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Sunday, April 4, 2021

Prävention im Dunkelfeld - Julia Nentzl ist jetzt bei Real Scientists DE!

Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin Julia Nentzl (@JNentzl) vorstellen! Julia ist eine in Berlin und Leipzig tätige Psychologin mit Spezialisierung in Rechtspsychologie. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Therapeutin für Gewalt- und Sexualstraftäter im Freiheitsentzug sowie unter Bewährung. In ihrer aktuellen verhaltens- und sexualtherapeutischen Arbeit im Präventionsprojekt Dunkelfeld Leipzig behandelt sie anonym Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und darunter leiden. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Verhinderung von sexuellem Kindesmissbrauch, welchen sie als Doktorandin an der Humboldt-Universität zu Berlin interkulturell untersucht. Zudem ist sie als Lehrbeauftragte an der Hochschule Stendal tätig und lehrt Diagnostik und Behandlung von Gewalt- und Sexualstraftätern.

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Die Idee Psychologie zu studieren und anschließend Therapeutin zu werden entstand schon während des Abiturs. Die Vorlesungen im Studium zu Statistik und wissenschaftlicher Methodik waren erstmal dröge. Mein Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten kam dann mit der Bachelorarbeit. Selber eine wissenschaftliche Frage zu formulieren und durch eigene Untersuchungen Antworten zu finden – das war der Punkt im Studium, als die Forscherin in mir geboren wurde.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Während des Studiums habe ich eine Vorlesung zu Sexualwissenschaften an der Charité Berlin besucht und war thematisch sofort gefesselt. Gerade das Thema der sexuellen Präferenzstörung, also wenn durch abweichende sexuelle Vorlieben die betroffene Person leidet oder andere zu Schaden kommen, hat mich interessiert. Ich wollte mich der herausfordernden Aufgabe annehmen, Betroffene dabei zu unterstützen, die eigene sexuelle Präferenz zu akzeptieren und problematische sexuelle Impulse zu kontrollieren. Menschen mit Pädophilie, also einer sexuellen Ansprechbarkeit für Kinder, sind häufig von Stigmatisierung betroffen, denn die Pädophilie wird häufig direkt mit dem Begehen eines sexuellen Kindesmissbrauchs gleichgesetzt. Auch Therapeuten scheuen sich teilweise, Menschen mit sexuellem Interesse an Kindern zu behandeln. Ich wollte mich der Herausforderung stellen, Aufklärungsarbeit zu leisten und mich dieser speziellen Patientengruppe anzunehmen.  So habe ich dann mein erstes Praktikum beim Präventionsprojekt Dunkelfeld, einem anonymen Behandlungsprogramm für pädophile Männer, begonnen und bin seitdem in diesem Feld tätig.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
In meiner Tätigkeit im Präventionsprojekt Dunkelfeld führe ich Diagnostik und Therapien durch. In einem gründlichen klinischen Interview – ergänzt durch Fragebögen und Tests – untersuche ich, ob eine sexuelle Ansprechbarkeit für Kinder vorliegt und ob unser Behandlungsangebot für den Patienten passend ist. Ich führe auch Psychotherapien durch, entweder als Gruppen- oder Einzeltherapie. Vor allem geht es dabei um das Erlernen und Trainieren von Kompetenzen zum sicheren, nicht fremd- und selbstgefährdenden Umgang mit eigenen sexuellen Impulsen. Neben der klinischen Arbeit bleibt manchmal auch etwas Zeit für Begleitforschung, wo ich Daten aus den Fragebögen, Tests und Therapieverläufen statistisch auswerte. Die Fragestellungen variieren zwischen methodischen Fragen, z.B. wie gut bestimmte Fragebögen in unserer Patientengruppe messtechnisch funktionieren, und klinischen Fragestellungen, beispielsweise welche Faktoren das Risiko für problematisches sexuelles Verhalten erhöhen oder auch, welche Effekte denn unter der Therapie zu verzeichnen sind.
Neben meiner Tätigkeit im Präventionsprojekt Dunkelfeld bin ich als Dozentin tätig und betreue auch hin und wieder Abschlussarbeiten; diese dann gerne im Rahmen meines Dissertationsprojekts. Neben der Berufstätigkeit genügend Zeit für die Doktorarbeit zu finden ist nicht immer einfach, selbst für arbeitssame Organisationstalente wie mich.

