Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin @wimipolis vorstellen! Marlene ist in Berlin geboren und aufgewachsen und hat 2005 ihren Bachelor in Sozialwissenschaften/Rechtswissenschaft und Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt gemacht. Ihre Schwerpunkte waren Geschlechtersoziologie, Öffentliches Recht und Anglistik/Amerikanistik. Danach hat sie vier Jahre für eine Bundestagsabgeordnete und zwei Jahre in einem Callcenter im technischen Endkundensupport gearbeitet, bevor sie 2012 wieder Vollzeit studieren gegangen ist und an der Universität Potsdam ihren Master in Militärgeschichte/Militärsoziologie gemacht hat. Dort waren ihre Schwerpunkte Frauen in den Streitkräften, US-Militärgeschichte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts und Militär und Popkultur. Ihre Master-Arbeit hat sie über das Bild von fiktionalen Soldatinnen in Serien und Videospielen geschrieben. Seit Anfang 2019 arbeitet sie am Lehrstuhl für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München als Projektmitarbeiterin.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Über Umwege. Ich wollte eigentlich eher in Richtung Ministerium oder nachgeordnete Dienststellen, als Referentin. Das war eher nicht von Erfolg gekrönt. An meine jetzige Stelle bin ich gekommen, weil ich (mit einem anderen Account) den richtigen Tweet zur richtigen Zeit abgesetzt habe und die Stelle von meinem jetzigen Chef daraufhin angeboten bekommen habe.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Militär und Verteidigungs- bzw. Außen- und Sicherheitspolitik hat mich schon seit etwa der achten Klasse irgendwie immer interessiert. Ich war 2001 auch für sechs Monate Offiziersanwärterin, habe aber die Bundeswehr aus verschiedenen Gründen Ende 2001 wieder verlassen und zivil erst meinen Bachelor in Sozialwissenschaften/ Rechtswissenschaft und Literaturwissenschaft an der Uni Erfurt gemacht, sechs Jahre etwas ganz anderes gemacht und dann noch mal meinen Master in Militärgeschichte/Militärsoziologie an der Uni Potsdam. Militär und Außen- und Sicherheitspolitik haben mich dabei die ganze Zeit entweder im Studium oder durch privates Interesse begleitet, und ist immer noch das, was ich in allen Disziplinen, die ich mal irgendwie wissenschaftlich berührt habe, als mein Hauptinteresse sehe. Ich finde das das spannendste Politikfeld, Militär ist als Raum für die Soziologie unglaublich spannend, weil man dort Felder wie formelle und informelle Hierarchien, sozialen Aufstieg, Geschlechterkonflikte etc. sozusagen wie in einem ganz speziellen Biotop behandeln kann und auch literarisch finde ich das Thema Krieg und Militär nach wie vor sehr spannend. Selbst Wehrrecht ist super interessant!
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Meine Arbeit ist weniger forschungsorientiert als angewandt. Sozusagen Politikwissenschaft ganz praktisch. Ich bin Teil einer Projektgruppe, die die Simulation "Politik & Internationale Sicherheit", die die Jugendoffiziere der Bundeswehr vorrangig mit Schüler*innen durchführen, zum Teil digitalisieren soll und bearbeite da die inhaltliche Weiterentwicklung, zusammen mit den Jugendoffizieren. Das klingt erstmal viel trockener und technischer, als es ist. In der Praxis heißt das, dass ich mir sowohl die Grundlagen ansehe, auf denen die Simulation beruht und mir anschaue, was da geändert und aktualisiert werden muss, als auch an einer Form des Wissensmanagements für die Jugendoffiziere und an neuen Szenarien, die in die Simulation eingespielt werden können, arbeite. Dazu bin ich tatsächlich ziemlich viel unterwegs, weil ich das, was ich mir in meinem Büro ausdenke, auch immer wieder in laufenden Simulationen ausprobieren muss und möchte. Ich habe am 1.3.2019 angefangen und habe seitdem sieben volle Pol&IS-Simulationen (immer zwischen drei und vier Tagen am Stück) mitgemacht und begleitet. Dazu kommen noch ein paar Tagungen und Besprechungen in der Dienststelle, die von Bundeswehr-Seite aus das Projekt managt. Insgesamt war ich im letzten Jahr vermutlich etwa zehnmal so viel unterwegs wie in den ganzen vier Jahren vorher, und habe, da mein Büro in München ist, ich aber für Simulationen meistens im Raum Berlin-Brandenburg unterwegs bin, vermutlich schon eine vierstellige Anzahl an Bahnkilometern geschrubbt.
