Wir freuen uns, euch unseren neue Kurator Mark D. Scherz (@MarkScherz) vorstellen zu dürfen! Mark ist derzeit PostDoc an der Universität Konstanz. Seine
Forschungsschwerpunkte sind Evolutionsbiologie und Systematik, und ihn
interessieren vor allem die Prozesse der Artbildung, Makroevolution, und
Konvergenz auf einer phenotypischen und genetischen Ebene. Bisher hat
Mark hauptsächlich die Reptilien und Amphibien Madagaskars erforscht,
und über sie auch seine Doktorarbeit geschrieben, aber aktuell erforscht
er Buntbarsche (Cichliden). Marks Muttersprache ist Englisch, aber
zählt Deutschland und die Schweiz zu seinen Heimatländern.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich wollte schon immer Zoologe werden, und meine verrückten Eltern haben mich dabei sehr unterstützt.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
'Nothing
in biology makes sense, except in the light of evolution' (Nichts in
der Biologie ergibt Sinn außer im Licht der Evolution), so Dobzhansky.
Nachdem ich meinen Interessenschwerpunkt ernsthaft in Richtung Zoologie
gerichtet hatte, ist mir aufgefallen, wie spannend die
Evolutionsgeschichte der Tiere ist. Mich haben vor allem die
hyper-diversen Systeme, wie z.B. die Buntbarsche Afrikas und die
Herpetofauna Madagaskars, interessiert—unter welchen Bedingungen kann
eine solche Vielfalt entstehen? Wie viele Arten gibt es denn überhaupt
in diesen Systemen? Neigen manche Gruppen eher dazu zu sich zu
vervielfältigen, während andere Gruppen eher artenarm bleiben? Und
natürlich die wichtigen Fragen: ist Evolution vorhersehbar, und
inwiefern ist sie abhängig von bestimmten Faktoren?
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich
bin chronischer Multitasker. Aktuell arbeite ich an mindestens fünfzehn
verschiedenen Projekten. Tagsüber forsche ich zur Zeit an verschieden
Buntbarschprojekten, die aber noch sehr geheim bleiben müssen. Abends
versuche ich mehrere alte Projekte abzuschießen, wie zum Beispiel eine
Studie über die parallele Artbildung auf einem Regenwald-bedeckten Berg
im Norden Madagaskars, und eine andere Studie über Makroevolution bei
Chamäleons.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich
habe festgestellt, dass Menschen sich praktisch instinktiv für Tiere
interessieren, vor allem für die hübschen und niedlichen. Ich locke also
erstmal mit solchen Tieren an, und schiebe dann unbemerkt ein paar neue
Erkenntnisse oder interessante Fakten ein, sodass man kaum merkt, dass
man etwas über Evolution und die Vielfalt der Erde gelernt hat.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich habe einen Podcast, The SquaMates Podcast (www.squamatespod.com),
wo ich und meine zwei amerikanischen Co-Hosts über die neuesten
Neuigkeiten in der Reptilien- und Amphibienkunde (Herpetologie)
diskutieren, interessante Themen besprechen, und auch ein bisschen über
Diskriminierung in der Herpetologie reden. Die einzelnen Folgen waren
bisher sehr lang (meist über 3 Stunden), aber seit 2020 haben wir ein
neues Format, sodass wir die Episoden nun auch kürzer als anderthalb
Stunden machen können.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich bin begeisterter Swing Tänzer, höre ganz viele Podcasts, und ab und zu finde ich Zeit, etwas zu zeichnen oder zu malen.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ich
mag meine Tage so wie sie sind. Solange eine gesunde Balance zwischen
Arbeit und Entspannung gehalten werden kann, bin ich sehr zufrieden.
Besonders schön sind Tage, die gutes Essen, Herpen gehen (also Amphibien
und Reptilien suchen), Tanzen und Zeit mit meiner Partnerin beinhalten.
Bitte begrüßt Mark ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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