Diese Woche freuen wir uns sehr, euch Sarah Pohl (@LilithElina)
als unsere neue Kuratorin vorstellen zu dürfen! Sarah hat in Braunschweig Biologie studiert, bevor sie
nach ihrem Master in den Sales & Marketing Bereich eines Start-ups
wechselte, das Bioinformatik-Software vertreibt. Während sie dort
diverse soziale Medien Kanäle betreute,
erfuhr sie vom "CodeYear 2012" und begann, Programmieren zu lernen. Mit
diesem neuen Wissen und frischem Elan kehrte sie in die Wissenschaft
zurück, promovierte mit Bioinformatik und arbeitet nun als Postdoc in
Hannover, wo sie auch mit ihrem Partner und einjährigem
Sohn lebt.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich habe mich in der Schule für Biologie als Leistungskurs entschieden und es hat mich nicht genug abgeschreckt, um mich von einem Biologie-Studium abzuhalten. Erst während/nach meiner Masterarbeit habe ich realisiert, dass die Arbeit im Labor mir zwar Spaß macht, aber nicht wirklich liegt - da bin ich dann zum "Schreibtischtäter" geworden.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich habe aus Interesse angefangen, Programmieren zu lernen, und weil mir das gefiel, habe ich nach Stellen gesucht, bei denen ich das machen kann, ohne dass mein Studium "ganz umsonst" war. So kam ich dazu, einen Doktor in Bioinformatik (oder wie man das Feld nennen möchte) zu machen. Inzwischen bin ich Postdoc in meiner Arbeitsgruppe und teste noch so ein bisschen aus, in welche Richtung ich in Zukunft gehen möchte.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Arbeitsgruppe wird mit Bakterien - hauptsächlich Pseudomonas aeruginosa - gearbeitet. Meine Kollegen im Labor sequenzieren zum Beispiel die Genome von Stämmen aus Krankenhäusern und testen deren Resistenz gegen Antibiotika. Wir Bioinformatiker bekommen die Daten dann und schauen, ob wir in den Genomen Gründe für diese Resistenzen finden.
Generell besteht meine Arbeit zu ähnlich großen Teilen aus solch einer Auswertung von Daten und aus einem Datenbank-Projekt, das ich vor anderthalb Jahren "geerbt" habe. Die Datenbank heißt "Bactome" und beinhaltet viele der Daten, die wir im Laufe der letzten Jahre generiert haben.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Das Problem der Antibiotika-Resistenz ist ja inzwischen auch öffentlich bekannt - wir versuchen hier unter anderem, neue, verlässliche und schnelle Wege zu finden um diese zu diagnostizieren. Das hätte den Vorteil, dass man Patienten von Anfang an richtig behandeln kann.
Außerdem möchte ich ein wenig die Aufmerksamkeit auf dieses wachsende Feld der Bioinformatik/Datenanalyse lenken. Biologie muss nicht mehr nur im Labor stattfinden, viele meiner Kollegen analysieren die Daten, die sie generieren, selbst. Und: Programmieren macht Spaß!
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Im Moment fehlt mir dazu leider die Zeit, aber ich habe einen tumblr Blog zum Thema Datenanalyse, auf dem ich meine Ergebnisse aus einer Coursera-Kursreihe publiziert und diskutiert habe: https://lilithelina.tumblr.com/BCCIUoverview
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Bevor es mit der Abgabe meiner Doktorarbeit akut wurde, war ich in einem Posaunenchor aktiv. Leider habe ich den Wiedereinstieg durch Umzug und Schwangerschaft nicht geschafft. Inzwischen hält mich mein einjähriger Sohn sogar vom Lesen meiner Fantasy und SciFi Bücher ab und hat sich zu meinem einzigen "Hobby" entwickelt.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ruhe und Entspannung fände ich gut, meist bin ich aber auch mit schönem Wetter und einer Radtour mit Partner und Kind zufrieden (besonders wenn es dazu noch ein Eis gibt).
Bitte begrüßt Sarah ganz herzlich bei Real Scientists DE!
Sunday, May 26, 2019
Sunday, May 19, 2019
Manni Bananenflanke, ich Kopf, Tor! Simon Meier-Vieracker ist jetzt bei Real Scientists DE!
