Sunday, December 17, 2023

Was eine Toxikologin so macht - Linn Voss ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf unsere neue Kuratorin Linn Voss! Linn (@linn_voss) studierte Biochemie an der FU Berlin und promovierte im Bereich Toxikoloie. Während ihrer akademischen Phase arbeitete sie beim 
Bundesinstitut für Risikobewertung, inzwischen bei regenold GmbH.

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich habe als Kind schon bei Schüler*innen experimentieren/Jugend forscht 
teilgenommen, dann folgte ein Abitur in Kooperation mit dem Alfred 
Wegener Institut in Bremerhaven, ein Jahr am Theater und dann ging es zurück in die Wissenschaft. Ich habe an der FU Berlin Biochemie studiert und bin dann irgendwie bis zur Promotion hängengeblieben. Mit ein paar 
Umwegen, von denen ich die Woche über auch erzählen werde. Nach der Promotion habe ich die Wissenschaft allerdings (leider) ziemlich direkt 
verlassen.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Toxikologie ist zum einen wissenschaftlich/akademisch interessant, aber 
betrifft auch uns alle in unserem täglichen Leben. Spielzeug, Lebensmittel, Arzneimittel, Kosmetik, all das soll uns ja nicht vergiften. Aber wie stellen wir sicher, dass etwas sicher ist? Da braucht es Wissen über Biologie, Chemie, aber auch über Prozesstechnik, über menschliches Verhalten und über Rechte und Gesetze. Diese Interdisziplinarität finde ich besonders spannend.



Erzähle uns was über deine Arbeit!
In meiner Arbeit berate ich Hersteller*innen von Medizinprodukten (alles von Cremes über Kontaktlinsen bis hin zu Herzschrittmachern) aus 
toxikologischer Sicht. Welche Tests müssen sie machen? Was bedeuten die Ergebnisse? Und wie dokumentieren sie sowohl ihren Herstellungsprozess 
als auch ihre toxikologische Bewertung? Dabei fokussiere ich mich auf nicht-klinische Studien, also alles, was nicht im Menschen stattfindet.

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Erstens weil es wenig spannendere Themenfelder gibt als Gifte. Und zweitens weil wir alle davon betroffen sind. Was heißt es denn, wenn 
Aspartam als von der IARC als "möglicherweise krebserregend" eingestuft wird? Darf ich jetzt keine Süßstoffe mehr essen? (spoiler: nein). Immer wieder sind verschiedene Stoffe Thema in breiten öffentlichen Debatten, aber selten wird sich die Toxikologie wirklich angesehen.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin Mitbegründerin von SciLead (www.scilead.de), einem ehrenamtlichen Verein, der sich für bessere Führungs- und Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft einsetzt. Und obwohl ich nicht 
mehr direkt in der Wissenschaft tätig bin, trete ich noch regelmäßig bei Science Slams auf.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Weil ich viel am Schreibtisch sitze, bin ich während meiner Freizeit gerne draußen. Sport jeglicher Art, besonders Parkour ist für mich 
essentiell.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus? (Forschende sind ja auch nur Menschen)
Jeder gute Tag beginnt mit einem guten Kaffee. Und dann bin ich am liebsten am Meer (tauchen oder surfen) oder im Wald. Mit ein paar netten 
Menschen.

Bitte begrüßt Linn ganz herzlich auf dem Kanal! 

Sunday, December 3, 2023

Blick in den Hirnstamm - Mareike Ludwig ist jetzt bei RealScientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf unsere neue Kuratorin Mareike Ludwig! Mareike (@Ludwig_Mareike / cogneuroludwig.bsky.social) studierte Psychologie im Bachelor und spezialisierte sich im Master neben der Psychologie auf Kognitive Neurowissenschaften. Seit 2020 ist sie Doktorandin in Kognitiven Neurowissenschaften am Institut für Kognitive Neurologie und Demenzforschung (IKND). Ihre Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung der Effektivität einer nicht invasiven transkutanen Vagusnerv-Stimulation (taVNS). Zudem fokussieren sich Ihre Arbeiten auf das noradrenerge System des Locus-Coeruleus, ein kleiner bedeutsamer Kern im Hirnstamm, der u.a. nicht nur beim gesunden, sondern auch beim pathologischen Altern (z.B. Alzheimer Erkrankung) involviert ist.