Außerdem promoviere ich seit Sommer 2019 zur "Rolle und Funktion der Jugendoffiziere in der Bundeswehr und für die Bundeswehr" und bin gerade dabei, meine Forschungsfrage auszuarbeiten und meinen Forschungsplan aufzustellen. Ich sitze zwar nicht auf einer Promotionsstelle, aber das Thema ist so nah am Projektgegenstand dran, dass ich es trotzdem gerne erwähnen wollte.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Sicherheitspolitik geht uns alle an. Das ist ganz oft das Politikfeld, bei dem die meisten Leute abwinken, weil es ihnen zu weit weg von ihrem eigenen Leben vorkommt und oft dem Gefühl nach gar nichts mit ihnen zu tun hat. Empirisch gesehen hat zum Beispiel die Mehrheit der Deutschen eine durchaus positive Einstellung zur Bundeswehr, weiß aber eigentlich gar nicht so richtig, was die Soldat*innen und Zivilangestellten (so eine bin ich, zum Beispiel) wirklich machen. Das ist schon alleine deshalb problematisch, weil Soldat*innen der Bundeswehr in die meisten ihrer Einsätze nur mit Zustimmung des Parlaments gehen (sogenannter Parlamentsvorbehalt, wird immer dann "fällig", wenn es sich um bewaffnete Einsätze wie zum Beispiel in Mali oder Afghanistan handelt), mithin also wir alle als Wähler*innen zumindest mittelbar auch daran beteiligt sind, die Soldat*innen in Einsätze zu schicken, in denen sie potentiell Leib und Leben gefährden und auch schon verloren haben. Dazu kommt, dass die oft belächelte Kampagne der Marine über Handys und Bananen (die älteren erinnern sich vielleicht...) inhaltlich zwar etwas vereinfacht, aber im Großen und Ganzen korrekt war: wir leben in einer globalisierten Welt, und wir sind davon abhängig, dass zum Beispiel Seewege sicher sind und sich alle an die dort geltenden Regeln halten. Und Geflüchtete, die in Deutschland ankommen, kommen oft aus Ländern, in denen Konflikte herrschen, die uns vielleicht zunächst weit weg erscheinen, aber viel mehr mit uns zu tun haben, als viele von uns wissen. Und so weiter und so fort. Deswegen ist es wichtig, dass sich Bürger*innen eines Landes für dessen Außen- und Sicherheitspolitik interessieren, und die ganz konkrete Arbeit, die ich mache - eine Simulation dazu, wie Außen- und Sicherheitspolitik funktioniert weiterentwickeln - ist ein wirklich gutes Instrument der politischen Bildung, um schon Jugendlichen ein Interesse und ein paar Grundwerkzeuge an die Hand zu geben, um besser zu verstehen, wie Konflikte entstehen, wie man sie verhindern oder beilegen kann etc.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Leider keine, was unter anderem daran liegt, dass ich wie viele anderen Kolleg*innen einen zeitlich befristeten Vertrag habe und noch nicht weiß, wie es danach weitergeht. Das macht es schwierig, sich zum Beispiel in den akademischen Gremien oder in der Personalvertretung zu engagieren. Wenn man weiß, dass man unter Umständen nur die Hälfte einer Legislatur an einer Uni ist, dann will man eigentlich gar nicht erst kandidieren, denn wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig und höre nicht auf der Hälfte auf.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Zur Zeit leider "nur" Laufen (das aber regelmäßig zwei- bis dreimal in der Woche). Ich war auch lange begeisterte Fechterin, und es gibt hier an der UniBw auch eine aktive Fechtgruppe. Leider bin ich durch meine Dienstreisen aber zu oft weg, dass es sich lohnen würde, meine Ausrüstung aus Berlin (da komme ich ursprünglich her) nach München zu bringen und dann hier zu trainieren. Ich bin außerdem seit 20 Jahren mehr oder weniger aktive Fanfiction-Autorin, muss das aber momentan wegen des Jobs - der schon sehr viel kreative Energie braucht und bindet, die ich sonst in meine Geschichten stecke - hinten anstellen. Aber ich arbeite daran, das wieder zu ändern!
