Sunday, April 12, 2020

Für eine Energie der Zukunft - Juliane Borchert ist jetzt bei Real Scientists DE!

Wir freuen uns, euch unsere neue Kuratorin Juliane Borchert (@PC_Physicist) vorstellen zu dürfen! Juliane ist Festkörperphysikerin und erforscht neue Materialien für Solarzellen. Ihr Schwerpunkt liegt auf der neuen Materialgruppe der Perowskite. Aktuell ist sie Postdoktorandin an der Universität Oxford, wo sie auch vor kurzem ihre Promotion abgeschlossen hat. In der Vergangenheit hat sie in Berlin, Halle an der Salle und Groningen in den Niederlanden studiert. In ihrer Forschung interessiert sie sich vor allem dafür wie Licht mit Materie interagiert und wie man dies nutzen kann um die Energie der Sonne nutzbar zu machen.

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich habe mich schon in der Schule sehr für Naturwissenschaften interessiert und mich daher für ein Physikstudium entschieden. Während meinem Physikmaster war ich für ein Auslandssemester in Groningen in den Niederlanden. Dort konnte ich erste Laborerfahrungen sammeln und war begeistert vom Arbeiten im Labor, den spannenden Forschungsfragen und dem Gefühl grade etwas herausgefunden zu haben, das noch niemand Anderes weiß. Danach war klar: Das will ich weiter machen!

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Die Forschung an neuartigen Perowskite Solarzellen ist für mich genau die richtige Mischung aus grundlegender Forschung und absehbarer Anwendung. Ich untersuche sowohl fundamentale Fragen zur Licht-Materie Interaktion, als auch ganz praktische technische Problem um Solarzellen effizienter zu machen. Außerdem genieße ich wie interdisziplinär mein Feld ist. Ich arbeite also nicht nur mit Physiker_innen sondern oft mit Chemiker_innen, Materialwissenschaftler_innen und Ingenieur_innen zusammen.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Als Experimentalphysikerinnen teilt sich mein Arbeitsalltag zwischen Labor und Büro auf. Im Labor arbeite ich mit einer großen Vakuumkammer in der ich dünne Schichten von Perowskit Halbleitern wachse. Diese untersuche ich dann mit verschiedenen Methoden, z.B. Elektronenmikroskopie und Röntgenbeugung, um festzustellen ob sie für die Herstellung von Solarzellen geeignet sind. Dann stelle ich aus ihnen kleine Testsolarzellen her und messe wie effizient sie Sonnenlicht in Strom umwandeln können. Anschließend werden die gemessenen Daten ausgewertet, interpretiert und die gewonnenen Erkenntnisse in Fachpublikationen und auf Konferenzen kommuniziert.

Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Die Forschung an neuen Perowskit Materialien für Solarzellen verspricht eine neue Generation von Solarzellen die noch effizienter und kostengünstiger sind als die aktuell verfügbaren. Außerdem eröffnen die Materialien neue Möglichkeiten wie zum Beispiel die Herstellung von flexiblen und ultra leichten Solarzellen. Damit leistet meine Forschung einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Energieversorgung der Zukunft.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
In den letzten Jahren hatte ich viel Spaß beim organisieren von Konferenzen. Erst eine interdisziplinäre Konferenz für Doktorand_innen meines Oxforder Colleges, dann ein Symposium für die Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und nun bin ich grade in einem neuen Team, das gerade angefangen hat ein Symposium für einen zukünftige internationale Konferenz vorzubereiten. Man muss sich nochmal ganz anders mit dem eigenen Feld auseinandersetzen wenn man überlegt wie man das Thema der Veranstaltung eingrenzt, wenn man als Redner_in einlädt und wie am Ende alles zusammen passt.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Seit einigen Jahren bin ich Mitglied in einer Schreibgruppe in der wir selbst geschriebene Gedichte vorstellen, diskutieren und gemeinsam Gedichte schreiben. Gelegentlich nehme ich mit meinen Gedichten auch an Lesungen teil. Außerdem singe ich in einem Chor und mache Gewichtheben.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Morgens Laufen gehen, dann ein leckeres vegetarisches Mittagessen kochen. Anschließend mit Freunden für einen Museumsbesuch und Kaffe und Kuchen treffen. Abends wäre ein Spieleabend toll.

Bitte begrüßt Juliane ganz herzlich bei Real Scientists DE!

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