauf hingewiesen, dass ich doch auch einfach mal ein Praktikum an einem Lehrstuhl machen könnte und dass er eine Person am Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie kennt (Spoiler: meine zukünftige Kollegin;)). Dort habe ich dann tatsächlich noch im gleichen Sommer ein Praktikum gemacht und im Anschluss ein Promotionsangebot bekommen und das beste...ich durfte zu meinem selbstgewählten Thema promovieren.


Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Schon im Laufe meines Bachelorstudiums (Soziologie) haben mich Ungleichheiten im Bildungssystem umgetrieben. Als ich dann mal eine Beobachtungsstudie in einer Schulklasse durchgeführt hatte, fiel mir auf, dass die Kinder mit Migrationshintergrund meinem Empfinden nach anders behandelt wurden. Ab diesem Zeitpunkt wollte ich es genauer wissen und das Ganze mit Daten untermauern, denn damals fand ich vorwiegend Daten, die auf die Leistungen der Schüler*innen fokussierten, aber nicht darauf, inwiefern Lehrkraftsstereotype bzw. die Wahrnehmung der Lehrkräfte unabhängig der tatsächlichen Leistung dabei eine Rolle spielten. In meiner Bachelorarbeit befasste ich mich dann daher auch mit genau diesem Thema. Im Masterstudium wollte ich hier anknüpfen fand dafür aber leider keine Betreuungsperson, die zu diesem Thema eine Arbeit anbot und so war ich sehr froh hier in der Promotion anknüpfen zu können und seither in diesem Bereich zu forschen.


Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Ich widme mich der Frage welchen Einfluss der Migrationshintergrund von Schüler*innen auf die Beurteilung ihrer Leistung durch Lehrkräfte nimmt. Dabei beschäftige ich mich auch mit Intersektionalität - also dem Zusammenspiel verschiedener Schüler*innenmerkmale. Unterscheidet sich der Einfluss des Migrationshintergrundes der Schüler*innen bspw. danach, ob die Lehrkraft ein Mädchen oder einen Jungen mit Migrationshintergrund vor sich sieht? In diesem Themenkomplex liegt mein Augenmerk darauf Ungleichheiten in der Schule aufzudecken, aber auch Möglichkeiten diese zu verringern zu beforschen. Außerdem befasse ich mich mit der Entwicklung von Methoden zur Messung von unbewussten Stereotypen und mit Forschung zum Umgang mit leistungsbezogener Heterogenität sowie sozialer Ausgrenzung in Schulen.


Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Aus meiner Sicht liegt auf der Hand, dass Bildung ein wichtiger Aspekt unserer Gesellschaft ist. Faire Zugänge dazu und Lernumgebungen in denen jede*r die Möglichkeit hat sich zu entfalten, sind meiner Meinung nach essentiell. Die Datenlage spricht leider noch dafür, dass wir hier noch nicht angekommen sind.


Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?

Ich war noch nie der Typ Mensch, der nur eine Sache machen konnte. Und ja deshalb gibt es neben Forschung und Lehre noch weitere Aufgaben. Ich habe z.B. 2018 mit meiner Frollegin Dr. Anne-Sophie Waag das WUMANetzwerk gegründet- ein Netzwerk für FLINTA Wissenschaftler*innen. In diesem Netzwerk möchten wir Wissenschaftler*innen niederschwellig vernetzen und einen Raum von Wissenschaftler*innen für Wissenschaftler*innen bieten. Ziele des Netzwerks sind es zu informieren (welche Optionen gibt es innerhalber aber auch außerhalb der Wissenschaft nach der Promotion Fuß zu fassen), zu vernetzen und dabei strukturelle Probleme, die sich manchmal sehr individuell anfühlen aufzudecken und damit zu ermutigen aber auch zu gestalten und hochschulpolitisch aktiv zu werden, um die Hochschule von morgen mitzugestalten und mit daran zu arbeiten verschiedenen marginalisierten Gruppen mehr Zugänge zu liefern.  An der Uni bin ich außerdem auch abseits von WUMAN viel hochschulpolitisch unterwegs gewesen und engagiere mich, wo ich Ideen habe gerne (formell in Gremien aber auch mal informell, wenn mir etwas auffällt, was man ergänzen oder auch verbessern könnte). Außerdem absolviere ich neben meiner Tätigkeit in Forschung und Lehre eine Ausbildung zur systemischen Beraterin und berate und begleite in diesem Zuge auch verschiedene Personen auf ihrem Weg.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ein bestimmtes Hobby, dass mich begleitet habe ich nicht. Ich mag viele verschiedene Dinge gerne und lerne gerne neues kennen. Ich reise ich gerne, lerne neue Leute kennen und probiere gerne neue Restaurants aus.


Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?

Irgendwo am Wasser, bestenfalls am Meer, die Sonne genießen und einfach mal nichts tun oder/und abends ein entspanntes Konzert besuchen.


Bitte begrüßt Meike ganz herzlich bei Real Scientists DE!