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ich darf ausschlafen (kann auch gut mal bis 11 oder 12 Uhr sein *nachteule), werde nicht von einem Wecker geweckt und darf sehr langsam und gemächlich in den Tag starten. Ich habe keine Termine (auch keine privaten) und niemand stört sich daran, dass ich bei Netflix oder mit den Sims vor meinem Rechner versumpfe und erst abends wieder auftauche. Außerdem koche ich irgendwas richtig gutes und vielleicht sogar etwas aufwendigeres und kann das ganz für mich alleine genießen. Ja, ich bin im Herzen eine Einsiedlerin ;)
(besonders wichtig ist das, wenn ich in der Woche auf einem Pol&IS war. Es macht wahnsinnig viel Spaß und es ist toll zu sehen, wie engagiert die Schüler*innen zum Teil richtig komplexe Problemstellungen lösen und wie sie aus ihren Fehlern lernen und am Ende wirklich daran gewachsen sind. Aber es sind auch immer drei oder vier zum Teil sehr lange Arbeitstage (bis 1 oder 2 Uhr nachts noch aufbleiben und arbeiten ist nicht sonderlich ungewöhnlich, je nachdem, was das für eine Gruppe ist und was die Simulationsleitung bzw. -unterstützung noch für den nächsten Tag vorbereiten muss), die dem Sozial-Akku eines introverts ziemlich zusetzen, und es ist mir einfach aus Gründen der Selbstfürsorge und um nicht auszubrennen wichtig, mir selbst die Zeit und die Möglichkeit zu geben, mich für ein oder zwei Tage zum Aufladen meines Akkus mal ein bisschen zurückzuziehen. Das hilft ungemein, um den Job auch über Monate hinweg noch mit demselben Enthusiasmus und Engagement zu machen.)
Bitte begrüßt Marlene ganz herzlich bei Real Scientists DE!
Sunday, February 23, 2020
Sunday, February 16, 2020
Von Alkohol und anderen Drogen - Miriam Sebold ist jetzt bei Real Scientists DE!
Wir freuen uns sehr, euch diese Woche Miriam Sebold (@Miriam_Sebold) vorstellen zu dürfen. In ihrer Forschung untersucht Miriam Lernprozesse und Entscheidungsverhalten bei Substanzabhängigkeit,
insbesondere der Alkoholabhängigkeit. Dabei interessiert sie sich dafür,
inwiefern diese Mechanismen zur Aufrechterhaltung
und Entstehung der Abhängigkeitserkrankung und anderen Erkrankungen des
"kompulsiven Spektrums" beitragen, um darauf aufbauend psychotherapeutische und pharmakologische Therapien zu personalisieren
und zu verbessern.
Wie immer haben wir auch Miriam ein paar Fragen gestellt:
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Mein Psychologiestudium begann ich bereits mit der Intention in der Forschung zu arbeiten. Als Studentin habe ich fortwährend als Hilfskraft in zahlreichen Projekten in unterschiedlichen Bereichen (biologische Psychologie, klinische Psychologie, Psychiatrie) gearbeitet. Mein Ziel, eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen wurde durch einen Forschungsaufenthalt in Schweden gefestigt.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Durch meine Diplomarbeit zum Thema „neuronale Korrelate feedback-basierten Lernens“ wurde klar, dass ich dieses Forschungsfeld weiter ergründen möchte. Neben der biologischen Psychologie faszinierte mich jedoch auch die klinische Psychologie sowie der Bereich der Psychiatrie. Da Lernen insbesondere bei Suchterkrankungen eine Rolle spielt, untersuchte ich in meiner Dissertation Lernmechanismen, die zur Aufrechterhaltung einer Alkoholabhängigkeit beitragen können. Im März 2017 schloss ich meine Promotion (Dr. rer. nat.) ab - die Leidenschaft für die Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen blieb. An meinem Feld liebe ich die Kombination aus methodischer Herausforderung und klinischer Relevanz.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Zum einen beschäftigt sich meine Arbeit damit, welche Verhaltensweisen/ Handlungen und neuronalen Mechanismen zur Rückfallprädiktion herangezogen werden können. Also ganz genau: was führt dazu dass viele Betroffene nach einem erfolgreichen Entzug wieder rückfällig werden, andere jedoch abstinent bleiben? Darüber hinaus interessiert mich welche Gemeinsamkeiten substanzgebundene Abhängigkeiten mit anderen psychischen Erkrankungen haben, zum Beispiel pathologisches Spielen oder auch andere exzessive Verhaltensweisen wie die Binge Eating Störung. In meiner Forschung nutze ich verschiedene Methoden, wie reine Verhaltensexperimente (vorwiegend aus der Entscheidungsforschung), aber auch bildgebende Verfahren, wie die funktionelle Magnetresonanztomographie. Zu meiner Arbeit gehört neben der Literaturrecherche auch die Analyse von Daten, das Schreiben von Manuskripten sowie die Betreuung von Abschlussarbeiten. Die Datenerhebung bei psychiatrischen Patienten birgt immer besondere Herausforderungen (Plötzliches Drop-out, schwere Rekrutierbarkeit und schlechte Erreichbarkeit der Probanden). Meine Forschung ist daher definitiv ein Teamsport – ohne all die Hilfe von motivierten Praktikanten, studentischen Hilfskräften und Doktoranden wäre nichts von dem, was ich mache, möglich.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wie immer haben wir auch Miriam ein paar Fragen gestellt:
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Mein Psychologiestudium begann ich bereits mit der Intention in der Forschung zu arbeiten. Als Studentin habe ich fortwährend als Hilfskraft in zahlreichen Projekten in unterschiedlichen Bereichen (biologische Psychologie, klinische Psychologie, Psychiatrie) gearbeitet. Mein Ziel, eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen wurde durch einen Forschungsaufenthalt in Schweden gefestigt.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Durch meine Diplomarbeit zum Thema „neuronale Korrelate feedback-basierten Lernens“ wurde klar, dass ich dieses Forschungsfeld weiter ergründen möchte. Neben der biologischen Psychologie faszinierte mich jedoch auch die klinische Psychologie sowie der Bereich der Psychiatrie. Da Lernen insbesondere bei Suchterkrankungen eine Rolle spielt, untersuchte ich in meiner Dissertation Lernmechanismen, die zur Aufrechterhaltung einer Alkoholabhängigkeit beitragen können. Im März 2017 schloss ich meine Promotion (Dr. rer. nat.) ab - die Leidenschaft für die Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen blieb. An meinem Feld liebe ich die Kombination aus methodischer Herausforderung und klinischer Relevanz.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Zum einen beschäftigt sich meine Arbeit damit, welche Verhaltensweisen/ Handlungen und neuronalen Mechanismen zur Rückfallprädiktion herangezogen werden können. Also ganz genau: was führt dazu dass viele Betroffene nach einem erfolgreichen Entzug wieder rückfällig werden, andere jedoch abstinent bleiben? Darüber hinaus interessiert mich welche Gemeinsamkeiten substanzgebundene Abhängigkeiten mit anderen psychischen Erkrankungen haben, zum Beispiel pathologisches Spielen oder auch andere exzessive Verhaltensweisen wie die Binge Eating Störung. In meiner Forschung nutze ich verschiedene Methoden, wie reine Verhaltensexperimente (vorwiegend aus der Entscheidungsforschung), aber auch bildgebende Verfahren, wie die funktionelle Magnetresonanztomographie. Zu meiner Arbeit gehört neben der Literaturrecherche auch die Analyse von Daten, das Schreiben von Manuskripten sowie die Betreuung von Abschlussarbeiten. Die Datenerhebung bei psychiatrischen Patienten birgt immer besondere Herausforderungen (Plötzliches Drop-out, schwere Rekrutierbarkeit und schlechte Erreichbarkeit der Probanden). Meine Forschung ist daher definitiv ein Teamsport – ohne all die Hilfe von motivierten Praktikanten, studentischen Hilfskräften und Doktoranden wäre nichts von dem, was ich mache, möglich.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Es ist nach wie vor
erschreckend, mit welchen Vorurteilen sich abhängige Menschen in Ihrem
täglichen Leben konfrontiert sehen und wie wenig wirksame Therapien
existieren. Das übergeordnete Ziel
meiner Forschung besteht daher darin, bessere Therapiemöglichkeiten für
Betroffene zu etablieren und Stigmata über Störungsbilder abzubauen.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich liebe Kochen, vorzugsweise italienisch
und/oder japanisch. Diesen Frühling plane ich ein größeres Balkonprojekt
mit dem Ziel der Selbstversorgung.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja
auch nur Menschen)?
Ein perfekter Tag ist ein freier Tag mit
meiner Familie (meinem 2,5 Jahre alten Sohn und meinem Freund). Früher
wollte ich immer unterwegs sein, inzwischen genieße ich es sehr auch mal
den ganzen Tag zu dritt zu Hause im Jogginganzug
zu verbringen. Kochen und Essen spielt auch dann eine große Rolle.
Bitte heißt Miriam ganz herzlich bei Real Scientists DE willkommen!
Sunday, February 9, 2020
Ein Auge für Kunst - Sophie Elschner ist jetzt bei Real Scientists DE!
Wir freuen uns sehr, euch diese Woche Sophie Elschner (@SophieElschner) vorstellen zu dürfen. Sophie hat an der Universität Konstanz Psychologie studiert, wo sie heute Doktorandin
am Lehrstuhl für Sozialpsychologie und Entscheidungswissenschaften ist. Sie arbeitet zum Thema experimentelle Ästhetik und Blickbewegungen. In nächster Zeit möchte sie aktiver in die Wissenschaftskommunikation einsteigen und wird ihre Doktorarbeit in den nächsten Monaten abgeben.
