Ich war schon immer neugierig und in der Schule hat mich Biologie immer begeistert. Danach lag ein Studium in Naturwissenschaften nahe. Allerdings war ich mir lange nicht sicher, ob ich gerne an der Uni bleiben möchte oder doch nach meiner Doktorarbeit eher in die Industrie wechsel. Ich habe aber während meiner Doktorarbeit sehr gute Unterstützung durch meine Doktorväter gehabt, was am Ende meine Entscheidung an der Uni zu bleiben doch auch stark beeinflusst hat.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Schon als ich angefangen habe zu studieren, war für mich klar, dass ich in das Feld der Tumorbiologie möchte. Während meiner Masterarbeit habe ich ein Projekt bearbeitet was auf der Schnittstelle von Tumorbiologie und Immunologie lag und mir wurde bewusst, dass dieses Fachgebiet mich doch mehr begeistert als reine Tumorbiologie, weil es ein viel translationaleres Feld ist. In den letzten paar Jahren ist so viel in dem Feld der Tumorimmunologie passiert, dass den Meschen wirklich geholfen hat und es ist sehr schön zu sehen, dass das was man den lieben langen Tag im Labor macht, irgendwann wirklich jemandem helfen kann.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich arbeite daran zu verstehen, wie das Melanom Resistenz gegenüber einer ganz bestimmten Art von Immuntherapie (adoptiver T-Zell-Transfer) entwickelt. Diese Immuntherapie ist gerichtet gegenüber einem Molekül, welches von dem Melanom hergestellt wird, und somit von ganz bestimmten Immunzellen erkannt werden kann. Ich arbeite daran herauszufinden, wie der Tumor resistent gegenüber dieser Therapie werden kann, wenn man verschiedene Moleküle, die von dem Tumor hergestellt werden, aber eigentlich ganz verschiedene Eigenschaften haben, angreift. Das mache ich mittels CRISPR/Cas9 (Genschere) und im Mausmodell.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ich finde, dass die Öffentlichkeit sich für meine Forschung interessiert. In erster Linie sind Wissenschaftler auf Steuergelder und damit auf das Geld von Jedermann angewiesen, um forschen zu können. Ich denke aber auch, dass es wichtig ist, dass jeder die Grundlagen von Wissenschaft zu verstehen, um informierte Entscheidungen zu treffen. Ich arbeite in einem Feld, in dem sich in den letzten Jahren so viel getan hat. Letztes Jahr konnte man bei der Vergabe des Nobelpreises für Medizin sehen, dass Grundlagenforschung dazu geführt hat, dass heute Tausende von Menschen mit Krebs mit einem Medikament behandelt werden, die vor 5-6 Jahren quasi keine Überlebenschance gehabt hätten. Ich habe die Hoffnung, dass durch die Erkenntnisse von meiner Forschung, es möglich ist bessere Forschungsmodelle zu bauen, die eventuell dabei helfen, für einzelne Patienten Entscheidungen zu treffen, wie sie am besten behandelt werden.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin seit diesem Jahr beim Pint of Science Team in Bonn mit dabei und wir hatten im Oktober unser erstes Event in Bonn. Beim Pint of Science geht es darum, Wissenschaft für Jedermann zugänglich und verständlich zu machen und das in der schönen Umgebung von einer Bar/Pub.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich tauche leidenschaftlich gerne und bin immer noch auf der Suche nach einem Fernstudiengang im Fach Marine Biologie, um noch mehr über die verborgene Welt der Ozeane zu lernen und meine Leidenschaft für Wissenschaft und das Tauchen zu kombinieren.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ausschlafen, Kaffee, Freunde treffen, gutes Essen.
Bitte begrüßt Maike ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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