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Sunday, May 15, 2022

Ab ins All - Insa Thiele-Eich ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Insa Thiele-Eich (@astro_insa) vorstellen zu dürfen! Insa ist promovierte Meteorologin und Klimaforscherin.  Seit 2017 trainiert sie im Rahmen der Initiative „Die Astronautin“ als Wissenschaftsastronautin für eine zweiwöchige Mission auf der Internationalen Raumstation - und wäre damit die erste deutsche Frau im All. Neben dem Training geht sie hauptberuflich ihrem Job als wissenschaftliche Koordinatorin und Dozentin an der Universität Bonn nach, und forscht an den Zusammenhängen zwischen Klimawandel und Gesundheit.

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Mir war immer klar dass ich gerne studieren möchte - vielleicht auch, weil mein Vater selbst begeisterter Naturwissenschaftler ist. Genauso logisch erschien mir deshalb auch die Entscheidung zur Promotion. Definitiv also eine sehr priviligierte Ausgangslage. 

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort? 

Meteorologie war und ist für mich die perfekte Mischung aus Mathe, Physik, Chemie und Informatik, mit einer idealen Kombination von Theorie und Anwendung. Auch die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch - nicht nur mit den Wissenschaften der angrenzenden Kompartimente der Atmosphäre (also Ozeanographie, Glaziologie, Bodenkunde, Pflanzenkunde, etc.), sondern insbesondere über die Naturwissenschaften hinaus finde ich absolut spannend. Auch Medizin und Meteorologie gehören für mich zusammen. 

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Aktuell baue ich hauptsächlich die Vernetzung der 10 Universitäten in Deutschland auf, an denen aktuell Meteorologie studiert werden kann: das University Partnership for Atmospheric Sciences (www.meteo-upas.de). "Nebenher" bin ich je nach Auslastung auch noch als Klimaforscherin an den Themen "Klimawandel und Gesundheit" interessiert, und als Wissenschaftskommunikatorin an allem was die Themen "Klimawandel und Raumfahrt" so beinhaltet.  

Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren? 

Der Klimawandel wird auf alle von uns Auswirkungen haben, und nahezu jeden Bereich in der Gesellschaft verändern. Deshalb gehört es für mich zum absoluten Basiswissen "Mensch Sein 101" auch über den Klimawandel informiert zu sein.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich trainiere seit April 2017 mit meiner Kollegin Suzanna Randall (@astro_suzanna) als angehende Astronautin bei der Stiftung erste deutsche Astronautin, die zum Ziel hat eine Wissenschaftsastronautin zur Internationalen Raumstation zu schicken. Eine von uns wird nicht nur eine spannende 2-4 wöchige Forschungsmission absolvieren, sondern wäre damit auch - leider - die erste deutsche Frau im All.  

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?

Nö - aber als Astronautin darf ich vieles machen was als für andere als interessantes Hobby zählt: Fliegen, Tauchen, Höhlenforschung...

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscherinnen sind ja auch nur Menschen)?
Ausschlafen, einen schönen Tagesausflug draussen mit der Familie und spät Abends müde aber glücklich ins Bett fallen. Mindestens ein guter Capuccino sollte enthalten sein, und eventuell würde ich auch noch etwas backen. 

Bitte begrüßt Insa ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, October 10, 2021

Gletscher in Grönland - Jenny Turton ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Jenny Turton (@TurtonJ1990) vorstellen zu dürfen. Jenny ist Polarmeteorologie- und Klimaforscherin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss verschiedener atmosphärische Prozesse auf das schmelzen von Gletschern und Schelfeis in der Antarktis und Grönland. Außerdem ist sie Vertreterin für Nachwuchswissenschaftler bei der European Geosciences Union (EGU).

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Ich genoss unabhängige Forschung für mein Bachelor-Projekt, also beschloss ich, weiter zu forschen, indem ich habe einen Master durch Forschung (MRes) gemacht habe. Während mir die Forschung Spaß machte, wollte ich mich auf die Polarregionen oder Berge konzentrieren, also führte mich dies zu meiner Doktorarbeit beim British Antarctic Survey und der Universität Leeds.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Als Kind wollte ich Wettervorhersager und Moderator werden und ich liebe die Kälte und den Schnee. Also habe ich die beiden irgendwie zusammengebracht und bin jetzt Polarmeteorologieforscherin. Ich arbeite gerne an der Schnittstelle zwischen Atmosphäre und Kryosphäre.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit! 

