Monday, March 16, 2020

Krieg der Bakterien - Sarah Wettstadt ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Sarah Wettstadt (@DrBommel) vorstellen zu dürfen! Sarah ist molekulare Mikrobiologin und hat an der Uni Greifswald und am Imperial College London studiert und dort ihren Doktor gemacht. Jetzt arbeitet sie am Estación experimental de Zaidín in Granada am spanischen obersten Rat für wissenschaftliche Forschung. Auf ihrem Blog erklärt sie unter anderem, wie Bakterien Entscheidungen treffen und miteinander Krieg führen.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich hab mich schon immer dafür interessiert, wie die Natur funktioniert. Ich fand bereits in der Schule Biologie und Chemie super spannend und habe dementsprechend Biochemie studiert, was ich immer wieder tun würde.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Während meines Studiums saß ich in meiner ersten Mikrobiologie Vorlesung und war einfach super fasziniert von dem was mir da erzählt wurde. Mein Prof war so begeistert von den kleinen Bakterien und was die alles können und hat mich komplett mitgerissen, während meine Kommilitonen sich grad wach halten konnten. Ich hab dann als studentische Hilfskraft in der Mikrobiologie gearbeitet und fand es immer besser, dann dort auch meine Diplomarbeit geschrieben und meinen PhD in molekularer Mikrobiologie in London gemacht.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Grundsätzlich bin ich unendlich davon fasziniert wie Bakterien funktionieren, wie sie sich an ihre Umwelt anpassen oder mit anderen Bakterien agieren. In meinem derzeitigen Projekt versuche ich zu verstehen, wie sich das Humanpathogen Pseudomonas aeruginosa an den Eisenmangel in unserem Blut anpasst. Obwohl unser Immunsystem Eisen von Bakterien fernhält, gelingt es dem Bakterium dennoch, unserem Körper Eisen zu entziehen und zu überleben.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wenn wir verstehen, wie sich Bakterien an unseren Körper als Wirt anpasst, können wir Methoden entwickeln, diesen Anpassungsmechanismus zu inhibieren. Das könnte zum Beispiel durch Medikamente passieren. Das Bakterium passt sich nicht an und produziert keine Virulenzfaktoren mehr, sodass es nicht schädlich für uns wäre. Das wäre eine gute Alternative zu Antibiotika.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich schreiben einen Blog (www.sarah-world.blog) in dem ich die bakterielle Welt für Laien erkläre. Ansonsten bin ich in kleineren anderen Projekten in der Wissenschaftskommunikation beschäftigt und zum Beispiel schreibe ich Social-Media-Posts für das Journal FEMS Microbiology Letters.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich liebe den Strand und Beachvolleyball. Aus dem Grund ist Südspanien natürlich genial. Der Sommer hält hier gefühlt eine Ewigkeit und die Strände sind traumhaft schön zum Spielen oder Gammeln. Und wenn es am Strand zu langweilig wird, habe wir auch die Sierra Nevada gleich um die Ecke zum Wandern.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Yoga am Morgen am Strand an der Wasserfront, gefolgt von Beachvolleyballtraining bis zum Mittag, Paella am Strand und den Nachmittag noch mehr Beachvolleyball oder einfach nur beach hanging mit einem guten Buch :) 

Bitte begrüßt Sarah ganz herzlich bei Real Scientists DE!

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