Wie bist du in der Wissenschaft gelandet? Eine Vielzahl von Ereignissen: Die saltatorische Erregungsleitung (eine schnelle, springende Erregungsleitung bei myelinisierten (isolierten) Nervenzellen) und der Aufbau, sowie die Funktionsweisen und vor allem die Vulnerabilität des Gehirns faszinieren mich bereits seit meiner frühen Jugend. Während meines Studiums absolvierte ich deshalb, in allen mir zur Verfügung stehenden Semesterferien, Praktika in der Neurologie und Neuropsychologie an der Uniklinik in Mainz, Heidelberg, ZI in Mannheim und an der Charité in Berlin. In Fallbesprechungen, Visiten und während der neuropsychologischen Diagnostik durfte ich vielfältige neurologische Krankheitsbilder erfahren und die jeweiligen individuellen Herausforderungen kennenlernen. Frustrierend war es für mich, Patient*innen nach einer Diagnose (z.B. Alzheimer Demenz) wieder nach Hause gehen zu lassen – und jetzt?
Ich war daraufhin als wissenschaftliche Hilfskraft an verschiedenen Forschungsinstituten tätig, konnte meine Vorliebe für Versuchsplanung und Forschungsmethoden ausleben und befasste mich während meiner Masterarbeit mit strukturellen und funktionellen Bildern des Gehirns (vor allem Locus Coeruleus). Eine Promotion in den Kognitiven Neurowissenschaften habe ich nie bewusst angestrebt, aber unbewusst haben sich wohl alle Wege darauf ausgerichtet. Als ich eine Stellenausschreibung sah, die meine Vorerfahrungen als wissenschaftliche Hilfskraft mit taVNS und der strukturellen und funktionellen Bildgebung des Locus Coeruleus verknüpfte, schrie alles nur danach, dass dies mein Projekt sein sollte – und so ward es geschehen.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Die Kognitiven Neurowissenschaften, Forschung im Allgemeinen, erfordert kritisches Hinterfragen von Konzepten und präzises Überprüfen von Hypothesen mit angemessenen Methoden, die eventuell erst entwickelt oder verbessert werden müssen. Es ist mir eine große Freude mit meiner Wissbegierde genau dem nachzugehen und meine eigene Frustrationstoleranz dabei immer wieder zu trainieren. Aufgrund der vielen kleinen Arbeitsprozesse wird es mir nie langweilig und ich kann in unterschiedlichen Bereichen (siehe unten) meine Fähig- und Fertigkeiten weiter ausbauen – das ist sehr reizvoll für mich. Das menschliche Gehirn ist für mich ein unfassbar ästhetisches, vulnerables und faszinierendes Organ und ich bin dankbar, dass ich mich damit so intensiv auseinandersetzen darf.
 