Auch Sophie hat sich unseren Fragen gestellt:
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Wie schon erwähnt, zeichne ich viel, vor allem Illustrationskunst und Comics. Ein paar Ergebnisse könnt ihr auf meinem Blog und Instagramprofil anschauen. Außerdem stricke ich und spiele Violine und Ukulele.
Auch Sophie hat sich unseren Fragen gestellt:
Dass ich mich für Wissenschaft interessiere, wusste ich
schon als Kind. Ich war immer sehr neugierig und habe nie lockergelassen, bis
ich Antworten auf meine Fragen hatte. Ernsthaft über das Promovieren habe ich
dann aber erst im Laufe des Psychologiestudiums nachgedacht. Dort habe ich mich
durch mehrere Jobs als Tutorin und HiWine probiert, um herauszufinden, ob ich
mir das Ganze nur cool vorstelle oder dort wirklich arbeiten will. Als dann das
Thema aus meiner Masterarbeit gut passte und zu selben Zeit eine Stelle frei
wurde, bin ich geblieben.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden,
und/oder was hält dich dort?
Ich versuche mit den naturwissenschaftlichen Methoden zu
erforschen, warum wann wir Bildkunst mögen oder nicht. Neben meinem Beruf als
Wissenschaftlerin bin ich aber auch (Comic-)Künstlerin. Gerade im Comic spielt
es eine große Rolle, wie man den Blick des Betrachters über das Bild leitet. Wie
konnte ich da nein bei der Gelegenheit sagen, die Bewertung von Kunst mit
Eye-Tracking zu erforschen? ;)
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Arbeit schaue ich mir an, wie Blickbewegungen über
Gemälde damit zusammenhängen, ob die Betrachter sie mögen oder nicht. Mich
interessiert dabei, ob dabei die Einfachheit der Gemälde eine Rolle spielt, also
z.B. ob diese weniger komplex und eher gegenständlich als abstrakt gemalt sind.
Hier macht es übrigens einen großen Unterschied, ob die Betrachter
Kunstexperten sind oder nicht. In einem meiner aktuellen Forschungsprojekte versuche
ich z.B. herauszufinden, ob ästhetische Urteile mit Pupillometrie (= Bestimmung
der Pupillenweite) messbar sind. Eine gute Mischung aus methodischem Kram und
Theorieüberprüfung also. :)
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine
Forschung/Arbeit interessieren?
Ich hoffe, dass meine Arbeit Interessierten hilft, unsere
heutige Medienlandschaft zu navigieren. Z.B. werden Informationen, die
einfacher präsentiert werden (als simpel geschriebener Text oder aufgearbeitet
als hübsche Vektorgrafik) häufig als wahrer beurteilt, egal ob diese
Information stimmt oder nicht. Weiß man darüber Bescheid, wie ästhetische
Merkmale in der Kommunikation verwendet werden, hat man das Handwerkszeug sie
zu hinterfragen. Und natürlich heißt das auch, dass es für Ästhetik viele
Anwendungsgebiete gibt: z.B. überall, wo Design eine Rolle spielt oder auch in
der (Forschungs-)Kommunikation.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen
Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich engagiere mich der Mittelbauinitiative Konstanz. Wir
sind ein Zusammenschluss von PostDocs und Doktoranden, die versuchen auf die
prekären Arbeitsbedingungen im akademischen Mittelbau (also der Berufsgruppen
unserer Mitglieder) aufmerksam zu machen und diese zu verbessern.
Wie schon erwähnt, zeichne ich viel, vor allem Illustrationskunst und Comics. Ein paar Ergebnisse könnt ihr auf meinem Blog und Instagramprofil anschauen. Außerdem stricke ich und spiele Violine und Ukulele.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja
auch nur Menschen)?
Mein idealer Tag beginnt bei mir früh mit einem schönen
Frühstück und einer guten Tasse Kaffee; am besten in einem Café in Gesellschaft
von Freunden. Den Rest des Tages würde ich je nach Stimmung gestalten. Eine
Mischung aus Bewegung (ein schöner Spaziergang, Rad fahren, Tai-Chi) und etwas
Kreativem (Zeichnen, Stricken, Musik machen) und Nerdigem (Bücher über den
Weltraum lesen, Star Trek gucken, Videospiele) sollte es aber schon sein. Ein
gutes Abendessen darf am Ende nicht fehlen.
Bitte heißt Sophie ganz herzlich bei Real Scientists DE willkommen!
Bitte heißt Sophie ganz herzlich bei Real Scientists DE willkommen!
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