Sunday, September 10, 2023

Klimagerechtigkeit im globalen Süden! Simone Claar ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Simone Claar (@simoneclaar)! Simone hat in Marburg und Stellenbosch Politikwissenschaft, Geographie und Friedens- und Konfliktforschung studiert, um anschließend an der Universität Frankfurt im Bereich der Internationalen Politischen Ökonomie zu Klassenverhältnissen und Handelspolitik promoviert. Gerade ist sie Nachwuchsgruppenleiterin an der Uni Kassel und forscht zu Politik- und Finanzinstrumenten für Erneuerbare Energien im Projekt Glocalpower. Darüber hinaus fokussiert sie sich auf Fragen von grünem Kapitalismus und grünem Kolonialismus, und befasst sich damit vor allem im Kontext von Energie- und Klimapolitik bzw. Gerechtigkeit, auch mit den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) sowie mit sozial-ökologischer Transformation, die auch den Globalen Süden mitdenkt. 

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Ehrlicherweise: keine Ahnung! Aus heutiger Sicht hat sich der Weg irgendwie so ergeben. Ich habe Politikwissenschaft im wunderbaren Marburg studiert und viele verschiedene Perspektiven auf unsere Gesellschaft mitgenommen. Durch meinen Auslandsaufenthalt an der Partneruniversität Stellenbosch in Südafrika, habe ich mich in dem Studium weiterhin mit Politik, Gesellschaft und Ökonomie Südafrikas befasst- auch heute noch ein sehr spannendes Feld. Ich wollte mehr dazu machen, und habe mich dann nach meinem Abschluss sowohl auf Stellen in der Entwicklungszusammenarbeit, aber auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin beworben. Und so habe ich meine Promotion an der Uni Frankfurt gestartet und irgendwann auch beendet. In Kassel hat es tatsächlich dann auch eine Pause meines Post-Docs gegeben, weil wir noch keine Rückmeldung für das Forschungsprojekt Glocalpower hatten. Das war einer der Momente, in denen ich überlegt habe, ob ich wirklich in der Wissenschaft bleiben will: Die Antwort war Ja! Und da bin jetzt auch noch…  


Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Die Frage der Nord-Südverhältnisse inklusive Kapitalismus und Kolonialismus hat mich schon eine Weile durch Studium, Promotion und auch jetzt begleitet. Geändert hat sich bisher vor allem nur die Politikfelder, von Sozial- und Wirtschaftspolitik, über Handel- und Entwicklungspolitik zu Energie- und Klimafragen. Gerade letztere sind gesellschaftspolitisch so zentral und brauchen eine sozialwissenschaftliche Perspektive.

  

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Zurzeit besteht meine Arbeit vor allem darin das @glocalpower Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen. In den letzten Monaten habe ich mich gemeinsam mit den Kolleg:innen vor allem mit der Frage des Wissenstransfer befasst. Dazu haben wir u.a. mit Kolleg:innen in Südafrika einen gemeinsame Diskussion über die bisherigen Ergebnisse zur Energiewende in diskutiert und mit ihnen ein Positionspapier erarbeitet. Außerdem haben wir noch Veranstaltungen an der Universität Kassel u.a mit einem ghanaischen Aktivisten und Wissenschaftler u.a. zu Klimaproblematik durchgeführt. Durch die Pandemie hat sich die Arbeit in den letzten Jahren vor allem auf Schreibtisch-Forschung konzentriert. Das bedeutet, dass wir uns vor allem auf bestehende Ergebnisse und theoretische Diskussionen bezogen haben. Daher war der Feldforschungsaufenthalt in Ghana im letzten Jahr sehr wichtig, um die Fragestellungen auch mit den Menschen vor Ort zu diskutieren. Uns hat dabei vor allem der Stand der Energiewende und die Rolle von unterschiedlichen Akteuren interessiert. Ich spreche immer von uns, weil wir die Forschung gemeinsam als ein Teamprojekt verstehen, und wir alle einen Beitrag dazu geleistet haben. Aus den Daten werden gerade noch weitere Fachartikel erarbeitet. Gerade denke ich über ein Folgeprojekt nach. 

 

Neben der Auseinandersetzung in diesem Projekt bin ich noch involviert in anderen Projektzusammenhängen am Fachbereich. Außerdem lehre ich und betreue Abschlussarbeiten. Aufgrund der Prekarität der Wissenschaftsarbeit braucht es viel Zeit für Bewerbungen, die im Wissenschaftssystem sehr aufwendig sein können.

  

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Zentrales Themenfeld in der derzeitigen Forschung ist Energie- und Klimagerechtigkeit, bis hin zu einer sozial-ökologischen Transformation. Die Ergebnisse aus unserer Forschung zur Energiewende in Afrika kann Prozesse bei Übergängen zu Erneuerbaren Energien.  


Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Seit mehr als 15 Jahren engagiere ich mich für bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft. Seit zwei Jahren bin ich stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen @GEWHessen, und kämpfe täglich gemeinsam mit meinen Kolleg:innen  für langfristige Perspektiven, u.a. mit der Initiative UniKasselUnbefristet @kassel_uni Darüber hinaus bin ich Elternteil eines Kleinkindes, was tatsächlich immer ein Abenteuer ist.  


Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich bin eine ganze Weile Drachenboot gefahren. Gerade ist das zeitlich nicht umsetzbar, und trainiere gerade für einen Mini-Triathlon am Ende der Woche.   


Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ich mag es mich in den Tag treiben zu lassen. Und je nach Wetterlage entweder auf dem Sofa rumzuhängen, oder ab ins Grüne. Gerne auch gemeinsam mit Familie und Freund:innen.  


Bitte begrüßt Simone ganz herzlich bei Real Scientists DE!

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