Auch Sophie hat sich unseren Fragen gestellt:
Dass ich mich für Wissenschaft interessiere, wusste ich
schon als Kind. Ich war immer sehr neugierig und habe nie lockergelassen, bis
ich Antworten auf meine Fragen hatte. Ernsthaft über das Promovieren habe ich
dann aber erst im Laufe des Psychologiestudiums nachgedacht. Dort habe ich mich
durch mehrere Jobs als Tutorin und HiWine probiert, um herauszufinden, ob ich
mir das Ganze nur cool vorstelle oder dort wirklich arbeiten will. Als dann das
Thema aus meiner Masterarbeit gut passte und zu selben Zeit eine Stelle frei
wurde, bin ich geblieben.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden,
und/oder was hält dich dort?
Ich versuche mit den naturwissenschaftlichen Methoden zu
erforschen, warum wann wir Bildkunst mögen oder nicht. Neben meinem Beruf als
Wissenschaftlerin bin ich aber auch (Comic-)Künstlerin. Gerade im Comic spielt
es eine große Rolle, wie man den Blick des Betrachters über das Bild leitet. Wie
konnte ich da nein bei der Gelegenheit sagen, die Bewertung von Kunst mit
Eye-Tracking zu erforschen? ;)
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Arbeit schaue ich mir an, wie Blickbewegungen über
Gemälde damit zusammenhängen, ob die Betrachter sie mögen oder nicht. Mich
interessiert dabei, ob dabei die Einfachheit der Gemälde eine Rolle spielt, also
z.B. ob diese weniger komplex und eher gegenständlich als abstrakt gemalt sind.
Hier macht es übrigens einen großen Unterschied, ob die Betrachter
Kunstexperten sind oder nicht. In einem meiner aktuellen Forschungsprojekte versuche
ich z.B. herauszufinden, ob ästhetische Urteile mit Pupillometrie (= Bestimmung
der Pupillenweite) messbar sind. Eine gute Mischung aus methodischem Kram und
Theorieüberprüfung also. :)
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine
Forschung/Arbeit interessieren?
Ich hoffe, dass meine Arbeit Interessierten hilft, unsere
heutige Medienlandschaft zu navigieren. Z.B. werden Informationen, die
einfacher präsentiert werden (als simpel geschriebener Text oder aufgearbeitet
als hübsche Vektorgrafik) häufig als wahrer beurteilt, egal ob diese
Information stimmt oder nicht. Weiß man darüber Bescheid, wie ästhetische
Merkmale in der Kommunikation verwendet werden, hat man das Handwerkszeug sie
zu hinterfragen. Und natürlich heißt das auch, dass es für Ästhetik viele
Anwendungsgebiete gibt: z.B. überall, wo Design eine Rolle spielt oder auch in
der (Forschungs-)Kommunikation.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen
Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich engagiere mich der Mittelbauinitiative Konstanz. Wir
sind ein Zusammenschluss von PostDocs und Doktoranden, die versuchen auf die
prekären Arbeitsbedingungen im akademischen Mittelbau (also der Berufsgruppen
unserer Mitglieder) aufmerksam zu machen und diese zu verbessern.
Wie schon erwähnt, zeichne ich viel, vor allem Illustrationskunst und Comics. Ein paar Ergebnisse könnt ihr auf meinem Blog und Instagramprofil anschauen. Außerdem stricke ich und spiele Violine und Ukulele.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja
auch nur Menschen)?
Mein idealer Tag beginnt bei mir früh mit einem schönen
Frühstück und einer guten Tasse Kaffee; am besten in einem Café in Gesellschaft
von Freunden. Den Rest des Tages würde ich je nach Stimmung gestalten. Eine
Mischung aus Bewegung (ein schöner Spaziergang, Rad fahren, Tai-Chi) und etwas
Kreativem (Zeichnen, Stricken, Musik machen) und Nerdigem (Bücher über den
Weltraum lesen, Star Trek gucken, Videospiele) sollte es aber schon sein. Ein
gutes Abendessen darf am Ende nicht fehlen.
Bitte heißt Sophie ganz herzlich bei Real Scientists DE willkommen!
Bitte heißt Sophie ganz herzlich bei Real Scientists DE willkommen!
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