Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unseren neuen Kurator Carsten Schleh (@schleh_tox) vorstellen zu dürfen! Carsten studierte Biologie in Karlsruhe und Stockholm. Nach einer toxikologisch ausgerichteten Promotion am Fraunhofer Institut in Hannover und an der Universität in Bern war er zunächst in der toxikologischen Grundlagenforschung tätig. Seit mehreren Jahren arbeitet er für eine Berufsgenossenschaft mit den Schwerpunkten Arbeitsschutz, Gefahr- und Biostoffe.
Im Laufe des Hauptstudiums und vor allem während der Diplomarbeit hat sich gezeigt, dass ich darauf brenne, den Dingen auf den Grund zu gehen. Ich wollte unbedingt ein tiefes Verständnis für die grundlegenden Wechselwirkungen zwischen Giften und dem menschlichen Körper erlangen und mich vor allem daran beteiligen, neues Wissen zu generieren. Die internationale, kollegiale und oft freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den einzelnen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen beeindruckte mich dabei zusätzlich.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Aktuell arbeite ich nicht mehr in der Wissenschaft. So faszinierend und erfüllend diese Arbeit ist, so wenig sind die ständigen in Deutschland üblichen Zeitverträge gut vereinbar mit meinen Familienplänen gewesen. Meine aktuelle Stelle bei einer Berufsgenossenschaft bietet mir die ideale Vereinbarung von interessanter und sinnvoller beruflicher Tätigkeit sowie meiner Familie.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Während der Diplomarbeit und der Promotion habe ich mich mit der Interaktion von inhalierbaren Partikeln (hauptsächlich Nanopartikel, aber auch Pollen u.v.m.) mit Lungenstrukturen beschäftigt. In meiner anschließenden rund zweijährigen Phase als Postdoc habe ich mich mit der Bioverteilung von Nanopartikeln nach Einatmen oder Verschlucken beschäftigt. Was genau sind die Parameter, die beispielsweise eine Anreicherung im Gehirn ermöglichen. Darauf folgten einige Jahre in der Industrie als Studienleiter in einem Auftragsforschungsinstitut. Wir wurden von der chemischen und pharmazeutischen Industrie beauftragt, toxikologische Bewertungen für deren Produkte durchzuführen. Seit rund acht Jahren bin ich nun im Arbeitsschutz tätig und beschäftige mich mit sicheren Arbeitsplätzen nicht nur, aber auch im Umgang mit Gefahrstoffen.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Nanopartikel sind in unserer Atemluft, in unserem Essen, in Kosmetika und Arzneimitteln enthalten. Wieso sollte das Wissen um die Interaktion dieser kleinen Partikel mit den Strukturen unseres Körpers nicht interessant sein 😉?
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
In meiner aktuellen Position bin ich beispielsweise auch in der Lehre tätig. Die Vermittlung von praktischem Wissen im Arbeitsschutz kombiniert mit kontroversen und genau deswegen konstruktiven Diskussionen während der Lehre bereiten mir sehr viel Freude.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich bin Autor. 2021 habe ich das Buch „Vorsicht, da steckt Gift drin!“ gemeinsam mit dem riva-Verlag veröffentlichet. Das Buch erklärt Alltagsgifte auf - auch für Laien - verständliche Art und Weise.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ich verbringe Zeit mit meiner Familie.
Bitte begrüßt Carsten ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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