Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unseren neuen Kurator Andreas Müller (@Andi_Microscopy) vorstellen zu dürfen! Andreas ist in Radeberg nahe Dresden aufgewachsen und hat in Dresden Biologie studiert. Nach seiner Diplomarbeit 2009 in der Parasitologie fing er als MTA im Labor von Prof. Michele Solimena am Uniklinikum Dresden an, einem Labor mit Schwerpunkt in der Zellbiologie der Betazelle, die Insulin produziert und somit den Blutzuckerspiegel des Körpers reguliert. Er war anfangs auf Elektronenmikroskopie spezialisiert und hat für seine anschließende Doktorarbeit diese mit Lichtmikroskopie kombiniert und untersucht, wie sich verschiedene Pools von Insulin in den Betazellen verhalten. Für seine Doktorarbeit erhielt er 2017 den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie (DGE). Seit Ende 2016 arbeitet Andreas als Postdoc am Paul Langerhans Institut Dresden und beschäftigt sich neben Elektronenmikroskopie vermehrt mit lichtmikroskopischen Methoden, wobei er herauszufinden versucht, wie Insulin in den Betazellen transportiert wird und ob die Insulinausschüttung durch Manipulation des Transportes verändern werden kann.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich habe Biologie studiert. Als Kind haben mich zuerst Pflanzen und dann Spinnen und Insekten interessiert. Im Studium war ich erst eher auf Botanik fokussiert und habe dann für meine Diplomarbeit auf Zoologie umgeschwenkt. Da habe ich viel Elektronenmikroskopie gemacht und das hat mir auch nach dem Diplom eine TA-Stelle in der molekularen Diabetologie eingebracht, die dann in eine Doktorarbeit übergegangen ist.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Innerhalb der Diabetesforschung ist meine Arbeitsgruppe ein bisschen exotisch, weil wir einen zellbiologischen Hintergrund haben. Das finde ich ziemlich spannend, weil viele Aspekte der Insulinausschüttung und des Versagens der Betazellen bei Diabetes noch nicht wirklich gut verstanden sind. Daher gibt es eine Menge Grundlagenforschung zu tun und viel zu entdecken.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Meine Arbeit dreht sich darum herauszufinden, wie Betazellen, die Insulin produzieren, das eigentlich machen und so genau regulieren können. Ich bin sehr auf Mikroskopiemethoden spezialisiert. Ich habe mit Elektronenmikroskopie angefangen und mache in letzter Zeit sehr viele Lebendzellaufnahmen. Es gibt ziemlich viele Diskussionen darüber, wie das Insulin, das in den Betazellen in tausenden kleinen Vesikeln gespeichert ist, innerhalb der Zelle transportiert und schließlich ausgeschüttet wird. Ich versuche diese Prozesse zu visualisieren und auch zu manipulieren. Dabei geht es erstmal darum zu sehen, wie der Normalzustand aussieht. Aber letztlich können wir auch die Zellen stressen um zu schauen, was bei beginnendem Diabetes passieren könnte.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich finde Grundlagenforschung sehr wichtig und denke auch, dass in der Öffentlichkeit kommuniziert werden sollte, dass wir dafür ergebnisoffen arbeiten müssen. Und zum Verständnis von Krankheiten ist es notwendig, genau zu wissen, welche zellulären Prozesse ablaufen und welchen Einfluss Medikamente darauf haben. Ich möchte auch ein bisschen was von der Begeisterung und Faszination teilen, die ich für Mikroskopie und Zellbiologie habe.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin Mitglied bei prelights, einer Seite, auf der Wissenschaftler neue, interessante Preprints highlighten.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich fotografiere gern und hatte auch mit Freunden eine kleine Galerie in Dresden. Durch die Arbeit ist das aber etwas eingeschlafen. Außerdem liebe ich Musik und sammle Vinyl.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Mein Sohn liebt es in den Zoo zu gehen. Da bestehen die freien Tage in der Regel aus einem Zoobesuch und Eis essen.
Bitte begrüßt Andreas ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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