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Für die Prävention von sexueller Gewalt ist für mich die Arbeit mit potentiellen Tätern, also Menschen die z.B. aufgrund einer Pädophilie ein erhöhtes Risiko für das Begehen eines Missbrauchs haben, und auch die Arbeit mit Tätern, die ihre Fehler nicht wiederholen wollen, unabdingbar. Ich sehe es als besonders wichtig an, nicht nur den Schaden zu therapieren wenn er eingetreten ist, sondern zusätzlich präventiv zu wirken, um möglichst viele Opfer zu verhindern.
Präferenzstörungen sind Schicksal und nicht ausgesucht. Niemand hat die Möglichkeit zu wählen, wie alt die Person ist die Objekt des sexuellen Verlangens ist. Die betroffenen Menschen sind aber trotzdem für ihr Verhalten verantwortlich und müssen lernen, mit ihren sexuellen Wünschen und Impulsen umzugehen. Hierfür braucht es einerseits ein niederschwelliges, flächendeckendes professionelles Behandlungsangebot, und andererseits auch Aufklärungsarbeit in der Allgemeinbevölkerung, um die Betroffenen bei ihrer Verantwortungsübernahme zu unterstützen. Oft ist es ihnen nicht möglich, das soziale Umfeld einzuweihen. Ein Beispiel: Ein trockener Alkoholiker, der von seinem Nachbarn auf einen Wein eingeladen wird, wird meist als verantwortungsvoll wahrgenommen, wenn er die Einladung mit Verweis auf die Suchtproblematik dankend ablehnt. Ein Mann mit sexuellem Interesse an Kindern, der im Familien- oder Freundeskreis gebeten wird, kurz auf ein Kind alleine aufzupassen, und dies ablehnt mit der Begründung, dass es aufgrund seiner sexuellen Ansprechbarkeit für ihn eine Risikosituation darstelle, würde hingegen starker Stigmatisierung ausgesetzt sein, wenn nicht sogar als Kinderschänder vorverurteilt werden. Die Betroffenen fühlen sich aufgrund ihrer Präferenz eh schon häufig als Außenseiter und versuchen sozial wenig aufzufallen. Dies kann dazu führen, dass sie sich aus Erklärungsnot in Situationen begeben, die ihr Risiko für Problemverhalten erhöht. Ich denke, dass eine Sensibilisierung zu diesem Thema es den Betroffenen erleichtert, sich professionelle Hilfe und Unterstützung im sozialen Umfeld zu suchen.

 Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Um mich in Sexualtherapie weiterzubilden, schaue ich seit letztem Jahr über den Tellerrand der Sexualdelinquenz hinaus und behandele auch in Patienten, die Probleme im Bereich der sexuellen Funktion haben (z.B. Erektionsstörungen) oder sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren.
Zu psychologischen Fragen, über die ich in meiner Arbeit stolpere, schreibe ich seit neuestem Blog-Artikel auf Medium.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Kochen ist eine große Leidenschaft von mir. Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, koche ich ein leckeres Gericht, komme so vom stressigen Arbeitsalltag runter und schalte richtig ab. Sehr gerne lese ich auch, das hilft mir zu entschleunigen und ich lerne immer wieder andere Perspektiven zu übernehmen. Am Wochenende treffe ich mich gerne mit Freunden und erfreue mich des Austausch und gemeinsamer Unternehmungen.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Ein freier Tag ist dadurch gekennzeichnet, dass kein Wecker klingelt und ich richtig ausschlafe. Gerne frühstücke ich bei gutem Wetter auf dem Balkon, mache dann etwas Sport und gehe am Nachmittag in den Park. Da entspanne ich im grünen Gras mit einem Buch oder gerne auch mit Freunden.

Bitte begrüßt Julia ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, September 13, 2020

Ich oder du? Rebecca Böhme ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Rebecca Böhme (@rebeccaboehme) vorstellen zu dürfen! Rebecca ist Assistenzprofessorin am Center for Social and Affective Neuroscience (CSAN) an der Universität Linköping. Sie hat in Heidelberg Biologie studiert und an der International Max-Planck-Research School in Tübingen ihren Master in Neuro- und Verhaltenswissenschaften gemacht. Im Anschluss verschlug es sie nach Berlin, wo sie 2015 an der Charité zum Thema Belohnungslernmechanismen bei Schizophreniepatienten und Huntington-Patienten promovierte. Im Boehme Lab in Linköping forscht sie heute an der Erfahrung des "Selbst", Interozeption und sozialer Interaktion in psychiatrischen Populationen wie bspw. Schizophreniepatienten.

