Sunday, October 10, 2021

Gletscher in Grönland - Jenny Turton ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Jenny Turton (@TurtonJ1990) vorstellen zu dürfen. Jenny ist Polarmeteorologie- und Klimaforscherin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss verschiedener atmosphärische Prozesse auf das schmelzen von Gletschern und Schelfeis in der Antarktis und Grönland. Außerdem ist sie Vertreterin für Nachwuchswissenschaftler bei der European Geosciences Union (EGU).

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Ich genoss unabhängige Forschung für mein Bachelor-Projekt, also beschloss ich, weiter zu forschen, indem ich habe einen Master durch Forschung (MRes) gemacht habe. Während mir die Forschung Spaß machte, wollte ich mich auf die Polarregionen oder Berge konzentrieren, also führte mich dies zu meiner Doktorarbeit beim British Antarctic Survey und der Universität Leeds.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Als Kind wollte ich Wettervorhersager und Moderator werden und ich liebe die Kälte und den Schnee. Also habe ich die beiden irgendwie zusammengebracht und bin jetzt Polarmeteorologieforscherin. Ich arbeite gerne an der Schnittstelle zwischen Atmosphäre und Kryosphäre.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit! 

Meine Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss verschiedener atmosphärische Prozesse (z.B Föhn Wind, Warmluft Advection, Stürme, atmosphärische Flüsse), auf das schmelzen von Gletschern und Shelfeis. Im moment konzentrierte ich auf Nioghalvfjerdsfjorden Gletscher (kurz 79° Nord) in Nordostgrönland. Ich führe regionale Atmosphärenmodelle für Fallstudien der atmosphärischen Prozesse durch und verwende Simulationen aus Oberflächenmassenbilanzmodellen, um zu sehen, welche Auswirkungen sie auf die Eisoberfläche haben. Meine Arbeit ist Teil des GROCE-projekt (@GROCE79N), das Ozean, Eis und Atmosphäre im Nordosten Grönlands untersucht.

Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren? 

Der 79° Nord Gletscher ist das größte verbleibende Schelfeis in Grönland. Ein großer Teil des Gletschers schwimmt auf dem Ozean und ist der Erwärmung des Ozeans und der Atmosphäre ausgesetzt. Der Gletscher verliert an Masse durch Oberflächen- und Basalschmelzen sowie durch Eiskalben. Die Atmosphäre in dieser Region hat sich um über 3°C erwärmt, was schneller ist als der globale Durschnitt.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten? 

Ich betreue Masterstudenten und unterrichte gelegentlich Kurse. Außerdem bin ich stellvertretende Vertreterin für 'Early Career' (Nachwuchs-) Wissenschafteren bei der European Geosciences Union (EGU). Das heißt, ich höre auf die Bedürfnisse der Mitglieder (durch die 22 Bereichsvertreter) und diskutiere diese mit den Ratsmitgliedern. Wir haben regelmäßige Online-Meetings, um Veränderungen zu besprechen, Networking- und Karriere-Events vorzuschlagen und die jährliche Konferenz zu organisieren.  

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest? 

Ich mache gerne "wissenschaftliche Handarbeit". Wie Kreuzstichkarten der Antarktis und das Grundgestein der Länder, einen Schal mit Farben stricken, die das Wetter repräsentieren und saisonale Dekorationen für meine Wohnung machen.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)? 

Morgens laufen gehen, um aufzuwachen, dann einen frischen Kaffee in meinem Lieblingscafé kaufen, durch den Park laufen (hoffentlich wenn es schneit, aber ich nehme auch Sonnenschein), sitzen und mein Buch lesen. Abends gehe ich mit Freunden auf Cocktails trinken und Abendessen oder grille im Park. In Nürnberg regnet es nicht allzu oft, so dass man einige Samstage so verbringen kann. Als ich in Großbritannien lebte, habe ich jedes Wochenende Netball gespielt (denken Sie an Basketball, aber ohne Dribbling und mit mehr Regeln) und ich vermisse Mannschaftssportarten.

Bitte begrüßt Jenny herzlich bei Real Scientists DE!

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