Mit großer Vorfreude möchten wir euch unseren neuen Kurator Simon Meier-Vieracker (@fussballinguist) vorstellen! Simon hat in Duisburg-Essen und Florenz Kommunikationswissenschaft und Philosophie studiert. Für die Promotion ist er Fach (Sprachwissenschaft) und Land (Schweiz) gewechselt und hat in dieser Zeit auch viel Zeit auf dem Rennrad verbracht. Anschließend ging er für eine PostDoc-Stelle nach Berlin und vertritt zur Zeit eine Professur für Angewandte Linguistik in Dresden. Weil es in Berlin keine Berge und mit den zwei Kindern auch weniger Zeit gibt, steht das Rennrad nunmehr im Keller. Immerin ist Rad- und andere Sportberichterstattung zu einem seiner bevorzugten Forschungsgegenstände avanciert.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Nachdem ich in meiner Magisterarbeit gefühlt überhaupt das erste Mal so richtig wissenschaftlich gearbeitet hatte, dacht ich mir: Das kann jetzt nicht alles gewesen sein. Also habe ich eine Promotion angefangen, nach längerem Leerlauf auch eine Assistentenstelle gefunden und dann ging es – zum Glück – immer weiter.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ursprünglich wollte ich mal Journalist werden und habe mich nach Studiengängen der Kommunikationswissenschaft umgesehen. Studiert habe ich dann in Essen, wo interpersonale Kommunikation im Fokus stand, Gesprächsanalyse und solche Sachen. Und das hat mich schon immer fasziniert und tut es jetzt noch: Die Frage, wie wir kommunizieren und was man über den Menschen und über Gesellschaften überhaupt erfährt, wenn man sich Kommunikation anschaut.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich darf gerade eine Professur für Angewandte Linguistik vertreten, deren Forschung und Lehre auf eben diesen gemeinsamen Nenner zu bringen ist: Unser Gegenstand ist Sprache in Funktion, zur Kommunikation in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, etwa der Politik, den (Sozialen) Medien oder auch der Wissenschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf digitalen Methoden wie auch auf digitalen Gegenständen, eben z.B. Diskursen in Sozialen Medien.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wenn man sich einmal überlegt, wie sehr die Digitalisierung, also vor allem die nunmehr verfügbaren digitalen Medien die Art, wie wir und die Gesellschaft Kommunikation organisieren, verändert haben, kann man sich eigentlich nur staunend die Augen reiben. Ich glaube, dass gerade die Linguistik hier was zu sagen hat, da die Digitalisierung riesige Mengen an Texten verfügbar macht, die es früher weder in dem Umfang noch in der Art gab. Und die Linguistik hat auch interessante Methoden zu bieten, mit diesen Texten umzugehen. Dabei sind es gerade auch unser aller ganz alltägliche Kommunikationsweisen, die in der Linguistik untersucht werden, und insofern geht es eigentlich alle an.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich habe zwei Kinder, die sorgen für jede Menge interessante zusätzliche Tätigkeiten.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Eigentlich singe ich in einem engagierten Laienchor, aber wegen der Vertretungsprofessur und der damit verbundenen Pendelei muss ich da gerade pausieren.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Als ich noch in der Schweiz gelebt habe und keine Kinder hatte, war ich sehr gerne in den Bergen, wandernd oder auf dem Rennrad. In Berlin gibt es keine Berge und mit Kindern hätte ich eh wenig Zeit, also eher kein Rennrad. Deshalb: Spielplatz, Garten oder an den See, zwischendurch ein Eis essen und abends eine Pizza beim Italiener um die Ecke.
Bitte begrüßt Simon ganz herzlich bei Real Scientists DE?
