Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Eigentlich wollte ich Journalistin werden. Daran hat mich gereizt, dass man dafür bezahlt wird, neugierig zu sein. Menschen treffen und mit Fragen zu einem interessanten Thema löchern, dann überlegen, wie man die Informationen so verpacken kann, dass die Leser und Leserinnen sie sofort verstehen, am Ende einen spannenden Text daraus basteln - das hat mir immer großen Spaß gemacht. Während meiner Doktorarbeit habe ich dann gemerkt, dass Wissenschaft wie Journalismus ist, nur mit mehr Zeit.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Meine Doktorarbeit befasst sich mit den
Regeln, die Journalisten und Journalistinnen einhalten müssen, wenn sie mit
ihren Kameras, Mikrofonen und Twitter-Accounts aus dem Gericht berichten
wollen. Aktuell ist ihnen in den deutschen Gerichten ziemlich viel von dem verboten,
was dabei helfen würde, die Berichte über Gerichtsverhandlungen anschaulicher
zu machen. Ich überlege mir in meiner Dissertation, ob die verschiedenen
Verbote noch Sinn ergeben oder ob wir neue Regeln für die Arbeit der Medien im
Gericht brauchen. Dafür vergleiche ich die deutschen Vorgaben mit denen für
Journalisten und Journalistinnen an englischen Gerichten.
Neben meiner Doktorarbeit interessiert
mich generell das Recht der alten und neuen Medien und das Recht des Geistigen
Eigentums. Zuletzt habe ich zum Beispiel einen Aufsatz darüber geschrieben,
welche urheberrechtlichen Regelungen es braucht, damit die Einnahmen, die auf
Musikstreaming-Plattformen wie Spotify gemacht werden, gerecht unter den
verschiedenen beteiligten Künstlern und Künstlerinnen verteilt werden.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Während meines Studiums habe ich eine Journalistenausbildung gemacht und als freie Autorin für verschiedene Medien wie z.B. ZEIT ONLINE oder Legal Tribune ONLINE gearbeitet. Nachdem ich die Medienbranche aus journalistischer Sicht schon ziemlich gut kennengelernt hatte, wollte ich sie in meiner Doktorarbeit aus der juristischen Perspektive näher betrachten.
Während meines Studiums habe ich eine Journalistenausbildung gemacht und als freie Autorin für verschiedene Medien wie z.B. ZEIT ONLINE oder Legal Tribune ONLINE gearbeitet. Nachdem ich die Medienbranche aus journalistischer Sicht schon ziemlich gut kennengelernt hatte, wollte ich sie in meiner Doktorarbeit aus der juristischen Perspektive näher betrachten.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Für das Thema meiner Dissertation sollte
sich die Öffentlichkeit interessieren, weil es wichtig ist, dass wir Bürger und
Bürgerinnen wissen, was an unseren Gerichten geschieht. In einem demokratischen
Rechtsstaat ist es schließlich unsere Aufgabe, die Richter und Richterinnen bei
ihrer Arbeit zu kontrollieren. Und weil nicht jeder und jede selbst zu Gericht
gehen kann, um alle Prozesse persönlich vor Ort zu verfolgen, ist es wichtig,
dass die Medien für uns anwesend sind und anschaulich aus den Gerichtssälen
berichten.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich engagiere mich bei ArbeiterKind.de. Wir haben es uns zum Ziel gemacht, all diejenigen auf ihrem Weg an die Universität zu unterstützen, die als Erste in ihrer Familie studieren. Meine Eltern haben beide studiert, sodass ich es ziemlich leicht hatte. Von den Abiturienten und Abiturientinnen, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben, schafft es dagegen nur knapp ein Viertel an die Uni. Das hat übrigens auch Auswirkungen auf die Wissenschaft: Zum Beispiel promoviert nur ein Prozent aller „Arbeiterkinder“, wogegen ein Zehntel aller „Akademikerkinder“ einen Doktortitel erwerben.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Interessant - naja, aber lecker: Ich backe sehr gerne. Davon profitiert häufig auch der Lehrstuhl, an dem ich arbeite.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Er beginnt mit einem leckeren Frühstück, gefolgt von der mehrstündigen Lektüre der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Anschließend verbringe ich die freie Zeit mit meiner Familie und/oder meinen Freunden und Freundinnen.
Bitte begrüßt Anna ganz herzlich bei Real Scientists DE!
No comments:
Post a Comment