 

© Thor Balkhed, Universität Linköping

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Wissenschaft hat mich schon immer interessiert, eigentlich Querbeet Chemie, Physik, Biologie. Schon als Kind habe ich als „Experiment“ irgendwelche Sachen gemischt, um zu sehen, was passiert. Dahinter steht auch eine große Liebe zur und Faszination durch die Natur.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Dass ich nun in der Neurowissenschaft forsche, kommt wohl von meinem Interesse an den großen philosophischen Fragen: Was ist der Mensch? Was ist das Bewusstsein? Was ist das Selbst? Ob man diese wirklich befriedigend mit Neuroforschung beantworten kann, bezweifle ich inzwischen allerdings.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Momentan arbeite ich an Projekten zur Selbstwahrnehmung: Wie nehmen wir unseren eigenen Körper wahr? Wie unterscheiden wir zwischen „Ich“ und „die Anderen“? Wie trägt die körperliche Selbstwahrnehmung zu diesem hochkomplexen Erleben von „Ich selbst“ bei? Ich nähere mich diesen Fragen vom Bereich der zwischenmenschlichen Berührung – denn diese Berührung ist etwas, bei der ich immer mich selbst und den anderen spüren. Dafür nutze ich verschiedene Methodiken, allen voran bildgebende Verfahren wie fMRT.

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Wie wichtig zwischenmenschliche Berührung für uns alle ist, ist vielen nicht bewusst. Vielleicht ändert sich das gerade aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen. Ich denke, es ist wichtig, zu vermitteln, welche Rolle Berührung nicht nur für die Selbst-Wahrnehmung, sondern auch für unser Wohlergehen und unser soziales Miteinander spielt – und dass über das Thema Berührung insgesamt mehr gesprochen und reflektiert wird.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich schreibe liebend gern und habe bisher zwei populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht („Human Touch“ und „Resilienz“, beide bei C.H.Beck Verlag, 2019). Weitere sind in Arbeit :) !

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Schreiben, wie gesagt, ansonsten liebe ich Natur, draußen sein, was im Garten machen, Zeit mit meiner Familie und meinen Tieren zu verbringen – und wenn dann noch Zeit bleibt, Yoga und gute Literatur lesen.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
All die Dinge tun, die ich unter Hobbies aufgezählt habe, und dazu noch eine Tasse guten Kaffee trinken und blauer Himmel.

Bitte begrüßt Rebecca ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, May 3, 2020

Schau mir ins Gehirn, Kleines - Simon Eickhoff ist jetzt bei Real Scientists DE!

Mit großer Vorfreude möchten wir euch unseren neuen Kurator Simon Eickhoff (@INM7_ISN) vorstellen! Simon ist Neurowissenschaftler und leitet das Institut für systemische Neurowissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie das Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-7, Gehirn und Verhalten) am Forschungszentrum Jülich. An der Schnittstelle zwischen Neuroanatomie, Datenwissenschaft und Gehirnmedizin nutzt er künstliche Intelligenz (KI) zur detaillierteren Charakterisierung des menschlichen Gehirns und seiner interindividuellen Variabilität, um auf dieser Basis Veränderungen im fortgeschrittenen Alter sowie bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen besser zu verstehen. Ein zentraler Aspekt dieser Arbeit ist die Entwicklung und Anwendung neuartiger Methoden maschinellen Lernens zur Vorhersage kognitiver, sozioaffektiver und klinischer Eigenschaften bei individuellen Personen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt sind die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von KI in der Medizin.


 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Zum Medizinstudium bin ich über den Zivildienst gekommen, dann zur Hirnforschung über meine Doktorarbeit in der Neuroanatomie. Von da war es dann ein langsamer Drift in die Bildgebung, die Kognitionsforschung, die Modellierung und zu guter Letzt das maschinelle Lernen bzw. die Datenwissenschaften. Zwischendurch habe ich allerdings auch drei Jahre klinisch als Psychiater gearbeitet.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Mein aktuelles Arbeitsfeld war mehr eine Entwicklung als eine konkrete Entscheidung. Was hier hält ist die Mischung aus grundlegenden Erkenntnissen über unser Gehirn einerseits und die klare (klinische) Anwendungsperspektive andererseits.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Zentral sind für mich zwei miteinander zusammenhängende Fragen: Wie ist das menschliche Gehirn organisiert aber auch zwischen Personen verschieden? Können wir auf Basis von Bildgebungsdaten Rückschlüsse auf individuelle Eigenschaften ziehen?

