Ich bin ursprünglich Philosophin und habe meinen Doktor
2016 an der Uni Mainz abgeschlossen. Meine Doktorarbeit war interdisciplinär
und ich hatte ich das Glück, mehrere neurowissenschaftliche Institute zu
besuchen. Am Ende meiner Dissertation liebte ich die Philosophie immer noch
sehr, aber sie war mir etwas einsam geworden. Ich entschied mich deswegen,
einen Versuch in die Neurowissenschaften zu starten. Ich war bereit, einen
zweiten Doktor zu machen, falls nötig, aber glücklicherweise kam es anders. Ich
landete in Brighton als Postdoc und bin sehr glücklich mit meiner
Entscheidung.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Wie gesagt, die Philosophie wurde schnell einsam und mein
jetziger Job ist sehr vielseitig. Ich liebe die Mischung aus
intellektueller Herausforderung, Lernen von neuen Fähigkeiten und Methoden und das Arbeiten mit anderen, aber am allermeisten liebe ich meine
Studienteilnehmer*Innen und die Interaktion mit ihnen.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Grundsätzlich geht es in meiner Arbeit um die
Interaktion zwischen körperlichen und neuronalen Prozessen, und wie diese
Interaktion die psyschische Gesundheit neurodiverser Menschen (d.h., Autismus,
ADHS, Tourette’s Syndrom...) beeinflusst. In den letzten drei Jahren habe ich
eine große klinische Studie geleitet und durchgeführt, in welcher wir eine
neue, körperbasierte Therapie gegen Angststörungen getestet haben. Wir haben
autistischen Erwachsenen beigebracht, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen, um
dadurch Angstsymptome zu verringern. Ich bin sehr daran interessiert, wie wir
körperliche Prozesse nutzen können, um psychische Krankheiten zu mildern.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Psychische Gesundheit geht uns alle an und ich hoffe, mit
meiner Arbeit zur Entstigmatisierung von psyschischen Erkrankungen und
Neurodiversität beizutragen. Ich erhoffe mir, dass Menschen weniger herzlos
gegenüber verletzlichen Gruppen sind, wenn sie mehr über diese Themen wissen.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Überraschenderweise finde ich es sehr interessant, im
Ethik-Kommittee der Brighton & Sussex Medical School zu sein. Jede Studie
muss durch dieses Kommittee und ich habe Spaß daran, mir über die
verschiedenen ethischen Überlegungen und Hindernisse Gedanken zu machen.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Außerhalb
ihrer Arbeit interessiere ich mich für soziale Gerechtigkeit, Katzen,
Hunde in Katzengroesse und intersektionalen Feminismus.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Lange schlafen, langer Spaziergang am Meer mit meiner Hündin und meinem Partner, ein bisschen lesen, ein bisschen fernsehen, ein bisschen essen, und dann wieder schlafen.
Bitte begrüßt Lisa ganz herzlich bei Real Scientists DE!