Erzähle uns was über deine Arbeit!
Thematisch fokussiere ich mich auf das noradrenerge System des Locus-Coeruleus (LC) unter Verwendung einer nicht-invasiven transkutanen Vagusnerv-Stimulation (taVNS). Der LC ist ein kleiner und sehr bedeutsamer Kern im Hirnstamm, der Noradrenalin enthält und damit u.a. beim gesunden und pathologischen Altern eine wichtige Rolle spielt. Die tAVNS ist eine nicht-invasive Stimulationsmethode des Vagusnervs, die in der Ohrmuschel appliziert wird und stellt eine Behandlungsalternative für z.B. Depression oder Adipositas dar.
Methodisch setze ich mich mit den Mechanismen und der potentiellen Wirkungsweise der taVNS auseinander. Denn es gibt nur wenige Humanstudien, die die Auswirkungen von taVNS auf das LC-NE-System untersuchen, und bisherige Studien, die die Fähigkeit von taVNS zur Beeinflussung des LC untersuchten, lieferten heterogene Ergebnisse. Deshalb etablierte ich ein Set-up, das eine individuelle Einstellung von Stimulationsparametern (z.B. unterschiedliche Intensitäten) und eine zeitsynchrone Stimulation, während eine experimentelle Aufgabe bearbeitet wird, ermöglicht. Somit kann ich systematischer potentielle Effekte einer tAVNS gegeben bestimmter Stimulationsparameter untersuchen, und zwar auch während funktioneller Bildgebung (fMRT). Bei der Aufnahme und Analyse von strukturellen und funktionellen MRT-Bildern des Locus-Coeruleus, bedarf es sehr präzise und standardisierte Methoden (z.B. Testen verschiedener EPIs (schnelle Messsequenz in der fMRT) für optimale Bildqualität des LCs) und Nachbearbeitungsverfahren, an denen ich mit meiner Arbeitsgruppe arbeiten darf.
Projekt-Entwicklung/Management/Planung. Organisation. Stakeholders. Führung. Kooperationen. Supervision. Innovation. Kommunikation. Rekrutierung. Programmieren. Analysieren. Schreiben. Vorträge. Konferenzen. All das begegnet mir in meiner täglichen Arbeit – sei es beim Schreiben von Ethikanträgen für neue Studien, dem Programmieren von Experimenten, Auswerten von Daten, Publizieren oder Rekrutierung und Einarbeitung sowie Supervision von wissenschaftlichen Hilfskräften für die Forschungsprojekte. Ich bin zudem sehr dankbar internationale Konferenzen besuchen und meine Forschungsarbeiten mit Expert*innen diskutieren zu dürfen.

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Meine Wahrnehmung von der Gesellschaft ist, dass sie sich mit dem eigenen und dem Wohlbefinden und der Lebensqualität anderer auseinandersetzt. Die körperliche und erfreulicherweise zunehmend auch die mentale Gesundheit werden im Hinblick auf Prävention von Krankheiten häufig diskutiert. Diesbezüglich gibt es auch bereits diverse Anwendung zur Stimulation des Vagusnervs, die praktiziert werden – aber sind die Effekte (z.B. Gefühl der Entspannung) wissenschaftlich tragbar? Es bedarf bei der Erforschung der potentiellen Effekte der taVNS gezielte und systematische Untersuchungen, damit wir als Wissenschaftler*innen nachweislich zeigen können, dass die tAVNS die Effekte erzielt, die wir erwarten würden, um es dann als Behandlungsalternative für bestimmte Erkrankungen einsetzen zu können.
Zudem erleben wir einen demographischen Wandel – und das Risiko an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken steigt. Dabei ist der kleine im Hirnstamm gelegene Kern, Locus Coeruleus (LC), früh von Proteinpathologien (die typisch sind für die Alzheimererkrankung) betroffen, sogar bevor typische Alzheimer Symptome gezeigt werden. Die Erforschung der Vulnerabilität des LCs ist deshalb sehr wichtig und damit einhergehend auch die Weiterentwicklung und Optimierung von Bildgebungsverfahren (z.B. MRT, PET) und Analysen, um die Struktur des LCs besser visualisieren zu können.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Seit meinen Kindheitstagen spiele ich Theater – das Schauspiel ist und bleibt meine innerste Leidenschaft. Ich schätze die Auseinandersetzung mit Stimme, Körper und Geist sehr; um Figuren, den schwarzen Buchstaben auf weißem Papier, Leben einzuhauchen. In spezialisierte ich mich im Fach „Darstellendes Spiel“, schrieb Theaterstücke und entwickelte diverse Rollenprofile. Es folgten daraufhin größere Film- und Fernsehproduktionen, sowie Theater- und Tanzproduktionen. Auch gegenwärtig nehme ich Projekte wahr, die sich zeitlich mit meiner Forschung kombinieren lassen, um mich weiter entwickeln zu können.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Rückwärts auf dem Laufband rennen. Contact Improvisation. Shiatsu.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus? (Forschende sind ja auch nur Menschen)
Idealismus – vielleicht fügt sich ein „idealer freier“ Tag in dieses Bild, wenn jeder Tag von uns selbst mit etwas gefüllt werden kann, was unser Innerstes bewegt. Brauchen wir erst „frei“, um unseren Bedürfnissen nachkommen zu können? Eine Frage, die mich selbst dazu motiviert, all meine Sinne im Alltag in unterschiedlichen Bereichen lebendig zu halten.
Ich bin sehr gerne in der Natur und höre dem Rauschen zu oder der Stille hoch oben in den Bergen. Eine mich körperlich auspowernde sportliche Aktivität, einen leckeren Kaffee, gutes Essen, Musik und ein vertrautes Gespräch unter Freunden machen einen Tag für mich sehr wertvoll. Rein ins Theater und sowohl Stimm- als auch Körperarbeit verfeinern – das würde meinen Tag genussvoll abrunden.
… und manchmal ist der „ideale freie“ Tag genau jener, an dem sich nach einem langen Spaziergang wie aus dem Nichts eine Fehlermeldung beim Programmieren in Luft auflöst und das Skript reibungslos läuft.

