Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin Anne Gärtner (@gaertner_anne) vorstellen! Anne hat an der TU Dresden Psychologie studiert und dort die Freude an der
Wissenschaft entdeckt. In ihrer Prpmotion, ebenfalls an der TU Dresden, untersuchte sie,
inwiefern sich Menschen darin unterscheiden, wie sie mit ihren Gefühlen
umgehen, was dabei im Gehirn passiert und wie z.B.
Rettungsdienstmitarbeiter:innen in teilweise stressigen und
traumatischen Situationen ihre Emotionen regulieren. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie der TU Dresden wo sie sich weiterhin mit der Frage beschäftigt, wie sich Menschen in ihrem emotionalen Erleben
unterscheiden und welche Ursachen das hat. Außerdem engagiert sie sich für Open Science und reproduzierbare Wissenschaft.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Als Kind war ich nicht gerade besonders wissbegierig oder
ständig an Lösungen für Probleme interessiert. Vor meinen Studium hatte
ich auch nicht den Wunsch, Wissenschaftlerin zu werden. Mich haben aber
schon immer Menschen interessiert, was sie
antreibt, was sie fühlen und warum sie sich verhalten, wie sie sich
verhalten. Während meines Studium war ich ab dem 3. Semester als
studentische Hilfskraft in verschiedenen Projekten tätig und habe
Wissenschaft kennen und lieben gelernt. Zum Ende meines Studiums
habe ich ein Praktikum am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in
München absolviert und festgestellt, dass ich unbedingt promovieren
wollte. Ich fand (und finde es immer noch ;-) sehr spannend neue
Fragestellungen zum menschlichen Verhalten zu untersuchen,
die vorher noch niemand untersucht hat.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Mich interessieren vor allem biologische Grundlagen
menschlichen Erlebens und Verhaltens, also zum Beispiel was genau im
Gehirn abläuft während wir denken und fühlen. Auch die Frage, welche
Rolle Gen- und Umweltfaktoren spielen finde ich spannend.
Mich fasziniert außerdem, wodurch Persönlichkeitsunterschiede
entstehen, also warum manche Menschen zum Beispiel ängstlicher oder
optimistischer sind als andere. Ich mag die Zusammenarbeit mit den
vielen tollen, klugen und netten Kolleg:innen und die aktuelle
Bewegung, Wissenschaft vertrauenswürdiger, transparenter und
reproduzierbarer zu machen. Ich sehe mich als einen kleinen Teil davon
und möchte gemeinsam mit anderen versuchen, diese Bewegung weiter voran
zu treiben.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Obwohl ich Psychologin bin, arbeite ich im Alltag vor
allem am Computer statt mit Menschen – das irritiert machmal Freude oder
Bekannte. Ich bin eher Neurowissenschaftlerin als Psychologin, neben
mir kann man sich also eher einen MRT Scanner als
eine Couch vorstellen. ;-) Ich lese wissenschaftliche Publikationen,
plane und organisiere Projekte, rechne statistische Analysen und gebe
Lehrveranstaltungen. Ich fahre auch gerne auf Konferenzen, um meine
wissenschaftlichen Befunde vorzustellen und mich
mit anderen über Forschung zu unterhalten.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Forschung über den Menschen betrifft uns alle, und gerade
psychologische Forschung ist unglaublich spannend! Wer fragt sich nicht
manchmal, was eine andere Person gerade denkt oder fühlt? Jede:r von uns
hat heute schon mehrere Emotionen durchlebt
und wird auch noch einige durchleben. Gerade Psychologie wird aber auch
leicht zur Küchenpsychologie, eben weil Vieles so nachvollziehbar oder
bekannt erscheint. Dabei folgt psychologische Forschung harten
wissenschaftlichen Methoden und Standards, und das
meiste ist überhaupt nicht so einfach, wie man denkt.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin Vertreterin des wissenschaftlichen Nachwuchses in
einer Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychologe und außerdem
in mehreren Open Science Initiativen und Interessengruppen tätig. Zudem
bin ich Co-Projektleiterin in einem Sonderforschungsbereich
und organisiere ein strukturiertes Promotionsprogramm. Wir erarbeiten
zum Beispiel gerade ein Open Science Modul, das allen Doktorand:innen
und später allen Mitarbeiter:innen unserer Fakultät zur Verfügung
gestellt werden soll.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Neben meiner Arbeit meditiere ich und mache Yoga. Außerdem
möchte ich mich mehr für Natur- und Umweltschutz einsetzen und schaue
oft nach Projekten oder Kampagnen. In meiner Wohnung leben zudem zwei
ungewöhnliche Haustiere: Landeinsiedlerkrebse.
Die gehören aber eigentlich meinem Freund. ;-)
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ausschlafen, gemütlich frühstücken, im Wald spazieren oder durch die
Sächsische Schweiz wandern, und Freunde/Familie sehen oder abends eine
Serie schauen.
Bitte begrüßt Anne ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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