Sunday, October 4, 2020

Das Essen unserer Vorfahren - Simon Hammann ist jetzt bei Real Scientists DE!

 Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unseren neuen Kurator Simon Hammann (@simon_hammann) vorstellen zu dürfen! Simon hat an den Universitäten Stuttgart und Hohenheim Lebensmittelchemie studiert. Nach dem Abschluss seines Diploms 2012 promovierte er anschließend bei Prof. Walter Vetter an der Universität Hohenheim über Analytik von Lipiden (also Fetten) in Lebensmitteln. Im Anschluss wechselte er 2016 als Postdoc an die Universität Bristol, wo er über Lipide in der archäologischen Chemie geforscht hat. Seit Dezember 2019 ist er Juniorprofessor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Das sagt Simon über sich in seinen eigenen Worten:


Wie bist du in der Wissenschaft gelandet? 

Nach der Doktorarbeit nicht schnell genug den Absprung geschafft. Ich wollte auf jeden Fall noch ein bisschen forschen und hatte einen DAAD Antrag für ein Postdocprojekt gestellt, der wurde leider abgelehnt. Ich habe dann aber eine super Postdocstelle in Bristol bekommen. Dort habe ich mich dann wirklich entschieden, in der  Wissenschaft zu bleiben und konnte das durch die Stelle in Erlangen nun auch verwirklichen.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort? 
Als jemand der zwischen Archäologie und Lebensmittelchemie herumspringt ist es gar nicht so leicht zu sagen, was mein Feld ist. Der gemeinsame Nenner ist die analytische Chemie und Lipide, und beide finde ich wahnsinnig faszinierend. Die Details, die man analytische erfassen kann, die Vielfalt an Lipidstrukturen, die vielen biologischen, technologischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften geben einfach sehr viele Anknüpfungspunkte, die es zu erforschen gilt.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich beschäftige mich derzeit vor allem mit dem Einfluss der Verarbeitung auf die Lipidzusammensetzung in Lebensmitteln. Viele Lipide sind oxidationsempfindlich, etwa die bekannten w3-Fettsäuren, und bei höheren Temperaturen kann diese Oxidation noch beschleunigt werden. Ich möchte diese Prozesse im Lebensmittel genauer untersuchen und verstehen, welche Produkte entstehen und wie diese im Hinblick auf die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel zu bewerten sind. Für diese Arbeit verwende ich instrumentell-analytische Methoden wie Chromatographie, Ionenmobilitäts- und Massenspektrometrie. Darüber hinaus beschäftige ich mich aber immer noch mit der Analyse archäologischer Lipide.

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?   
Wir alle essen jeden Tag, und meistens bereiten wir das Essen vorher auch zu, erhitzen es. Dabei möchte man ja wissen, was man denn eigentlich isst und ob der Fisch nach dem Braten denn noch so gesund ist wie wir denken. 

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten? 
Neben den üblichen – Manuskripte und Anträge begutachten – bin ich seit kurzem Mitglied des Editorial Boards des NFS Journals und ab nächstem Semester Mitglied der kollegialen Leitung des Departments Chemie und Pharmazie. Im September hab ich außerdem eine Posterkonferenz der Lebensmittelchemischen Gesellschaft mitorganisiert, was auch sehr spannend war.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest? 
Meine Freizeit verbringe ich auf dem Sportplatz mit der Leichtathletik. Ich trete selbst noch bei Wettkämpfen an (meistens Weitsprung), bin aber auch Schiedsrichter und habe es so zur EM in Berlin 2018 geschafft! 

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
 Gemütlich aufstehen, großes Frühstück, aufs Sofa legen, Kuchen essen, noch ein bisschen auf dem Sofa liegen, Laufen gehen, schönes Abendessen. Das wärs.

Bitte begrüßt Simon ganz herzlich bei Real Scientists DE!    

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