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Nachdem ich in meiner Magisterarbeit gefühlt überhaupt das erste Mal so richtig wissenschaftlich gearbeitet hatte, dacht ich mir: Das kann jetzt nicht alles gewesen sein. Also habe ich eine Promotion angefangen, nach längerem Leerlauf auch eine Assistentenstelle gefunden und dann ging es – zum Glück – immer weiter.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ursprünglich wollte ich mal Journalist werden und habe mich nach Studiengängen der Kommunikationswissenschaft umgesehen. Studiert habe ich dann in Essen, wo interpersonale Kommunikation im Fokus stand, Gesprächsanalyse und solche Sachen. Und das hat mich schon immer fasziniert und tut es jetzt noch: Die Frage, wie wir kommunizieren und was man über den Menschen und über Gesellschaften überhaupt erfährt, wenn man sich Kommunikation anschaut.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich darf gerade eine Professur für Angewandte Linguistik vertreten, deren Forschung und Lehre auf eben diesen gemeinsamen Nenner zu bringen ist: Unser Gegenstand ist Sprache in Funktion, zur Kommunikation in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, etwa der Politik, den (Sozialen) Medien oder auch der Wissenschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf digitalen Methoden wie auch auf digitalen Gegenständen, eben z.B. Diskursen in Sozialen Medien.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wenn man sich einmal überlegt, wie sehr die Digitalisierung, also vor allem die nunmehr verfügbaren digitalen Medien die Art, wie wir und die Gesellschaft Kommunikation organisieren, verändert haben, kann man sich eigentlich nur staunend die Augen reiben. Ich glaube, dass gerade die Linguistik hier was zu sagen hat, da die Digitalisierung riesige Mengen an Texten verfügbar macht, die es früher weder in dem Umfang noch in der Art gab. Und die Linguistik hat auch interessante Methoden zu bieten, mit diesen Texten umzugehen. Dabei sind es gerade auch unser aller ganz alltägliche Kommunikationsweisen, die in der Linguistik untersucht werden, und insofern geht es eigentlich alle an.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich habe zwei Kinder, die sorgen für jede Menge interessante zusätzliche Tätigkeiten.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Eigentlich singe ich in einem engagierten Laienchor, aber wegen der Vertretungsprofessur und der damit verbundenen Pendelei muss ich da gerade pausieren.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Als ich noch in der Schweiz gelebt habe und keine Kinder hatte, war ich sehr gerne in den Bergen, wandernd oder auf dem Rennrad. In Berlin gibt es keine Berge und mit Kindern hätte ich eh wenig Zeit, also eher kein Rennrad. Deshalb: Spielplatz, Garten oder an den See, zwischendurch ein Eis essen und abends eine Pizza beim Italiener um die Ecke.
Bitte begrüßt Simon ganz herzlich bei Real Scientists DE?
Sunday, May 12, 2019
Geschichten für (wirklich) alle - Tanja Kollodzieyski ist jetzt bei Real Scientists DE!
Diese Woche freuen wir uns sehr, euch Tanja Kollodzieyski (@rollifraeulein) als unsere neue Kuratorin vorstellen zu dürfen! Tanja lebt und arbeitet in Bochum. Sie glaubt fest an eine vielfältige Welt und an die Magie von Geschichten, deswegen hat sie einen Master in allgemeiner Literaturwissenschaft und Germanistik. Online arbeitet sie mit Menschen und sozialen Netzwerken. Offline hält sie Vorträge über Inklusion und intersektionalen Feminismus. Als Rollifräulein bloggt sie auf thabs.de über Vielfalt in Büchern und Serien.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Sagen wir mal so: Wenn man mit einer Behinderung in einem Dorf aufwächst, hat man nicht ganz so viele Möglichkeiten, was die Berufswahl angeht. Ein Studium hat sich also geradezu angeboten.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Schon als Kind habe ich mich für Bücher und andere Medien mit Geschichten interessiert, allerdings habe ich mich in den Geschichten kaum wiedergefunden, weil es kaum Figuren mit Behinderungen gab. Während des Studiums ist mir dann immer mehr bewusst geworden, dass sich daran bis heute kaum etwas geändert hat. Also habe ich mich im späteren Teil des Studiums immer mehr auf die Frage fokussiert, warum das so ist und wie wir als Gesellschaft daran etwas ändern können.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Nach meinem Master-Abschluss besteht meine Hauptarbeit in der Aufklärung und Kommunikation über Inklusion allgemein und vor allem in der Kultur. Diese Arbeit geschieht auf ganz verschiedenen Wegen: ich schreibe Artikel, halte Vorträge, poste auf den sozialen Medien zum Thema und engagiere mich ehrenamtlich bei kulturellen Projekten.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich halte es für wichtig, dass wir uns mit Geschichten umgeben, die die Vielfalt in unserer Gesellschaft widerspiegeln. Das gibt marginalisierten Kindern und erwachsenen Menschen nicht nur mehr Sichtbarkeit und damit auch Selbstvertrauen, sondern es kann auch dabei helfen Vorurteile und Barrieren im Kopf abzubauen.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich arbeite noch zusätzlich als Social-Media-Managerin und Online-Redakteurin.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Seit sechs Wochen leite ich selbst einen Kurationsaccount auf Twitter: bei @54Kontraste twittern 54 Menschen mit Behinderungen über ihr Leben.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Auf jeden Fall: Lange schlafen! Danach gerne ins Museum oder ins Kino und Abends einen Spaziergang zum Sterne schauen :).
