Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin Stina Börchers (@stinabiologista)
vorstellen! Stina ist Masterstudentin in den Neurowissenschaften, und ab Anfang nächsten Jahres ist sie Doktorandin.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Soll ich ganz von vorn anfangen? Das Interesse an meiner Umwelt (v.A. Tieren und Insekten) und dem Experimentieren war schon immer da. Props an meine Eltern fuer den Chemie- und Elektrobaukasten! Besonders inspiriert haben mich in meiner Kindheit Sendung mit der Maus, Wissen macht Ah! und Löwenzahn. Meine Eltern hatten mit Wissenschaft nichts am Hut, haben mich aber trotzdem immer unterstuetzt. Auf dem Gymnasium habe ich dann einen Schwerpunkt auf die Naturwissenschaften gesetzt. Was genau ich studieren wollte, wusste ich die meiste Zeit noch nicht. In der Oberstufe hatte ich dann eine tolle Biologielehrerin, Frau Schwabe, die mir den entscheidenden kleinen Schubs in Richtung Biologiestudium gab. Den Bachelor habe ich dann 2017 im Schwerpunkt Neurobiologie gemacht, worauf im direkten Anschluss mein Master in den Neurowissenschaften folgte. Der neigt sich nun auch dem Ende entgegen…
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
In der Grundschule durfte ich irgendwann mal ein Referat ueber unser Gehirn halten. Ich war ganz stolz, den ich durfte mir aus der Arztpraxis in der mein Nachbar gearbeitet hatte ein Gehirnmodell ausleihen. Die Masse, die laut meiner damaligen Worte aussieht wie ein “gekautes Kaumgummi” hat mich schon da total fasziniert. Eine Mappe mit einer Art Aufsatz musste ich damals auch anfertigen – die habe ich bis heute noch aufgehoben, samt meiner 1A Gehirnzeichnungen von damals.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Derzeit arbeite ich in einer Gruppe die sich mit der Neurobiologie von Adipositas und damit komorbiden Angststörungen beschäftigt. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf dem Gehirn, sondern auch der Verbindung unseres Verdauungssystems mit diesem. Wir arbeiten hauptsächlich mit Ratten als Tiermodell, manchmal auch Mäusen. Typischer Weise setzen sich unsere Projekte aus Verhaltensversuchen mit eventuellen pharmakologischen Manipulationen, Genexpressionsanalysen im Gehirn und anderen Geweben und immunhistochemischer Anfärbungen (da machen wir tolle bunte Bilder von Neuronen) zusammen. Hier und da kommt dann auch mal was neues dazu. Ich beschäftige mich fuer meine Masterarbeit mit Angststörungen.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Gegenfrage: Warum nicht? Krankhaftes Uebergewicht tritt in der heutigen Zeit immer häufiger auf und der Leidensdruck von Betroffenen ist gross. Nicht selten wird Uebergewicht auch von anderen Krankheiten wie Diabetes oder Herzkrankheiten begleitet. Aber auch psychische Krankheiten wie Depressionen und Angststörungen gehen oft mit Adipositas einher. Wir wollen verstehen, warum es erst zu diesem Punkt kommt – gibt es eventuell strukturelle und funktionelle Unterschiede in den Gehirnen von Erkrankten und Gesunden? Besteht eine Fehlkommunikation zwischen Verdauungssystem und Gehirn? Wo können wir mit welchen Substanzen Linderung verschaffen und dadurch Gewicht reduzieren? Einfach nur ”weniger essen” und “mehr Bewegung” ist eben nicht immer die Lösung. Dazu finde ich es super wichtig, dass die Öffentlichkeit Bescheid weiss wofuer Forschungsgelder verwendet werden.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich nutze seit einigen Jahren in meiner Freizeit Instagram als Tool zur Wissenschaftskommunikation (mein Profil: @stinabiologista). Dabei nehme ich jeden mit auf eine Reise durch meinen Alltag im Studium und Labor und stelle hier und da ein paar Themen vor die mich interessieren. Ich war am Anfang und auch jetzt noch ziemlich erstaunt wie viele Leute sich auf dieser Plattform nicht nur fuer Fitness und Lifestyle interessieren!
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Wuerde jetzt das Gleiche wie bei 9 bennennen, zusatzlich zeichne ich aber auch wahnsinnig gerne digital. Komischer Weise kommen dabei immer wissenschaftliche Motive, wie zum Beispiel der Neuronen-Mistelzweig heraus…
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Mein idealer freier Tag besteht aus einem laaaaangen Spaziergang, einem Kaffe und ganz viel Zeit mit meinen Liebsten. Dazu einen Horror- oder SciFifilm. Oder 25474883 Episoden Star Trek im Bett. Ein Bad zu nehmen wäre noch ein tolles Plus, dank nicht vorhandener Badewanne aber leider gerade nicht moeglich.
Bitte begrüßt Stina vganz herzlich bei Real Scientists DE!
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