Bitte begrüßt Mareike ganz herzlich auf dem Kanal!

Sunday, November 26, 2023

Agile Arbeitsmethoden in der Wissenschaft- Samuel Simon ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf unseren neuen Kurator Samuel T. Simon! Samuel (@samueltsimon) unterstützt seit November 2020 die Arbeit am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) im Bereich des Forschungsinkubators. Dort befasst er sich u.a. mit der Entwicklung und Umsetzung innovativer Strukturen für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Digitalisierungsforschung sowie der Identifikation relevanter Forschungsthemen. Dabei greift er auf Berufserfahrungen aus den Bereichen Service Design, Design Thinking und agilem Projektmanagement zurück, sowie auf praktisches Wissen in der Konzeption und Durchführung von Kollaborations- und Workshopformaten. Aktuell forscht er zum Einsatz von Innovationsspielen in der Bildung und im Rahmen seiner Doktorarbeit zu den verschiedenen Rollen und Formen von Prozessbegleitung in interdisziplinären Forschungssettings. Dabei geht’s besonders darum, wie die Rolle des Facilitators in Settings wissenschaftlicher Wissensproduktion bei der Vermittlung und Einführung agiler Methoden funktionieren kann. 



Wie bist du in der Wissenschaft gelandet? 
Über lange, verstrickte Umwege: klassische Handwerksausbildung zum Fotografen - Arbeit als solcher und als Kameramann - anschließend Master in Medienmanagement/Medienkulturwissenschaften - raus aus der Uni - rein in die Medien-Marketing-Welt – dadurch nach einer Weile im Marketing von Innovationsberatungskontexten gelandet – dort viele, viele (Innovations-)Methoden erlernt (Design Thinking, Design Sprints, Agile Projektmanagementansätze wie Scrum etc.) und darüber dann eine Vertretungsstelle beim CAIS bekommen, um diese Methoden ins Institut einzubringen – die Stelle wurde dann befristet verstetigt über eine Promotionsstelle, wodurch ich jetzt meine Doktorarbeit schreibe, lehre und forsche.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Das CAIS bietet mir unfassbar viele Freiheiten, meine Arbeit nach meinen Interessen zu gestalten. Unter anderem komme ich darüber immer wieder in das Vergnügen, die verschiedensten Workshop- und Kollaborationsformate ausprobieren und anleiten zu können. Das macht mir sehr viel Freude. Besonders, weil ich so immer wieder in Kontakt und Austausch mit ganz unterschiedlichen Wissenschaftler:innen komme und mit den Aktivitäten auch die Chance habe zu der Organisationsentwicklung des Instituts beitragen zu können: Selbstwirksamkeit durch sehr direkte Arbeit mit den Menschen gepaart mit gleichzeitiger Arbeit an systemischen Situationen.  