Bitte begrüßt Tanja ganz herzlich bei Real Scientists DE!
Bild: Andi Weiland |
Sagen wir mal so: Wenn man mit einer Behinderung in einem Dorf aufwächst, hat man nicht ganz so viele Möglichkeiten, was die Berufswahl angeht. Ein Studium hat sich also geradezu angeboten.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Schon als Kind habe ich mich für Bücher und andere Medien mit Geschichten interessiert, allerdings habe ich mich in den Geschichten kaum wiedergefunden, weil es kaum Figuren mit Behinderungen gab. Während des Studiums ist mir dann immer mehr bewusst geworden, dass sich daran bis heute kaum etwas geändert hat. Also habe ich mich im späteren Teil des Studiums immer mehr auf die Frage fokussiert, warum das so ist und wie wir als Gesellschaft daran etwas ändern können.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Nach meinem Master-Abschluss besteht meine Hauptarbeit in der Aufklärung und Kommunikation über Inklusion allgemein und vor allem in der Kultur. Diese Arbeit geschieht auf ganz verschiedenen Wegen: ich schreibe Artikel, halte Vorträge, poste auf den sozialen Medien zum Thema und engagiere mich ehrenamtlich bei kulturellen Projekten.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich halte es für wichtig, dass wir uns mit Geschichten umgeben, die die Vielfalt in unserer Gesellschaft widerspiegeln. Das gibt marginalisierten Kindern und erwachsenen Menschen nicht nur mehr Sichtbarkeit und damit auch Selbstvertrauen, sondern es kann auch dabei helfen Vorurteile und Barrieren im Kopf abzubauen.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich arbeite noch zusätzlich als Social-Media-Managerin und Online-Redakteurin.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Seit sechs Wochen leite ich selbst einen Kurationsaccount auf Twitter: bei @54Kontraste twittern 54 Menschen mit Behinderungen über ihr Leben.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Auf jeden Fall: Lange schlafen! Danach gerne ins Museum oder ins Kino und Abends einen Spaziergang zum Sterne schauen :).
Bitte begrüßt Tanja ganz herzlich bei Real Scientists DE!
Sunday, May 5, 2019
Von Silben zum Sinn - Jana Hasenäcker ist jetzt bei Real Scientists DE!
Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin Jana Hasenäcker (@JanaHasenacker) vorstellen! Jana hat an der Humboldt-Universität Berlin Linguistik studiert, danach in der Gruppe „REaD (Reading Education and Development)“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung zum Leseerwerb im Grundschulalter geforscht und 2016 an der Freien Universität Berlin mit dem Thema „Learning to read complex words: morphological processing in reading acquisition“ promoviert. Im Anschluss hat sie noch ein halbes Jahr bei REaD gearbeitet um ihre Langzeitstudie zu Ende zu führen und ist im Herbst 2017 mit einem DFG-Forschungsstipendium an die International School for Advanced Studies (SISSA) in Triest, Italien gegangen. Seit Ablauf ihres DFG-Stipendiums arbeitet sie dort als PostDoc im ERC-Projekt „The reading brain as a statistical learning machine“.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Als Kind wollte ich Affenforscherin werden - wie Jane Goodall. Aber eigentlich habe ich mich für Sprachen immer viel mehr interessiert als für Tiere. So war nach der Schule für mich klar, dass ich „was mit Sprachen“ machen wollte, aber bloß nicht mit Literatur. Damit bin ich in der Linguistik gelandet und habe es von Anfang an geliebt. Besonders Psycholinguistik fand ich schon im Bachelor super und habe dann auch im Master meinen Schwerpunkt entsprechend gelegt und ergänzend Veranstaltungen in der Psychologie besucht. Als studentische Hilfskraft habe ich dann den Forschungsalltag besser kennengelernt. Und ab da war klar: das will ich gerne weitermachen!
