Wir freuen uns heute sehr, euch Wiebke Frey (@wiebiwetter) vorzustellen, die ihr auf Twitter auch unter ihrem Projekt-Account @STEP_msca finden könnt. Wiebke ist Meteorologin und Wissenschaftlerin am Leibniz Institut für Troposphärenforschung (TROPOS).
Das Klima ist zur Zeit wahrscheinlich die wichtigste und brisanteste Reibungsstelle zwischen Forschung und Gesellschaft und wir freuen uns sehr über die Gelegenheit, von Wiebkes Arbeit und Leben als Meterologin und Forscherin zu hören. Natürlich haben wir sie auch gleich mit unseren üblichen Fragen überhäuft:
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Puh, das ist 'einfach so passiert'! Am Ende der Schulzeit wollte ich "was mit Physik" machen, aber keine reine Physik. Da kam der Tipp von meinem Schwager, doch Meteorologie zu studieren. Nach dem Diplom wollte ich gerne noch einen Doktor machen, dann gerne als PostDoc ins Ausland. Und schon war's passiert!
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Wolken sind toll, und/oder Wolken sind toll! (Abgesehen davon sind Wolken auch spannende und interessante Gebilde und genaugenommen wissen wir viel weniger über Wolken als man im Allgemeinen manchmal so denkt...)
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meinem Projekt erforsche ich Mischprozesse, die am Rand der Wolken passieren, also das Mischen von wolkiger mit wolkenfreier Luft. Warum? Weil der Prozess bisher schlecht verstanden ist und eine der großen Unsicherheitsquellen in z.B. Klimamodellen ist. Für meine Forschung benutze ich eine Mischung aus Messungen im Labor (wir haben einen turbulenten Windkanal) und numerische Modelle (numerische Strömungsdynamik und Wettervorhersagemodel). Und vergleiche meine Ergebnisse mit Messdaten einer Feldkampagne (also Messungen aus der 'richtigen' Atmosphäre).
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wir leben (und atmen) alle in der Atmosphäre, und ein wenig Verständnis für die Welt um uns herum und in der wir leben hat noch nie geschadet, oder? Oft wollen die Leute wissen, ob es wolkig ist/wird - ok, vielleicht mehr ob es regnet... Und bevor es regnet, brauchen wir erstmal eine (Regen-) Wolke. Und wenn es wieder heißt: "Es war aber Regen vorhergesagt!" (und im Ort 10km weiter hat es auch geregnet...) vermute ich, es würden sich viele Meteorologen freuen, wenn die Allgemeinheit versteht, dass Regen mit am Schwersten vorherzusagen ist!
Außerdem: Die Öffentlichkeit bezahlt meine Arbeit!
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin Associate Editor eines Fachjournals. Die "Wissenschaftler-Währung" sind ja quasi publizierte Artikel. Nicht nur der ganze Begutachtungsprozess läuft dabei über Freiwillige ab, auch die Editoren sind es freiwillig. Als Editor bekommt man einen guten Einblick in die Forschung anderer Wissenschaftler, merkt auch, wie schwer es für "die andere Seite" ist, wenn man einen Artikel einreicht und welche Prozesse so Journal-seitig alle ablaufen. Wichtig und gut finde ich, dass der Journal, für den ich arbeite, open access ist, d.h. jeder, der möchte, kann alle Artikel dort frei lesen, ohne dafür zu bezahlen!
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich spiele Floorball, nähe mir tolle Sachen (wenn Zeit dafür ist...), wir haben einen Schrebergarten (wohnen ja schließlich in Leipzig!), viel Zeit bleibt gerade nicht, mein größtes "Hobby" ist wohl mein Sohn
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ausschlafen! (ok, realistisch in 10 Jahren wieder vielleicht, da ist ein Kleinkind im Haus...) Lecker Frühstück (ohne Frühstück will mich keiner länger als nötig ertragen...) mit Kaffee. Vielleicht ein wenig im Garten wursteln und dann in der Sonne liegen (und Beeren von den Sträuchern naschen). Kind bespaßen Was Leckeres essen und zum Ausklang einen Spieleabend mit Freunden!
Bitte begrüßt Wiebke ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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