Sunday, August 22, 2021

Die Energiewende entschlüsseln - Julius Wesche ist jetzt bei Real Scientists DE!

Mit großer Vorfreude möchten wir euch unseren neuen Kurator Julius Wesche (@juliuswesche) vorstellen! Julius hat zunächst in Hamburg BWL studiert, sich dann aber in seinem Master an der Universität Kassel dem nachhaltigen Wirtschaften und der Energiepolitik zugewandt. Aktuell arbeitet er in der Energy Transition Initiative der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU) in Trondheim. Zusätzlich hat Julius 2020 den Energiewende-Podcast enPower gegründet und bringt in diesem Monat den Science Communication Accelerator Podcast an den Start.

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich möchte einen Beitrag zur Energiewende leisten. Nach meinem Studium hatte ich zwei Angebote von Beratungsfirmen und eins von Fraunhofer. Ich habe mich für Fraunhofer entschieden, weil ich dachte, dass ich leichter von der Wissenschaft in die Wirtschaft wechseln könnte als umgedreht. Naja, jetzt bin ich seit 9 Jahren in der Wissenschaft 😊. Und das ist gut so. 😊

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Meine Eltern hatten ein Ferienhaus in der Nähe des Endlagers in Gorleben. Ich wurde schon als Kleinkind auf Anti-Atom-Kraft Demos mitgenommen. Das hat sich wohl in meinen Synapsen verfangen. Ich habe aber erst mal BWL in Hamburg studiert und nach dem Bachelor gemerkt, dass ich nicht glücklich werde, wenn ich rosa Fotokameras verkaufe. Ich wollte etwas mit Sinn machen. Ich war dann erst mal Backpacken (von Mexiko Stadt bis Buenos Aires) und Pilgern (Jakobsweg) und habe Praktika u.a. im Bundestag (Grüne) gemacht. Von da an war klar, dass es Energiewirtschaft und Energiepolitik werden würde.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich habe mir in meiner Diss angeschaut warum die Wärmewende so viel langsamer beschleunigt als die Elektrizitätswende. Und habe dabei herausgefunden, dass die Implementierung von Wärmetechnologien viel mehr vom lokalen Kontext abhängig sind, als dies bei Elektrizitäts-Technologien der Fall ist. Dies wirkt sich direkt auf das Innovationssystem und die Technologiediffusion aus. Über diesen Unterschied plane ich auch in der kommenden Woche viel zu tweeten.

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wenn wir die Energiewende nicht schnell hinbekommen können unsere Enkel nicht mehr so ein schönes Leben haben wie wir. Deswegen sollten wir diese Energiewende möglichst schnell hinbekommen. Meine Arbeit leistet (hoffentlich) einen kleine Beitrag die sozio-technischen Herausforderungen besser zu verstehen und Akteur*innen dabei zu unterstützen clevere Entscheidungen zu treffen.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Mit einem Kollegen vom Fraunhofer ISI habe ich vor ca. 1,5 Jahren den enPower Podcast gegründet. Mittlerweile hat der Podcast mehr als 140.000 Streams verzeichnet und wurde sogar für den Umweltmedienpreis der Deutschen Umweltstiftung nominiert. Wir finden das alles surreal, freuen uns aber, wenn meist junge Menschen unseren Podcast hören und etwas mitnehmen.
In der kommenden Woche werde ich noch einen weiteren Podcast launchen. Und zwar den Science Communication Accelerator Podcast. Seit letztem Jahr unterstütze ich Universitäten und Forschungsorganisationen dabei Strategien für ihre Social-Media Aktivitäten zu entwickeln. Dabei habe ich bemerkt, dass es keinen Wissens-Hub gibt, der hierzu Wissen bündelt. Um dem Abhilfe zu schaffen, gründe ich diesen neuen Podcast. Bis Weihnachten werde ich jede Woche eine Folge publizieren. Mal gucken, wie das wird, zwei Podcasts neben einander zu betreiben. Vielleicht muss ich dann irgendwann auch wieder herunterschalten. Mal schauen.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Viel Bergsteigen. Und hier in Norwegen ist der Winter ja länger, deswegen auch mehr Ski-Fahren als vorher.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Mit meiner Freundin im Winter auf eine Ski-Tour gehen und anschließend irgendwo ein Jakuzzi finden und sich unter dem Sternenhimmel und mit Mütze auf (damit der Kopf nicht kalt wird) ein Bier genehmigen.

Bitte begrüßt Julius ganz herzlich bei Real Scientists DE!

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