Diese Woche freuen wir uns auf Dominik Lenz-Schwab. Dominik (@astrolenni.bsky.social) ist Laboringenieur im Praktikum der Physiologie an der Philipps-Universität Marburg. Sein Studium der Chemie hat er an der FU Berlin absolviert, danach folgte die Promotion am Universitätsklinikum Jena. Seit 2018 war er als PostDoc in Marburg, seit 2023 arbeitet er dort als Laboringenieur.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Nach meinem Chemie-Studium wollte ich auf jeden Fall eine Promotion dranhängen, habe mich aber für ein eher lebenswissenschaftliches Thema entschieden. Während der Schreibphase habe ich aufgrund der (nicht vorhandenen) Karriere-Perspektiven zwar versucht, auch außerhalb der Wissenschaft Fuß zu fassen, aber manchmal sind die besten Optionen auch einfach die verfügbaren, und so wurde es eine PostDoc-Stelle in Marburg, aus der dann mit viel Glück eine entfristete Stelle als Laboringenieur wurde.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Anfangs war es eher Zufall bzw. ein Fehler im Bewerbungsprozess – ich hatte mich eigentlich für eine andere Promotions-Stelle am gleichen Institut beworben, die etwas näher an meinem Studium dran gewesen wäre. Im Vorstellungsgespräch stellte sich das dann erst so richtig heraus, aber das Thema, das ich dann bekommen habe, war auch sehr interessant und methodisch anspruchsvoll.
Mit der Zeit hat mich die Faszination für Ionenkanäle und -Transporter dann immer mehr gepackt, weswegen ich dann auch noch eine PostDoc-Stelle gesucht habe. Das thematische Spektrum, das jetzt in unserer Arbeitsgruppe abgedeckt wird, reicht da von reiner Grundlagenforschung und Untersuchung von Pathomechanismen über pharmazeutische Therapien bis hin zu modernen Gentherapien.
Neben der Forschung war aber auch immer die Lehre, in erster Linie die Betreuung von Laborpraktika, Teil meiner Aufgaben, und das hat mir auch immer Spaß gemacht, weswegen meine jetzige Stelle dann ein echter Glücksfall geworden ist.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Primär bin ich im Hintergrund tätig im Praktikum der Physiologie. Ich bin für den Auf-, Um- und Abbau der Praktikumsversuche zuständig, den Einkauf (sowohl von Verbrauchsmaterialien als auch neuen Geräten), aber eben auch die Weiterentwicklung der Versuche, wenn z.B. neue Software oder Geräte angeschafft werden, oder es in Zukunft neue Richtlinien für das Medizinstudium geben sollte (die Änderung der Approbationsordnung wurde aber erstmal wieder verschoben). Daneben bin ich für die studentischen Hilfskräfte verantwortlich, die eine wertvolle Unterstützung der Dozierenden sind.
Ich versuche aber auch immer wieder mal selber im Labor zu stehen. Ich forsche an Anionen-Transportern, also Membranproteinen, die negativ geladene Teilchen durch die eigentlich undurchlässige Zellmembran transportieren, primär mithilfe elektrophysiologischer Methoden. Ein paar Details dazu kommen im Laufe der Woche.
Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Meine Forschung ist in erster Linie reine Grundlagenforschung, aber die ist nun mal auch notwendig, um die Mechanismen zu verstehen, die krank machen können und dann therapiert werden sollen.
Ich finde dabei die Frage sehr interessant, warum strukturell so ähnliche Proteine aus der Familie der SLC26-Transporter so unterschiedliche Funktionen haben, weshalb ich auch Teil der DFG-Forschungsgruppe FOR5046 bin. In Hinblick auf die Lehre ist es vielleicht ganz spannend zu sehen, welche Rollen es da im Hintergrund auch gibt.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin seit etwa 10 Jahren bei den Jungen Physiologen, der Tochtergesellschaft unserer Fachgesellschaft (Deutsche Physiologische Gesellschaft, DPG). Dabei habe ich u.a. mehrere unserer jährlichen Symposien (mit-)organisiert und vertrete unsere Perspektiven als Teil des Sprecher:innen-Teams auch gegenüber dem Vorstand der DPG. Momentan planen wir ein Prä-Symposium bei der IUPS-Tagung, einer großen internationalen Konferenz in Frankfurt im September sowie das nächste Symposium der Jungen Physiologen in Berlin im nächsten Jahr.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich gehe einigermaßen regelmäßig laufen, habe letztes Jahr auch meinen ersten Halbmarathon absolviert. Dieses Jahr stehen noch ein paar Läufe bis 10 km an, vor allem werde ich wieder Teil der Instituts-Staffel beim Nachtmarathon sein.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus?
Morgens gehe ich eine Runde laufen, dann wird mit Frau und Kind gefrühstückt. Ein wenig spielen mit dem Kleinen, während seines Mittagsschlafs entspannen oder selber was spielen (z.B. Assassins Creed oder Flügelschlag), nachmittags noch ne Runde an der Lahn spazieren gehen und abends den Tag bei Pizza, Wein & Netflix ausklingen lassen.
Bitte begrüßt Dominik ganz herzlich auf dem Kanal!
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