Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin Nicole Ackermans (@AckermansNicole) vorstellen! Nicole ist eine amerikanisch-niederländische Biologin (Deutsch ist ihre vierte Sprache!) und hat gerade ihre Doktorarbeit abgeschlossen. Ihr Hauptforschungsgebiet ist die Morphologie der Wirbeltiere: sie ist spezialisiert auf die 3D-Bildgebung von Knochen, insbesondere mit CT-Scans. Das Thema ihrer Doktorarbeit war die Wirkung verschiedener Arten von diätetischen Schleifmitteln auf den herbivoren Zahnabrieb, insbesondere bei Schafen als Modellorganismus. Derzeit ist sie im Urlaub (eine Seltenheit für Wissenschaftler) und genießt eine Pause, bevor sie am 1.1.2020 eine neue Postdoc-Stelle antritt: Nicole hat ein Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung zu erhalten, um bighorn sheep an der Ichan School of Medicine am Mount Sinai in New York City zu erforschen, wovon sie erwartungsgemäß sehr begeistert ist.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich war schon immer von Tiere besessen. Schon als Kind wolte ich Zoologe werden!
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Im Laufe meines Studiums schränkte ich mein Interessengebiet immer weiter ein. Zuerst Tiere, dann Wirbeltiere, dann Säugetiere. Während meines Masterstudiums stellte ich fest, dass ich wirklich eine Leidenschaft für die Anatomie hatte und fortschrittliche Bildgebungstechniken einsetzte, um sie zu visualisieren. Jetzt bin ich also "vertebrate morphologist” und untersuche die verschiedenen Aspekte dieses Feldes, vom Zahn bis zum Schädel, aber immer mit 3D-Bildgebung.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich denke, ich werde am meisten über meine Promotion sprechen. Mein Postdoc-Projekt ist auch sehr interessant, hat aber noch nicht begonnen! Für meine Doktorarbeit konzentrierte ich mich also auf die Evolutionsbiologie von herbivoren Zähnen und Zahnabnutzung. Grundsätzlich verursachen Pflanzendiäten viel Zahnverschleiß, und je mehr Zähne verschleißen, desto kürzer ist die Lebensdauer. Das Wachstum längerer Zähne ist also ein evolutionärer Vorteil für ein längeres Leben!
Um mehr über die Abnutzung der Zähne zu erfahren, führten wir eineinhalb Jahre lang ein Experiment am UZH durch, bei dem wir Schaffutter mit Sand füllten. Wir benutzten CT-Scans, um die Zähne vorher und nachher zu betrachten und herauszufinden, wie der Sand sie beeinflusst hat.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wenn ich den Leuten sage, dass ich Schafe studiere, lachen sie immer. Ich denke, es ist etwas ganz anderes, worauf die Leute neugierig sind. Meine Arbeit gilt als Grundlagenforschung, und ich halte es für wichtig, die Ergebnisse in diesem Bereich zu teilen, damit die breite Öffentlichkeit weiß, dass nicht jeder Wissenschaftler Krebs heilt! Viele Dinge, an die wir vielleicht noch nie gedacht haben, werden sehr detailliert recherchiert, und es ist faszinierend, jeden Tag mehr über sie zu erfahren!
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich würde sagen, 18 Monate lang Schafzüchter zu sein, war sicherlich.... interessant! Ich bekomme den Geruch immer noch nicht raus. Aber ansonsten macht mir die Arbeit mit 3D-Modellen von Skeletten und Zähnen sehr viel Spaß.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich liebe es zu klettern und bouldern. Im Moment bin ich in New Mexico, also bin ich gespannt, auch in der Wüste zu wandern, die Landschaften sind fantastisch hier draußen. Schließlich, wie es in meiner Biografie steht, identifiziere ich sehr gerne Knochen. Also, schicken Sie mir alle Knochenfotos!
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Hmm… Ich würde den Tag mit einer schönen Tasse Tee (ich bin ein stolzer Teesnob) und meiner Katze auf dem Schoß beginnen. Ich würde dann wahrscheinlich die Stadt oder das Land erkunden, in dem ich derzeit wohne. Ich laufe gerne an schönen Tagen herum, mit dem Ziel, lokale Gerichte zu probieren. Wenn das Wetter schlecht ist, dann würde ich zu Hause bleiben und Cookies backen. Am Abend entspannte ich mich dann mit Netflix oder einigen Videospielen.
Bitte begrüßt Nicole ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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