Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Barbara Schmidt (@NeuroBarbara) vorzustellen! Barbara ist eine begeisterte Neurowissenschaftlerin und forscht zu
Hypnose, Entscheidungsverhalten und deren neuronalen Grundlagen an
der Uni Jena. Außerdem engagiert sie sich für
bessere Bedingungen für Promovierende und ist stellvertretende
Jungmitgliedervertreterin in der Sprecherguppe der Fachgruppe
Biologische Psychologie und Neuropsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs). Das sagt Barbara über sich in ihren eigenen Worten:
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich habe zu Beginn meines Studiums ein Praktikum gemacht bei
einer Therapeutin, die unter anderem Biofeedback angeboten hat.
Dort habe ich Einblicke in EEG und die Behandlung von
Wachkomapatient*innen, Schlaganfallpatient*innen und Patient*innen
mit diversen psychischen Störungen bekommen. Das hat mich so
fasziniert, dass ich, zurück an der Universität, in einem
Forschungspraktikum mein erstes eigenes EEG Experiment
durchgeführt habe, das ich dann auch publiziert habe. Dieser ganze
Prozess hat mich total begeistert und so habe ich beschlossen,
Forscherin zu werden.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden,
und/oder was hält dich dort?
Mir wurde eine Stelle in einem DFG Projekt zum Thema Hypnose
angeboten und ich fand das Thema sofort spannend. Und das obwohl
ich am Anfang auch skeptisch war. Es hat einfach so unfassbar gut
funktioniert und ich habe in meinen Studien die größten Effekte
auf Verhalten und Gehirnaktivität gefunden, die ich jemals gesehen
habe. Und das Gute ist: Es gibt noch so viel zu erforschen!
Hypnose lässt sich in so vielen Gebieten einsetzen, von der
Reduktion von Angst bei Patient*innen in der Intensivstation bis
zur Steigerung der Gedächtnisleistung bei Studierenden.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich forsche hauptsächlich im EEG Labor, aber auch mehr und mehr
in Settings wie in der Intensivstation, bei Sportler*innen vor
akuten Wettkampfsituationen oder jetzt auch seit Corona neu in
online Studien. Ich bin gespannt, ob die Hypnose auch wirkt, wenn
ich als Person nicht anwesend bin und die Probanden nur meine
Stimme hören.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine
Forschung/Arbeit interessieren?
Die Hypnose bietet erstens viele Möglichkeiten, das eigene
Wohlbefinden und die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern und
zweitens liefert sie ein sehr positives Bild des Menschen. In der
Hypnose geht man davon aus, dass die Person alles in sich trägt
was sie braucht, sie muss nur lernen, ihre Ressourcen zu
aktivieren. Das ist eine sehr positive Sichtweise, die gerade in
der heutigen Zeit sehr hilfreich ist. Es macht mich traurig zu
sehen, wie viel Druck sich viele Menschen machen und vor allem wie
viel Angst sie haben. Die Hypnose bietet da eine ideale
Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und wieder Vertrauen in die
eigenen Stärken und generell Zuversicht zu entwickeln.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen
Aufgaben/Tätigkeiten?
Ja, das kann man wohl sagen. Ich bin nämlich aktiv als
Jungmitgliedervertreterin der Deutschen Gesellschaft für
Psychologie (DGPs), und zwar in der Fachgruppe Biologische
Psychologie und Neuropsychologie, die aus über 600 deutschen
Wissenschaftlern besteht. Dort habe ich zum Beispiel letzten
Freitag einen digitalen Posterblitz mit 130 Teilnehmern
organisiert, bei dem zehn ausgewählte Jungwissenschaftler*innen
ihre aktuellen Forschungsergebnisse vorgestellt haben. Wir
engagieren uns generell für bessere Bedingungen für junge
Wissenschaftler und sorgen auch für Sichtbarkeit und Anerkennung
des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns
erzählen möchtest?
Ich mache viel Sport, zur Zeit Yoga, Bootcamp, BoxFit und TaeBo.
Außerdem spiele ich Querflöte und Piccoloflöte im Orchester, da
haben wir einmal pro Jahr ein Projekt in München, wo wir schon
tolle Programme aufgeführt haben. Außerdem habe ich einen Garten,
der mich sehr freut und der gerade wächst und gedeiht.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch
nur Menschen)?
Ich gehe gerne wandern oder spazieren, kaufe gute Dinge auf dem
Markt ein und nehme mir viel Zeit zu kochen. Außerdem treffe ich
sehr gerne meine Freunde. Das habe ich jetzt in der Corona Zeit
stark vermisst. Wir telefonieren zwar viel, aber das ersetzt nicht
das persönliche Treffen. Das wird jetzt hoffentlich wieder besser.
Bitte begrüßt Barbara ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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