Diese Woche freuen wir uns auf unseren Kurator Nils Hansson (@hanssonhist)! Preise, Preise, Preise: Nils Hansson forscht seit mehreren Jahren über Anerkennung in den Wissenschaften, besonders über
Nobelpreise. Seit Beginn des Projekts hat er sich damit an mehreren Standorten befasst: an den Unis in Göttingen, Köln und Düsseldorf. Darüber hinaus hat er als Gastforscher an der McGill Uni, an der Harvard Medical School und an der Stradins-Uni in Riga einzelne Aspekte der Arbeit vertiefen können.
Wie
bist du in der Wissenschaft gelandet?
Nach meiner Doktorarbeit im Bereich Medizingeschichte an der Universität Lund,
Schweden, habe ich mich für mehrere Jobs an Universitäten im Ausland beworben.
In Deutschland hat es geklappt – und nun lebe ich seit zehn Jahren (kann das
wirklich stimmen, ja das stimmt!) hier. Eine tolle Zeit!
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden,
und/oder was hält dich dort?
In meiner Doktorarbeit ging es um Wissenstransfer im Ostseeraum – ein Thema,
das mich immer noch begeistert. Seit einigen Jahren leite ich eine
Arbeitsgruppe „Prize studies“ und dieses Thema möchte ich diese Woche
hervorheben. Passt prima mitten in der Nobelpreiswoche!
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich wurde schon mal als one-trick-pony und Nobelnerd beschimpft, da ich mich
seit nunmehr zehn Jahren vor allem über Anerkennung in den Wissenschaften
forsche, speziell zum Thema Exzellenz und Eliten in der Medizin. Für mich als
gebürtigen Schweden liegt es nahe, dass einer meiner Forschungsschwerpunkte auf
dem Nobelpreis liegt – abgesehen von Astrid Lindgren, Ikea und ABBA wird
international wohl nichts anderes so sehr mit Schweden assoziiert. Der
Nobelpreis ist überall. Das macht ihn auch so spannend!
Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit
interessieren?
Warum gilt der Nobelpreis als das Nonplusultra? Warum bekommt er dermaßen viel Aufmerksamkeit?
Welche Rolle spielt er tatsächlich, für Laureaten, Unis, ja die Wissenschaft?
Um dem Mysterium des Nobelpreises weiter auf den Grund zu gehen, bin ich
dorthin gefahren, wo über Sieg oder Niederlage entschieden wird: nach Stockholm
ins Archiv des Nobelkomitees für Physiologie oder Medizin. Hier lagern nicht
nur alle Akten zu den Nominierten, hier tagt auch jedes Jahr aufs Neue die fachkundige
Jury. Zu diesem Thema habe ich gerade das populärwissenschaftliche Buch „Wie man
den Nobelpreis nicht gewinnt“ (Gräfe & Unzer) geschrieben (book launch mit
Onlinevortrag 5.10.)
https://www.gu.de/produkte/sac
Hast
du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich betreue Doktorand*innen und berichte regelmäßig über die deutsche Forschungslandschaft
für schwedische Zeitungen. In meinen letzten Kolumnen ging es etwa um eHealth, Hausberufungsverbote
und den „Gender Award Gap“, warum Forschungspreise so selten an Frauen gehen.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen
möchtest?
Sagen wir mal so, mit drei Söhnen zwischen 2 und 8 kenne ich alle Spielplätze
in Köln und Umgebung
Bitte begrüßt Nils ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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