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
An der Psycholinguistik mag ich, dass Sprache in Kombination mit Denken und dem Gehirn betrachtet wird, also nicht nur theoretisch beschrieben, sondern benutzerorientiert untersucht wird. Außerdem mag ich, dass meine Arbeit recht vielfältig ist: ich kann mich mit Sprache beschäftigen, zu meinem Alltag gehören aber auch Programmieren und statistische Auswertungen. Die Leseforschung als Teilbereich der Psycholinguistik mag ich besonders, weil sie anwendungsorientierter als andere Bereiche ist: wie können wir Kindern oder auch Erwachsenen helfen, leichter und besser zu lesen? Außerdem habe ich Lesen immer schon geliebt, also kommt noch dieser sehr persönliche Aspekt hinzu.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Forschung beschäftige ich mich damit, wie Menschen lesen und wie wir es lernen. Grob gesagt versuche ich herauszufinden, welche kognitiven Prozesse im Gehirn stattfinden, wenn wir versuchen, visuelle Symbole (also Buchstaben) mit Bedeutungen zu verbinden. Dafür führe ich hauptsächliche behaviorale Experimente durch, d.h. ich lasse Erwachsene und Kinder Leseaufgaben am Computer lösen und messe Reaktionszeiten und Fehlerraten. Die Reaktionszeiten und Fehlerraten werte ich dann statistisch aus um so herauszufinden, ob bestimmte Wörter leichter oder schwerer zu lesen sind als andere. Zum Beispiel gibt es im Deutschen viele morphologisch komplexe Wörter wie „Bücherwurm“. Werden solche Wörter in ihre einzelnen Teile („Bücher“ und „Wurm“) aufgeteilt beim Lesen? Wie ändert sich das über die Entwicklung? Welche anderen Fähigkeiten, etwa Wortschatz oder visuelle Aufmerksamkeit, tragen zu Unterschieden in der Entwicklung bei?
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Es ist fast unmöglich an unserer heutigen Welt uneingeschränkt teilzuhaben ohne über Lesefähigkeiten zu verfügen. Lesen ist allgegenwärtig und bestimmt viele Bereiche unseres Lebens - nicht nur in Bezug auf schulischen Erfolg, sondern auch in alltäglicheren Angelegenheiten, wie das Lesen der Speisekarte im Restaurant. Vielen Erwachsenen fällt das Lesen leicht, es passiert fast automatisch. Aber für Kinder kann Lesenlernen schwierig und frustrierend sein. Warum das so ist und wie wir damit helfen können, ist nicht nur aus Forscherperspektive wichtig und interessant, sondern auch für Lehrer_Innen und Eltern.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Zur Zeit nicht. Ich überlege allerdings, eine R-Ladies Trieste Gruppe ins Leben zu rufen. R-Ladies ist ein weltweites Netzwerk von lokalen Gruppen, in denen sich Frauen selbstorganisiert in der Verwendung der Programmierumgebung R unterstützen und weiterbilden.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Während des Studiums habe ich Lacrosse gespielt, was fast keiner kennt. Jetzt in Triest ist Klettern mein Hobby Nummer 1. Hier gibt es in nächster Nähe unglaublich viele, extrem schöne Kletterspots - teilweise nur 10 min von meiner Arbeit entfernt und mit Blick aufs Meer.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Mein idealer freier Tag beginnt ganz gemütlich mit Kaffee und einem Buch im Bett. Dann bei gutem Wetter ein paar Stündchen draußen klettern. Am Abend ein leckeres Essen mit Freunden.
Bitte begrüßt Jana ganz herzlich bei Real Scientists DE!
