Sunday, February 9, 2020

Ein Auge für Kunst - Sophie Elschner ist jetzt bei Real Scientists DE!

Wir freuen uns sehr, euch diese Woche Sophie Elschner (@SophieElschner) vorstellen zu dürfen. Sophie hat an der Universität Konstanz Psychologie studiert, wo sie heute Doktorandin am Lehrstuhl für Sozialpsychologie und Entscheidungswissenschaften ist. Sie arbeitet zum Thema experimentelle Ästhetik und Blickbewegungen. In nächster Zeit möchte sie aktiver in die Wissenschaftskommunikation einsteigen und wird ihre Doktorarbeit in den nächsten Monaten abgeben.
Auch Sophie hat sich unseren Fragen gestellt:


Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Dass ich mich für Wissenschaft interessiere, wusste ich schon als Kind. Ich war immer sehr neugierig und habe nie lockergelassen, bis ich Antworten auf meine Fragen hatte. Ernsthaft über das Promovieren habe ich dann aber erst im Laufe des Psychologiestudiums nachgedacht. Dort habe ich mich durch mehrere Jobs als Tutorin und HiWine probiert, um herauszufinden, ob ich mir das Ganze nur cool vorstelle oder dort wirklich arbeiten will. Als dann das Thema aus meiner Masterarbeit gut passte und zu selben Zeit eine Stelle frei wurde, bin ich geblieben.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich versuche mit den naturwissenschaftlichen Methoden zu erforschen, warum wann wir Bildkunst mögen oder nicht. Neben meinem Beruf als Wissenschaftlerin bin ich aber auch (Comic-)Künstlerin. Gerade im Comic spielt es eine große Rolle, wie man den Blick des Betrachters über das Bild leitet. Wie konnte ich da nein bei der Gelegenheit sagen, die Bewertung von Kunst mit Eye-Tracking zu erforschen? ;)

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Arbeit schaue ich mir an, wie Blickbewegungen über Gemälde damit zusammenhängen, ob die Betrachter sie mögen oder nicht. Mich interessiert dabei, ob dabei die Einfachheit der Gemälde eine Rolle spielt, also z.B. ob diese weniger komplex und eher gegenständlich als abstrakt gemalt sind. Hier macht es übrigens einen großen Unterschied, ob die Betrachter Kunstexperten sind oder nicht. In einem meiner aktuellen Forschungsprojekte versuche ich z.B. herauszufinden, ob ästhetische Urteile mit Pupillometrie (= Bestimmung der Pupillenweite) messbar sind. Eine gute Mischung aus methodischem Kram und Theorieüberprüfung also. :) 

 
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich hoffe, dass meine Arbeit Interessierten hilft, unsere heutige Medienlandschaft zu navigieren. Z.B. werden Informationen, die einfacher präsentiert werden (als simpel geschriebener Text oder aufgearbeitet als hübsche Vektorgrafik) häufig als wahrer beurteilt, egal ob diese Information stimmt oder nicht. Weiß man darüber Bescheid, wie ästhetische Merkmale in der Kommunikation verwendet werden, hat man das Handwerkszeug sie zu hinterfragen. Und natürlich heißt das auch, dass es für Ästhetik viele Anwendungsgebiete gibt: z.B. überall, wo Design eine Rolle spielt oder auch in der (Forschungs-)Kommunikation.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich engagiere mich der Mittelbauinitiative Konstanz. Wir sind ein Zusammenschluss von PostDocs und Doktoranden, die versuchen auf die prekären Arbeitsbedingungen im akademischen Mittelbau (also der Berufsgruppen unserer Mitglieder) aufmerksam zu machen und diese zu verbessern.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Wie schon erwähnt, zeichne ich viel, vor allem Illustrationskunst und Comics. Ein paar Ergebnisse könnt ihr auf meinem Blog und Instagramprofil anschauen. Außerdem stricke ich und spiele Violine und Ukulele.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Mein idealer Tag beginnt bei mir früh mit einem schönen Frühstück und einer guten Tasse Kaffee; am besten in einem Café in Gesellschaft von Freunden. Den Rest des Tages würde ich je nach Stimmung gestalten. Eine Mischung aus Bewegung (ein schöner Spaziergang, Rad fahren, Tai-Chi) und etwas Kreativem (Zeichnen, Stricken, Musik machen) und Nerdigem (Bücher über den Weltraum lesen, Star Trek gucken, Videospiele) sollte es aber schon sein. Ein gutes Abendessen darf am Ende nicht fehlen.

Bitte heißt Sophie ganz herzlich bei Real Scientists DE willkommen!

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