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Gerade die Perspektive individuelle Rückschlüsse aus Bildgebungsdaten zu ziehen hat eine große gesellschaftliche aber irgendwann auch persönliche Relevanz. Können wir neurologische oder psychische Erkrankungen irgendwann besser erkennen oder ihren Verlauf besser vorhersagen? Wie werden Ärzte und Computer in der Zukunft zusammenarbeiten? Werden Assessment-Center durch den direkten Blick ins Gehirn ersetzt? Was macht das mit der individuellen Freiheit? Wo sind die Grenzen, wie sollen die Regeln aussehen?

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Tagsüber mit den Kindern im Zoo, abends mit Freunden grillen !

Bitte begrüßt Simon ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, March 29, 2020

Ich bin anders - ist das gut so? - Lisa Quadt ist jetzt bei Real Scientists DE!

Wir freuen uns, euch unsere neue Kuratorin Lisa Quadt (@LisaQuadt) vorstellen zu dürfen! Lisa arbeitet am Neurowissenschaften/Psychiatrie Institut der Brighton & Sussex Medical School in Brighton und erforscht, wie koerperliche Merkmale und Prozesse die psyschiche Gesundheit in neurodiversen (zum Beispiel, Autismus, ADHS, Tourette’s Syndrom) Menschen beeinflussen. Sie ist zur psychiatrischen Neurowissenschaft gewechselt, nachdem sie ihren Doktor in der Philosophie des Geistes zum Thema Soziale Kognition an der Universität Mainz abgeschlossen hat. Neben ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin absolviert Lisa einen Master in Psychologie, mit dem Ziel, eine Ausbildung zur Psychotherapeutin zu machen. Ihr Traum ist es, sowohl als Therapeutin als auch Wissenschaftlerin zu arbeiten und neue Therapie-Methoden für neurodiverse Menschen zu entwickeln.


Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich bin ursprünglich Philosophin und habe meinen Doktor 2016 an der Uni Mainz abgeschlossen. Meine Doktorarbeit war interdisciplinär und ich hatte ich das Glück, mehrere neurowissenschaftliche Institute zu besuchen. Am Ende meiner Dissertation liebte ich die Philosophie immer noch sehr, aber sie war mir etwas einsam geworden. Ich entschied mich deswegen, einen Versuch in die Neurowissenschaften zu starten. Ich war bereit, einen zweiten Doktor zu machen, falls nötig, aber glücklicherweise kam es anders. Ich landete in Brighton als Postdoc und bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Wie gesagt, die Philosophie wurde schnell einsam und mein jetziger Job ist sehr vielseitig. Ich liebe die Mischung aus intellektueller Herausforderung, Lernen von neuen Fähigkeiten und Methoden und das Arbeiten mit anderen, aber am allermeisten liebe ich meine Studienteilnehmer*Innen und die Interaktion mit ihnen.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Grundsätzlich geht es in meiner Arbeit um die Interaktion zwischen körperlichen und neuronalen Prozessen, und wie diese Interaktion die psyschische Gesundheit neurodiverser Menschen (d.h., Autismus, ADHS, Tourette’s Syndrom...) beeinflusst. In den letzten drei Jahren habe ich eine große klinische Studie geleitet und durchgeführt, in welcher wir eine neue, körperbasierte Therapie gegen Angststörungen getestet haben. Wir haben autistischen Erwachsenen beigebracht, ihren Herzschlag besser wahrzunehmen, um dadurch Angstsymptome zu verringern. Ich bin sehr daran interessiert, wie wir körperliche Prozesse nutzen können, um psychische Krankheiten zu mildern.

Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Psychische Gesundheit geht uns alle an und ich hoffe, mit meiner Arbeit zur Entstigmatisierung von psyschischen Erkrankungen und Neurodiversität beizutragen. Ich erhoffe mir, dass Menschen weniger herzlos gegenüber verletzlichen Gruppen sind, wenn sie mehr über diese Themen wissen.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Überraschenderweise finde ich es sehr interessant, im Ethik-Kommittee der Brighton & Sussex Medical School zu sein. Jede Studie muss durch dieses Kommittee und ich habe Spaß daran, mir über die verschiedenen ethischen Überlegungen und Hindernisse Gedanken zu machen.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Außerhalb ihrer Arbeit interessiere ich mich für soziale Gerechtigkeit, Katzen, Hunde in Katzengroesse und intersektionalen Feminismus.  

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Lange schlafen, langer Spaziergang am Meer mit meiner Hündin und meinem Partner, ein bisschen lesen, ein bisschen fernsehen, ein bisschen essen, und dann wieder schlafen.

Bitte begrüßt Lisa ganz herzlich bei Real Scientists DE!