Mit großer Vorfreude möchten wir euch unseren neuen Kurator Simon Meier-Vieracker (@fussballinguist) vorstellen! Simon hat in Duisburg-Essen und Florenz Kommunikationswissenschaft und Philosophie studiert. Für die Promotion ist er Fach (Sprachwissenschaft) und Land (Schweiz) gewechselt und hat in dieser Zeit auch viel Zeit auf dem Rennrad verbracht. Anschließend ging er für eine PostDoc-Stelle nach Berlin und vertritt zur Zeit eine Professur für Angewandte Linguistik in Dresden. Weil es in Berlin keine Berge und mit den zwei Kindern auch weniger Zeit gibt, steht das Rennrad nunmehr im Keller. Immerin ist Rad- und andere Sportberichterstattung zu einem seiner bevorzugten Forschungsgegenstände avanciert.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Nachdem ich in meiner Magisterarbeit gefühlt überhaupt das erste Mal so richtig wissenschaftlich gearbeitet hatte, dacht ich mir: Das kann jetzt nicht alles gewesen sein. Also habe ich eine Promotion angefangen, nach längerem Leerlauf auch eine Assistentenstelle gefunden und dann ging es – zum Glück – immer weiter.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ursprünglich wollte ich mal Journalist werden und habe mich nach Studiengängen der Kommunikationswissenschaft umgesehen. Studiert habe ich dann in Essen, wo interpersonale Kommunikation im Fokus stand, Gesprächsanalyse und solche Sachen. Und das hat mich schon immer fasziniert und tut es jetzt noch: Die Frage, wie wir kommunizieren und was man über den Menschen und über Gesellschaften überhaupt erfährt, wenn man sich Kommunikation anschaut.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich darf gerade eine Professur für Angewandte Linguistik vertreten, deren Forschung und Lehre auf eben diesen gemeinsamen Nenner zu bringen ist: Unser Gegenstand ist Sprache in Funktion, zur Kommunikation in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, etwa der Politik, den (Sozialen) Medien oder auch der Wissenschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf digitalen Methoden wie auch auf digitalen Gegenständen, eben z.B. Diskursen in Sozialen Medien.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wenn man sich einmal überlegt, wie sehr die Digitalisierung, also vor allem die nunmehr verfügbaren digitalen Medien die Art, wie wir und die Gesellschaft Kommunikation organisieren, verändert haben, kann man sich eigentlich nur staunend die Augen reiben. Ich glaube, dass gerade die Linguistik hier was zu sagen hat, da die Digitalisierung riesige Mengen an Texten verfügbar macht, die es früher weder in dem Umfang noch in der Art gab. Und die Linguistik hat auch interessante Methoden zu bieten, mit diesen Texten umzugehen. Dabei sind es gerade auch unser aller ganz alltägliche Kommunikationsweisen, die in der Linguistik untersucht werden, und insofern geht es eigentlich alle an.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich habe zwei Kinder, die sorgen für jede Menge interessante zusätzliche Tätigkeiten.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Eigentlich singe ich in einem engagierten Laienchor, aber wegen der Vertretungsprofessur und der damit verbundenen Pendelei muss ich da gerade pausieren.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Als ich noch in der Schweiz gelebt habe und keine Kinder hatte, war ich sehr gerne in den Bergen, wandernd oder auf dem Rennrad. In Berlin gibt es keine Berge und mit Kindern hätte ich eh wenig Zeit, also eher kein Rennrad. Deshalb: Spielplatz, Garten oder an den See, zwischendurch ein Eis essen und abends eine Pizza beim Italiener um die Ecke.
Bitte begrüßt Simon ganz herzlich bei Real Scientists DE?
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