Mit großer Vorfreude möchten wir euch Svenja Lohmann (@svenja_lohmann) als unsere neue Kuratorin vorstellen! Svenja hat erst an der Universität
Oldenburg Physik im Bachelor studiert und ist dann für den Master
an die Universität Heidelberg gewechselt. Für die Promotion wollte
sie dann gerne nochmal ein anderes Land kennenlernen und ist daher
nach Schweden gezogen. Momentan promoviert sie an der Universität
von Uppsala in der Ionenphysik.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Oh, schwierige Frage. Die Neugier nach dem "Warum" und ein gewisses
Bedürfnis nach intellektuellen Herausforderungen haben sicher dazu
geführt, dass ich Physik studiert habe. Meine Masterarbeit hat mir
dann so viel Spaß gemacht, dass ich danach gerne noch mehr im Labor
stehen wollte.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich habe während meines Studiums in mehrere sehr verschiedene Bereiche reingeschnuppert - von der Theorie komplexer Systeme über Hochenergie- und medizinische Physik. An der Ionenphysik mag ich, dass Grundlagenforschung (Wechselwirkung zwischen Ionen, also geladenen Atomen, und Festkörpern) und Anwendung hier sehr nahe zusammen liegen. Außerdem ist die Arbeit im Labor sehr hands-on und man arbeitet mit Teilchenbeschleunigern!
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In der Ionenphysik verwendet man beschleunigte Ionen für Materialanalyse. Dafür muss man erstmal ein gutes Verständnis für die grundlegenden Wechselwirkungen zwischen Ion und Festkörper haben. Für höhere Energien ist das schon relativ gut bekannt, aber in dem Energiebereich, den wir mittlere Energien (so um die 100 keV) nennen, sind noch einige Fragen offen. Ich forsche experimentell, in diesem Fall heißt das, dass ich einen Teilchenbeschleuniger verwende und dann mit den beschleunigten Ionen auf eine Probe ziele. Ich arbeite z.B. mit dünnen Metallfilmen oder auch Kristallen. Man detektiert dann die Teilchen, die die Probe verlassen (das können die gestreuten Ionen selbst sein oder Photonen, Elektronen und gesputterte Ionen aus der Probe) und versucht dann zurück zu schließen, was im Festkörper passiert ist. Dem voraus gehen etliche praktische Überlegungen, wie man die unterschiedlichen Teilchen am besten detektiert und dann analysiert; das macht einen großen Teil meiner Arbeit aus.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich habe während meines Studiums in mehrere sehr verschiedene Bereiche reingeschnuppert - von der Theorie komplexer Systeme über Hochenergie- und medizinische Physik. An der Ionenphysik mag ich, dass Grundlagenforschung (Wechselwirkung zwischen Ionen, also geladenen Atomen, und Festkörpern) und Anwendung hier sehr nahe zusammen liegen. Außerdem ist die Arbeit im Labor sehr hands-on und man arbeitet mit Teilchenbeschleunigern!
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In der Ionenphysik verwendet man beschleunigte Ionen für Materialanalyse. Dafür muss man erstmal ein gutes Verständnis für die grundlegenden Wechselwirkungen zwischen Ion und Festkörper haben. Für höhere Energien ist das schon relativ gut bekannt, aber in dem Energiebereich, den wir mittlere Energien (so um die 100 keV) nennen, sind noch einige Fragen offen. Ich forsche experimentell, in diesem Fall heißt das, dass ich einen Teilchenbeschleuniger verwende und dann mit den beschleunigten Ionen auf eine Probe ziele. Ich arbeite z.B. mit dünnen Metallfilmen oder auch Kristallen. Man detektiert dann die Teilchen, die die Probe verlassen (das können die gestreuten Ionen selbst sein oder Photonen, Elektronen und gesputterte Ionen aus der Probe) und versucht dann zurück zu schließen, was im Festkörper passiert ist. Dem voraus gehen etliche praktische Überlegungen, wie man die unterschiedlichen Teilchen am besten detektiert und dann analysiert; das macht einen großen Teil meiner Arbeit aus.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich glaube, dass viele Nichtwissenschaftler den Sinn von angewandter Forschung eindeutig verstehen, aber Grundlagenforschung dann doch für Zeit- (und Geld-) Verschwendung halten. An unserer Arbeit kann man, denke ich, gut sehen warum man Grundlagenforschung braucht und wie sie mit Anwendungen zusammenhängt. Ein Beispiel für eine schon recht etablierte Anwendung der Ionenphysik ist Krebstherapie mit Protonen, welche letztendlich auf Wechselwirkungen von schnellen Ionen mit einem Material (hier dem menschlichen Körper) beruht. Für eine sichere Therapie muss man den Energieverlust der Ionen genau verstehen. Diese grundlegende Physik muss man also erst erforschen und verstehen. In einem zweiten Schritt würde dann angewandte Forschung dieses Wissen praktisch nutzbar machen. Meine (grundlegende) Forschung beschäftigt sich übrigens damit, den Energieverlust von langsameren Teilchen genau zu verstehen. Mal sehen zu welchen Anwendungen das eventuell noch führen wird.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin aktiv in der DoktorandInnenvertretung. In Schweden sitzen in allen Gremien und Ausschüssen auf allen Ebenen StudentInnen bzw. DoktorandInnenvertreter, ich z.B. in unserem Abteilungsrat und in dem des Tandemlabors (so heißt das Beschleunigerlabor, in dem ich auch forsche). Dazu kommen noch Meetings mit den anderen DoktorandInnenvertretern, um uns auszutauschen und abzustimmen.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Seit ich in Schweden wohne, verwende ich viel Freizeit auf's Tanzen genauer gesagt Lindy Hop, ein Swingtanz aus den 20ern. Das ist ein gutes Kontrastprogramm zu meiner Arbeit und man trifft viele nette Leute. Außerdem lese ich sehr gerne Romane und spiele Harfe.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ausschlafen, gemütliches Frühstück mit gutem Kaffee und den
weltbesten Pfannkuchen von meinem Freund. Zeit für einen langen
Spaziergang und ein gutes Buch. Abends treffe ich gerne Freunde -
auf ein Bier oder beim Tanzen (siehe letzte Frage).
Bitte begrüßt Svenja ganz herzlich bei Real Scientists DE!