Sunday, September 3, 2017

Antarktische Temperaturen - Amélie Kirchgäßner ist jetzt bei Real Scientists DE!


Wir freuen uns sehr euch unsere neue Kuratorin Amélie Kirchgäßner (@PolarAmelie) vorstellen zu dürfen! Amélie stammt aus Freiburg, hat in Hamburg Meteorologie studiert und kehrte dann für ihre Promotion zum Einfluss von Klimaveränderungen auf das Wachstum von Buchen in die Heimat zurück. Anschließend ging es wieder nach Hamburg, wo sie sich wie schon vor der Promotion mit dem Klimasystem der Arktis befasste, bevor sie nach Cambridge auswanderte und nicht nur das Land, sondern auch die Hemisphäre wechselte: Beim British Antarctic Survey erforscht sie nun seit 12 Jahren das Wetter und Klima in der Antarktis.

Hier ist Amélie in ihren eigenen Worten:

Ich habe mich in der Schule sehr für Physik interessiert, bin aber auch sehr gerne draußen unterwegs und in der Natur. Von daher lag eine der Geowissenschaften, also quasi Physik im Alltag, oder in der erlebbaren Umwelt, für mich nahe.

In dem Institut, an dem ich mein Studium absolviert habe, wurde auch viel Forschung in der Arktis betrieben. Eine Studentin aus einem höheren Jahrgang hatte Gelegenheit an einer Forschungsfahrt mit der Polarstern teilzunehmen. Ich dachte mir, das will ich auch. Die Polargebiete sind faszinierend, wunderschön, und wissenschaftlich äußerst interessant. Experimentell zu arbeiten, d.h. Messungen zu machen, kann an sich schon eine Herausforderung darstellen. Das ist noch mehr der Fall, wenn man in den Polargebieten arbeitet. So hart das manchmal sein kann, die Leute, mit denen ich arbeite, sind fantastisch, und so macht es dann eben doch Spaß. Ich empfinde es als enormes Privileg, dass mich meine Arbeit in die Polargebiete führt.

Ganz generell gesagt, erforsche ich das Wetter und Klima der Polargebiete. Zum einen interessieren mich Wolken und deren Eigenschaften. Ob sie eher aus Eis oder Wasser bestehen, wieviel oder wie wenig Strahlung sie durchlassen, ob sie über Eis/Schnee oder offenem Wasser sind, hängt oft nicht nur voneinander ab, sondern beeinflusst auch, welche Wirkung sie auf Wetter und/oder Klima haben.
Zum anderen erforsche ich, welche Rolle Föhnwinde in der besonders starken Erwärmung im Bereich der Antarktischen Halbinsel spielen. Meine Arbeit, in beiden Bereichen, beruht auf der Kombination von Flugzeugmessungen und bodennahen Messungen (z.B. Wetterstationen) mit Computermodellen.


Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Zum einen hat die Öffentlichkeit natürlich generell ein Recht zu erfahren, was mit Steuergeldern passiert. Zum anderen sollte sie sich für meine Arbeit speziell interessieren, damit sie an der Debatte darum, wie wir mit unserem Planeten umgehen, oder umgehen sollten, gut bzw. besser informiert teilnehmen kann.
Oder einfach aus purer Wissbegierde.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich engagiere mich als STEM Ambassador, das bedeutet, dass ich mich an Events beteilige, die Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften begeistern möchten.
Da ich gerne und viel Fahrrad fahre, bin ich so etwas wie Fahrradbeauftragte am BAS.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Oh, das hängt davon ab. Lesen, kreuzworträtseln, im Garten rumwerkeln, ausschlafen, "laufen gehen", radeln oder paddeln.


Bitte begrüßt Amélie ganz herzlich bei Real Scientists DE!

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