Erzähle eins was über deine Arbeit!
Ich unterstütze verschiedene (Wissensproduktions-)Prozesse am CAIS. Für die diversen Gruppen im CAIS-Kontext (verschiedene Forschungsprogramme, Research-Fellows, externe Stakehoder:innen, etc.) kann ich Workshop-Formate entwickeln und deren Durchführung begleiten, um (hoffentlich) positiven Einfluss auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zu erwirken. Außerdem befasse ich mich im Kontext meiner Arbeit in der „Stabsstelle Wissenschaftliche Leitung“ mit der Identifikation von gesellschaftlich relevanten Forschungsthemen und habe auch da das Vergnügen partizipative Ansätze ausprobieren zu dürfen, um das Institut dabei zu unterstützen Forschungsthemen zu finden und ein Themenmonitoring für den Kontext der Digitalisierungsforschung zu erstellen. Und über unser starkes Netzwerk mit anderen Digitalisierungsforschungsinstituten und den darin entstandenen Initiativen darf ich Lernformate und Workshops durchführen, um anderen Wissenschaftler:innen den Einsatz agiler Arbeitsmethoden beizubringen. 

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wir wollen am CAIS gemeinwohlorientierte Digitalisierungsforschung betreiben. Dafür brauchen wir nicht nur das Interesse, sondern auch die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit für die (und mit denen) wir diese Forschung überhaupt erst betreiben wollen. Also her mit euren Wünschen, Bedürfnissen, Ideen und Kritiken. Euer Input ist unser Fundament für die thematische Ausrichtung unserer kommenden Forschungsprogramme. 

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Über meine Assoziation mit der Ruhr-Uni-Bochum bin ich außerdem noch in einem Forschungsprojekt aktiv, in welchem wir den Einsatz von einem Innovationsspiel in der Bildung testen. Inhaltlich sehr spannend zu schauen, wie damit Kreativität und Problemlösung gefördert werden kann. Und positiv herausfordernd, die Spielsituationen per 360°-Kamera einzufangen und auszuwerten. Das Spiel heißt „Moonshot EDU“, schaut da mal bei unsrem Auftraggeber, der Telekomstiftung, was die darübber so schreiben. Und weil wir am CAIS Wissenschaft und Praxis eng beieinander haben wollen, begleite ich aktuell noch einen Prozess, in welchem verschiedene bildungsbezogene Einrichtungen (wie Grimme-Institut, VHS, Verbraucherzentrale, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, und weitere wichtige vergesse ich grade, …) zusammen mit der Staatskanzlei NRW unter dem Namen „MedienkompetenzLAB“ Aktivitäten bündeln und generieren. Meine Rolle ist dabei, den verschiedenen Beteiligten zu helfen über deren Organisationsgrenzen hinaus produktive Wege der Zusammenarbeit zu finden, um gesellschaftlichen Impact im Themenfeld der Medienkompetenz zu erzielen. 

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Für die ganze Wissensarbeit brauche ich körperlichen Ausgleich. Dadurch gehören meine Hobbies wie Klettern, Yoga, Eisbaden, etc. als wichtige Energiequelle schon wieder sehr eng zur Arbeit. 

Wie sieht dein idealer freier Tag aus? (Forschende sind ja auch nur Menschen)
Mein idealer freier Tag: Ich wache morgens mit Kind und Partnerin im Bus in der Natur auf, wir blödeln ziellos rum, wandern, klettern, schwimmen oder so etwas und sitzen dann abends mit Freunden am Lagerfeuer und/oder grillen (für mich dann bitte die Original Thüringer Bratwurst). Aber maximal flach auf der Couch liegen und schrottige Fernsehserien schauen kann ich auch richtig gut. 