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Als Kind wollte ich Affenforscherin werden - wie Jane Goodall. Aber eigentlich habe ich mich für Sprachen immer viel mehr interessiert als für Tiere. So war nach der Schule für mich klar, dass ich „was mit Sprachen“ machen wollte, aber bloß nicht mit Literatur. Damit bin ich in der Linguistik gelandet und habe es von Anfang an geliebt. Besonders Psycholinguistik fand ich schon im Bachelor super und habe dann auch im Master meinen Schwerpunkt entsprechend gelegt und ergänzend Veranstaltungen in der Psychologie besucht. Als studentische Hilfskraft habe ich dann den Forschungsalltag besser kennengelernt. Und ab da war klar: das will ich gerne weitermachen!
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
An der Psycholinguistik mag ich, dass Sprache in Kombination mit Denken und dem Gehirn betrachtet wird, also nicht nur theoretisch beschrieben, sondern benutzerorientiert untersucht wird. Außerdem mag ich, dass meine Arbeit recht vielfältig ist: ich kann mich mit Sprache beschäftigen, zu meinem Alltag gehören aber auch Programmieren und statistische Auswertungen. Die Leseforschung als Teilbereich der Psycholinguistik mag ich besonders, weil sie anwendungsorientierter als andere Bereiche ist: wie können wir Kindern oder auch Erwachsenen helfen, leichter und besser zu lesen? Außerdem habe ich Lesen immer schon geliebt, also kommt noch dieser sehr persönliche Aspekt hinzu.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Forschung beschäftige ich mich damit, wie Menschen lesen und wie wir es lernen. Grob gesagt versuche ich herauszufinden, welche kognitiven Prozesse im Gehirn stattfinden, wenn wir versuchen, visuelle Symbole (also Buchstaben) mit Bedeutungen zu verbinden. Dafür führe ich hauptsächliche behaviorale Experimente durch, d.h. ich lasse Erwachsene und Kinder Leseaufgaben am Computer lösen und messe Reaktionszeiten und Fehlerraten. Die Reaktionszeiten und Fehlerraten werte ich dann statistisch aus um so herauszufinden, ob bestimmte Wörter leichter oder schwerer zu lesen sind als andere. Zum Beispiel gibt es im Deutschen viele morphologisch komplexe Wörter wie „Bücherwurm“. Werden solche Wörter in ihre einzelnen Teile („Bücher“ und „Wurm“) aufgeteilt beim Lesen? Wie ändert sich das über die Entwicklung? Welche anderen Fähigkeiten, etwa Wortschatz oder visuelle Aufmerksamkeit, tragen zu Unterschieden in der Entwicklung bei?
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Es ist fast unmöglich an unserer heutigen Welt uneingeschränkt teilzuhaben ohne über Lesefähigkeiten zu verfügen. Lesen ist allgegenwärtig und bestimmt viele Bereiche unseres Lebens - nicht nur in Bezug auf schulischen Erfolg, sondern auch in alltäglicheren Angelegenheiten, wie das Lesen der Speisekarte im Restaurant. Vielen Erwachsenen fällt das Lesen leicht, es passiert fast automatisch. Aber für Kinder kann Lesenlernen schwierig und frustrierend sein. Warum das so ist und wie wir damit helfen können, ist nicht nur aus Forscherperspektive wichtig und interessant, sondern auch für Lehrer_Innen und Eltern.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Zur Zeit nicht. Ich überlege allerdings, eine R-Ladies Trieste Gruppe ins Leben zu rufen. R-Ladies ist ein weltweites Netzwerk von lokalen Gruppen, in denen sich Frauen selbstorganisiert in der Verwendung der Programmierumgebung R unterstützen und weiterbilden.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Während des Studiums habe ich Lacrosse gespielt, was fast keiner kennt. Jetzt in Triest ist Klettern mein Hobby Nummer 1. Hier gibt es in nächster Nähe unglaublich viele, extrem schöne Kletterspots - teilweise nur 10 min von meiner Arbeit entfernt und mit Blick aufs Meer.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Mein idealer freier Tag beginnt ganz gemütlich mit Kaffee und einem Buch im Bett. Dann bei gutem Wetter ein paar Stündchen draußen klettern. Am Abend ein leckeres Essen mit Freunden.
Bitte begrüßt Jana ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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