Diese Woche freuen wir uns sehr, euch Sarah Pohl (@LilithElina)
als unsere neue Kuratorin vorstellen zu dürfen! Sarah hat in Braunschweig Biologie studiert, bevor sie
nach ihrem Master in den Sales & Marketing Bereich eines Start-ups
wechselte, das Bioinformatik-Software vertreibt. Während sie dort
diverse soziale Medien Kanäle betreute,
erfuhr sie vom "CodeYear 2012" und begann, Programmieren zu lernen. Mit
diesem neuen Wissen und frischem Elan kehrte sie in die Wissenschaft
zurück, promovierte mit Bioinformatik und arbeitet nun als Postdoc in
Hannover, wo sie auch mit ihrem Partner und einjährigem
Sohn lebt.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich habe mich in der Schule für Biologie als Leistungskurs entschieden und es hat mich nicht genug abgeschreckt, um mich von einem Biologie-Studium abzuhalten. Erst während/nach meiner Masterarbeit habe ich realisiert, dass die Arbeit im Labor mir zwar Spaß macht, aber nicht wirklich liegt - da bin ich dann zum "Schreibtischtäter" geworden.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich habe aus Interesse angefangen, Programmieren zu lernen, und weil mir das gefiel, habe ich nach Stellen gesucht, bei denen ich das machen kann, ohne dass mein Studium "ganz umsonst" war. So kam ich dazu, einen Doktor in Bioinformatik (oder wie man das Feld nennen möchte) zu machen. Inzwischen bin ich Postdoc in meiner Arbeitsgruppe und teste noch so ein bisschen aus, in welche Richtung ich in Zukunft gehen möchte.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Arbeitsgruppe wird mit Bakterien - hauptsächlich Pseudomonas aeruginosa - gearbeitet. Meine Kollegen im Labor sequenzieren zum Beispiel die Genome von Stämmen aus Krankenhäusern und testen deren Resistenz gegen Antibiotika. Wir Bioinformatiker bekommen die Daten dann und schauen, ob wir in den Genomen Gründe für diese Resistenzen finden.
Generell besteht meine Arbeit zu ähnlich großen Teilen aus solch einer Auswertung von Daten und aus einem Datenbank-Projekt, das ich vor anderthalb Jahren "geerbt" habe. Die Datenbank heißt "Bactome" und beinhaltet viele der Daten, die wir im Laufe der letzten Jahre generiert haben.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Das Problem der Antibiotika-Resistenz ist ja inzwischen auch öffentlich bekannt - wir versuchen hier unter anderem, neue, verlässliche und schnelle Wege zu finden um diese zu diagnostizieren. Das hätte den Vorteil, dass man Patienten von Anfang an richtig behandeln kann.
Außerdem möchte ich ein wenig die Aufmerksamkeit auf dieses wachsende Feld der Bioinformatik/Datenanalyse lenken. Biologie muss nicht mehr nur im Labor stattfinden, viele meiner Kollegen analysieren die Daten, die sie generieren, selbst. Und: Programmieren macht Spaß!
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Im Moment fehlt mir dazu leider die Zeit, aber ich habe einen tumblr Blog zum Thema Datenanalyse, auf dem ich meine Ergebnisse aus einer Coursera-Kursreihe publiziert und diskutiert habe: https://lilithelina.tumblr.com/BCCIUoverview
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Bevor es mit der Abgabe meiner Doktorarbeit akut wurde, war ich in einem Posaunenchor aktiv. Leider habe ich den Wiedereinstieg durch Umzug und Schwangerschaft nicht geschafft. Inzwischen hält mich mein einjähriger Sohn sogar vom Lesen meiner Fantasy und SciFi Bücher ab und hat sich zu meinem einzigen "Hobby" entwickelt.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ruhe und Entspannung fände ich gut, meist bin ich aber auch mit schönem Wetter und einer Radtour mit Partner und Kind zufrieden (besonders wenn es dazu noch ein Eis gibt).
Bitte begrüßt Sarah ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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