Bitte begrüßt Samuel ganz herzlich auf dem Kanal! 

Sunday, November 19, 2023

FAQ zum Account-Umzug nach Bluesky

Liebe Leute, 

wir wollen euch natürlich auch eine Liste an FAQs zum Umzug nach BlueSky geben.

 

Warum habt ihr euch jetzt für den Umzug entschieden?

Wir haben zunächst abgewartet, wie sich die Lage Auf Twitter entwickelt. In letzter Zeit merken wir aber vermehrt, dass nicht nur die Interaktion auf unserem Account sinkt und viel mehr durch Bot-Accounts gespamt wird. Auch viele Wissenschaftler*innen geben Twitter gerade auf und wechseln auf andere Plattformen. Das ist für uns ein Signal mit ihnen mitzuziehen, denn wir sind auch eine Plattform für Wissenschaftler*innen und wollen fair zu unseren Kurator*innen sein.

 

Warum habt ihr BlueSky gewählt? 

Aus unserer Sicht gibt es leider bisher keine Alternative, die dem Twitter, wie wir es von früher kennen, gerecht wird. Wir haben den Eindruck, dass sich viele Wissenschaftler*innen auf BlueSky sammeln und deren Accounts lebendiger sind, als auf andren Plattformen, wie Mastodon. Bluesky ähnelt Twitter auch sehr, was Aussehen, Funktionalität und Einfachheit der Bedienung angeht. Daher haben wir uns dafür entschieden. 

 

Warum gebt ihr euch nicht mehr Mühe, es auf Twitter am Laufen zu halten?

Real Scientists DE ist ein ehrenamtliches Projekt, das wir in unserer Freizeit machen. Wir sind dafür also weder angestellt, noch bekommen wir derzeit finanzielle Unterstützung. Wir müssen also Entscheidungen treffen, die für unser Team umsetzbar sind.

Bleibt alles anders -- Real Scientists DE zieht um!

 Liebe Leute,


zuallererst müssen wir einen riesigen Dank aussprechen an die wundervolle Community, die Ihr in den letzten Jahren geschaffen habt. Als Real Scientists DE im Februar 2017 zum ersten Mal auf Sendung ging, als erster Spin-Off des ursprünglichen Real Scientists Projekts, hätten wir uns das heutige Publikum niemals träumen lassen.

Die Kurator:innen, die Follower:innen -- Ihr wart es, die diesen Account zu dem gemacht haben, was er heute ist: Ein riesiger Spielplatz für Wissenschaftsbegeisterte, auf dem jede Woche neue und spannende Einblicke in das Leben, die Arbeit und die Ergebnisse von Forschenden geteilt und diskutiert werden.

Aber nach knapp 7 durchgehend aktiven Jahren stehen wir jetzt vor der größten bisherigen Änderung des Accounts: Leider ist Twitter für uns als Plattform nicht mehr tragbar (es ist ja auch nicht mal mehr Twitter). Man kann viel über die Gründe diskutieren und auch sehr unterschiedlicher Meinung darüber sein. Aber letztlich stehen wir als Mods in der Pflicht, den Account auf der Plattform zu betreiben, die uns dafür am sinnvollsten erscheint. Und das ist leider nicht mehr Twitter.

Wir werden daher den Account hier stilllegen, aber bis aufs Weitere nicht löschen. So sollen die wertvollen und interessanten Posts und Diskussionen aus den letzten Jahren möglichst erhalten bleiben. Und da das Projekt auf keinen Fall aufhören soll, wird es stattdessen woanders weitergeführt werden: Ihr findet uns ab sofort auch auf Bluesky unter https://bsky.app/profile/realscide.bsky.social. Ab Januar 2024 werdet ihr dort die gleichen Inhalte finden, die ihr sonst von Twitter kennt.

