Hier ist Laura in ihren eigenen Worten:
Schon während der Schulzeit waren Biologie, Chemie und Mathe meine Lieblingsfächer und wurden somit auch meine Abiturprüfungsfächer. Zudem hatte ich das Glück, dass meine Eltern meine wissenschaftliche Neugier auf vielerlei Weise gefördert haben: Meine Mutter (gelernte Arzthelferin) lehrte mich während der Gartenarbeit alle ihr bekannten Pflanzennamen. Mein Vater (gelernter Elektriker und mittlerweile Regelungstechniker) zeigte mir am Girls‘ Day, aber auch privat, an was er arbeitete. Seine Arbeitsorte sind u.a. Universitäten und Kliniken, in denen er mich in Schalträume und unterirdische Versorgungsysteme führen konnte und mich mit unterschiedlichen Berufsgruppen austauschen ließ (von Zahntechniker bis Poststelle). Zudem machten wir Familienausflüge in Museen & Science Center, wie das Universum in Bremen oder das phaeno in Wolfsburg. Da mir das an Informationen noch nicht reichte, verschlang ich in meiner Freizeit in frühen Jahren die Zeitschrift „GEOlino“ und später „Bild der Wissenschaft“, die meine Mutter für mich und meine Geschwister abonniert hatte. Somit war für mich klar, dass ich was Naturwissenschaftliches studiere, was ich dann durch mein Biologie-Studium in Göttingen und Heidelberg verwirklicht habe.
Meine Stellenbeschreibung als „Referentin für Öffentlichkeitsarbeit“ ist etwas irreführend und veraltet, denn ich kommuniziere für das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg nicht nur mit der Öffentlichkeit, sondern auch ganz viel intern im Institut. Dazu gehört unter anderem ein interner Newsletter, den ich ungefähr monatlich verfasse und der unseren ungefähr 260 Beschäftigten einen Überblick gibt, welche Veränderungen und Neuigkeiten es im Personalbereich, in der Verwaltung und in der Forschung des Instituts gibt. Dazu muss ich mich mit den unterschiedlichsten Menschen abstimmen – von Einkaufsleitung über wissenschaftliche Angestellte bis hin zum Vorstand. Mit all diesen habe ich auch bei meinen anderen Aufgaben zu tun: Vermittlung von Experten-Interviews, Betreuung von Besuchergruppen, Verfassen von Pressemitteilungen, Pflege unserer Website und unseres Intranets. Ganz besonders schätze ich, wie abwechslungsreich sowohl meine Tätigkeiten als auch die Themen sind. Allein die Forschungsthemen des Bernhard Nocht Institutes reichen von Parasiten über Hämorrhagische Fieberviren bis hin zu Insektenkunde.
Die Öffentlichkeit interessiert sich insbesondere immer dann für die Arbeit unseres Instituts, wenn irgendwo auf der Welt eine Seuche ausbricht (z.B. SARS, Ebola oder Zika) oder wenn Menschen Angst haben, dass sie sich in ihrer Heimat oder auf Reisen mit einer tropischen Krankheit (von Gelbfieber bis Malaria) anstecken könnten. Daher ist es wichtig, dass wir die Menschen sachlich und verständlich über die Risiken und Vorbeugung von Infektionskrankheiten aufklären, sowie dass unsere Expertinnen und Experten helfen, Seuchen frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.
Ohne Sport könnte ich nicht leben bzw. wäre bei meiner Arbeit nicht leistungsfähig genug. Meine Arbeit fordert mich zwar geistig (psychisch), aber körperlich (physisch) bin ich damit nicht ausgelastet. Zudem verbringe ich die meiste Zeit im Büro und komme durch den Sport viel an die frische Luft. Im Moment favorisiere ich Lindy Hop Tanzen und Lacrosse, da ich mich bei beidem voll darauf konzentrieren muss und somit komplett von der Arbeit frei mache. Aber was ist das denn Beides, fragen sich jetzt bestimmt viele. „Lindy Hop und Lacrosse sind genial und haben viel interessante Geschichten zu bieten!“, sage ich Euch. ;)
Lacrosse ist ein kanadischer Mannschaftsport, bei dem meine Mitspielerinnen und ich uns mit netzbestückten Schlägern einen faustgroßen Hartgummiball in der Luft zu passen und übers Feld laufen, um den Ball am Torwart vorbei im gegnerischen Tor zu platzieren. Mehr dazu erfahrt Ihr zum Beispiel beim Deutschen Lacrosse Verband oder auf Wikipedia. Was mich an diesem Sport so fasziniert, ist, wie schnell und taktisch das Spiel ist. Meine Stammposition ist Verteidigerin (aktuell im Damen B-Team der HTHC Hamburg Warriors), aber ab und zu wechsle ich auch ins Mittelfeld. Aber nicht nur der Sport an sich macht mich stark und glücklich, sondern auch das Miteinander im Team und mit anderen Teams aus ganz Deutschland bis hin zum internationalen Austausch bei Turnieren. Außerdem lebt Lacrosse in Deutschland durch Ehrenamt und ich habe dies genutzt, um mich im Management und in der Kommunikation zu üben.
Lindy Hop ist ein Tanz, der ursprünglich in den 1930er Jahren in den USA beliebt war und seit den späten 1990er Jahren in vielen westeuropäischen Ländern sein Revival feiert. Am meisten gefällt mir bei diesem Hobby, dass es keine festen Tanzpaare gibt, sondern sich sogenannte „Follower“ und „Leader“ (dabei egal, wer männlich und weiblich ist) immer wieder neu zusammen finden. Dieser Tanz zeigt beeindruckend wie gut nonverbale Kommunikation funktionieren kann und wie zwei Menschen Ihren individuellen Stil ausdrücken können, aber gleichzeitig gemeinsam kreativ sind. Und natürlich liebe ich die dazugehörige Musik – Swing bringt einfach gute Laune! ;)
Wie sieht dein idealer freier Tag aus?
Ausschlafen, irgendwo draußen in der Sonne frühstücken (sei es eigener Balkon oder die Terrasse einer Ferienwohnung), was draußen unternehmen (sei es Spazieren gehen, Wandern, Klettern, Baden, Tanzen oder Lacrosse Spielen), sich zwischendurch mit einer Brotzeit stärken, Zeit zum Lesen, Zeichnen oder Fotografieren haben, den Abend mit dem Partner bzw. mit Freunden bei gutem Essen und einem leckeren Indian Pale Ale (IPA) und guter (Live) Musik ausklingen lassen.
Bitte begrüßt Laura ganz herzlich bei Real Scientists DE!