Die Entscheidung zu Bluesky fiel uns ebenfalls nicht leicht. Die Plattform weist zum Teil dieselben Schwächen wie Twitter auf. Zudem ist sie (derzeit) invite-only, was unserem Kerngedanken der allgemeinen Zugänglichkeit widerspricht. Trotzdem haben wir den Eindruck und die Hoffnung, dass sich unsere bisherige Community dort am ehesten wieder zusammenfinden wird. Eine zukünftige Vereinfachung findet sich in einer kürzlichen Ankündigung des Bluesky-Teams: Bald sollen Bluesky-Feeds auch ohne eigenen Account lesbar sein. Ab dann könntet Ihr die Posts auf unserem Account also auch sehen, ohne Euch vorher selbst registrieren zu müssen (also so wie es bei Twitter früher auch der Fall war).

Aber natürlich hoffen wir auch, auf Eure Beiträge und Diskussionen, und für die braucht Ihr einen Account, und für den braucht Ihr einen Invite Code. Wir wollen daher tun, was wir können, um euch einen davon zu verschaffen. Bitte schickt uns eine E-Mail mit dem Betreff "Code Anfrage" an dasistsciencetwitter@gmail.com und wir werden euch mit einem Code antworten, sofern wir welche haben.

Wir haben zwar einen kleinen persönlichen Bestand, dieser wird aber schnell erschöpft sein. Daher haben wir auch eine Bitte an die Community: Solltet Ihr Bluesky Invite Codes übrig haben und sie dafür einsetzen wollen, einen möglichst großen Teil der Real Scientists DE Community von der einen Plattform auf die andere zu versetzen, dann schickt sie uns bitte an dieselbe Adresse mit dem Betreff "Code Spende". Wir, und die großartige Gemeinschaft, die wir zusammen gefunden haben, werden Euch dafür sehr dankbar sein.

Ganz kurz noch ein paar Anmerkungen und Regeln zu dieser Aktion:

- Codes gehen raus in der Reihenfolge, in der die Anfragen reinkommen

- Jede E-Mail Adresse erhält nur 1 Code von uns

- Der Text innerhalb der E-Mail wird bei Anfragen ignoriert; ihr müsst also keinen Text dazu setzen, es reicht der Text "Code Anfrage" im Betreff

- Wenn ihr uns Codes mit dem Betreff "Code Spende" schickt, könnt ihr so viele Codes in dieselbe Nachricht packen, wie ihr mögt

- Wir erwarten, dass es mehr Anfragen geben wird, als die Kombination aus unserem persönlichen Bestand und den gespendeten Codes befriedigen kann -- daher übernehmen wir selbstverständlich keine Garantie dafür, dass Ihr einen Code erhalten werdet

- Wir können euch allerdings garantieren, dass wir eure Codes sowie auch eure E-Mail Adressen für keinen anderen Zweck einsetzen werden als hier beschrieben

- Die Aktion ist zeitlich auf eine Woche begrenzt (also bis zum 26.11.). Das Ende hängt auch, aber nicht nur, davon ab, wie viele Codes wir als Spende erhalten werden.

Wir hoffen sehr, dass Ihr uns treu und gewogen bleibt. Und noch viel wichtiger: Dass Ihr, genauso wie wir, auch in Zukunft Fans der Wissenschaft bleiben werdet.

Nur das Beste und wir hoffen, wir sehen uns,

Eure Real Scientists DE Mods Jens, Sophie und Lena

Sunday, November 12, 2023

Wissenschaft und Comics: Wie man Komplexes einfach erklärt! Sophie G. Elschner ist jetzt bei Real Scientists DE!

 

Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Sophie G. Elschner (@SophieElschner), die zum Moderationsteam von Real Scientists DE gehört! Sophie hat an der Universität Konstanz studiert und dort ihre Doktorarbeit zum Thema experimentelle Ästhetik und Augenbewegungen am Lehrstuhl für Sozialpsychologie und Entscheidungswissenschaften geschrieben. Wenn ihr mehr darüber wissen, wollt, könnt ihr euch den ersten Blogbeitrag und die Themenzusammenfassung ihrer früheren Woche ansehen, denn Sophie war schon einmal Kuratorin bei uns. Nach ihrer Promotion arbeitete sie zwei Jahre lang als Postdoc am Fraunhofer Exzellenzcluster für Integrierte Energiesysteme in der Dimension Wissenschaftskommunikation, wo sie in der Wisskomm zur Energiewende geforscht hat. Nebenher ist Sophie schon einige Zeit in der praktischen Wissenschaftskommunikation und -illustration unterwegs. Neben ihrem Engagement für uns, ist Sophie öfters auf Social Media und in Podcasts als Gast zu sehen / zu hören. Ihr größtes Projekt ist jedoch der psychoSoph-Comic, von dem sie uns diese Woche berichten wird.

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Ich war schon als Kind wissenschaftsinteressiert, da ich immer sehr neugierig war und Spaß am Lernen und Entdecken hatte. Während des Studiums habe ich durch HiWi-Jobs dann in die Wissenschaft reinschnuppert können. Als sich nach meiner Masterarbeit die Gelegenheit bot an meinem Thema weiterzuarbeiten, habe ich die Chance ergriffen.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Die Doktorarbeit zur empirischen Ästhetik hat mich interessiert, weil ich in meiner Freizeit sehr viel Zeichne und generell kunstinteressiert bin. Den Postdoc in der Wissenschaftskommunikation hat sich angeboten, weil ich zu dem Zeitpunkt bereits begonnen hatte auch ein praktisches Wisskomm-Portfolio aufzubauen. Warum dann nicht auch beforschen? Viele Dinge, die ich in der Doktorarbeit gelernt habe, lassen sich auch auf das Thema anwenden anwenden.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Ich versuche gerade, viel über die praktische Wissenschaftskommunikation, -illustration und -journalismus dazuzulernen. Das bedeutet an Fortbildungen teilzunehmen (dieses Jahr habe ich z.B. gelernt, wie man Podcasts produziert). Aber auch viel zu Netzwerken und künstlerisch dazuzulernen. Der Comic bedeutet viel Planungsarbeit und eine Mischung aus Recherche, Schreiben, Zeichnen und Community-Management auf Social Media. Hierbei kann ich mich in viele Themen der Psychologie und Neurowissenschaft einarbeiten und Dinge lesen, für die ich mir während der Forschungsarbeit normalerweise weniger Zeit nehme. Es ist sehr abwechslungsreich. Nebenher illustriere ich aber auch die Fachartikel anderer Wissenschaftler*innen und kooperiere mit anderen Wissenschaftskommunikator*innen.

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Wer gerne mehr über Psychologie und Neurowissenschaft lernen möchte, ist bei mir an der richtigen Stelle. Ich suche für den Comic auch gern Themen aus, von denen man in anderen Kommunikationsformaten weniger hört oder die nicht unbedingt auf dem ersten Blick als Psychologiethemen erkennbar sind. Ich versuche dabei komplexe Zusammenhänge möglichst einfach und nachvollziehbar darzustellen, aber auch unterhaltsam zu machen. Wenn man also einen generellen und vielfältigen Überblick über die Psychologie bekommen möchte, lohnt es sich, den Comic einmal auszuchecken!

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich engagiere mich im Realsci_DE-Team als Moderatorin.
😊

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Natürlich das Zeichnen (Hier könnt ihr meinen Kunstblog ansehen). Ich stricke aber auch gern, mache viel Sport (Joggen und Fitness) und mag generell nerdige Sachen: Gerade hat mich Baldur’s Gate 3 in seinen Fangzähnen.
🤣

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ein ruhiger Tag mit einem leckeren Frühstück und Kaffee, am besten als ausgiebigem Brunch in Gesellschaft von Freunden. Danach spontan ein Spaziergang, ein Videospiel oder vielleicht eine runde Balkongärtnern? Zum Ausklang ein nettes (selbstgekochtes) Abendessen.


Bitte begrüßt Sophie ganz herzlich bei Real Scientists DE!