Meine Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss verschiedener atmosphärische Prozesse (z.B Föhn Wind, Warmluft Advection, Stürme, atmosphärische Flüsse), auf das schmelzen von Gletschern und Shelfeis. Im moment konzentrierte ich auf Nioghalvfjerdsfjorden Gletscher (kurz 79° Nord) in Nordostgrönland. Ich führe regionale Atmosphärenmodelle für Fallstudien der atmosphärischen Prozesse durch und verwende Simulationen aus Oberflächenmassenbilanzmodellen, um zu sehen, welche Auswirkungen sie auf die Eisoberfläche haben. Meine Arbeit ist Teil des GROCE-projekt (@GROCE79N), das Ozean, Eis und Atmosphäre im Nordosten Grönlands untersucht.

Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren? 

Der 79° Nord Gletscher ist das größte verbleibende Schelfeis in Grönland. Ein großer Teil des Gletschers schwimmt auf dem Ozean und ist der Erwärmung des Ozeans und der Atmosphäre ausgesetzt. Der Gletscher verliert an Masse durch Oberflächen- und Basalschmelzen sowie durch Eiskalben. Die Atmosphäre in dieser Region hat sich um über 3°C erwärmt, was schneller ist als der globale Durschnitt.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten? 

Ich betreue Masterstudenten und unterrichte gelegentlich Kurse. Außerdem bin ich stellvertretende Vertreterin für 'Early Career' (Nachwuchs-) Wissenschafteren bei der European Geosciences Union (EGU). Das heißt, ich höre auf die Bedürfnisse der Mitglieder (durch die 22 Bereichsvertreter) und diskutiere diese mit den Ratsmitgliedern. Wir haben regelmäßige Online-Meetings, um Veränderungen zu besprechen, Networking- und Karriere-Events vorzuschlagen und die jährliche Konferenz zu organisieren.  

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest? 

Ich mache gerne "wissenschaftliche Handarbeit". Wie Kreuzstichkarten der Antarktis und das Grundgestein der Länder, einen Schal mit Farben stricken, die das Wetter repräsentieren und saisonale Dekorationen für meine Wohnung machen.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)? 

Morgens laufen gehen, um aufzuwachen, dann einen frischen Kaffee in meinem Lieblingscafé kaufen, durch den Park laufen (hoffentlich wenn es schneit, aber ich nehme auch Sonnenschein), sitzen und mein Buch lesen. Abends gehe ich mit Freunden auf Cocktails trinken und Abendessen oder grille im Park. In Nürnberg regnet es nicht allzu oft, so dass man einige Samstage so verbringen kann. Als ich in Großbritannien lebte, habe ich jedes Wochenende Netball gespielt (denken Sie an Basketball, aber ohne Dribbling und mit mehr Regeln) und ich vermisse Mannschaftssportarten.

Bitte begrüßt Jenny herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, October 6, 2019

Freier Zugang zu Forschungsergebnissen - Claudia Frick ist jetzt bei Real Scientists DE

Mit großer Vorfreude möchten wir euch unsere neue Kuratorin Claudia Frick (@FuzzyLeapfrog) vorstellen! Claudia hat einen Doktor in Meteorologie und einen Master in Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Sie arbeitet als Fachbereichs- und Teamleiterin in der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. Von dort aus will sie Open Access zum Standard für wissenschaftliche Veröffentlichungen machen. Nach dem Diplomstudium der Meteorologie in Mainz zog es sie für den Doktor an die ETH in Zürich. Hier brachte sie dem Wettervorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes bei, dass Schneeflocken beim Fallen durch die Atmosphäre schmelzen können. Nach Zwischenstationen beim Deutschen Wetterdienst und an der Uni Köln, arbeitet sie nun seit 2014 im Forschungszentrum Jülich als Bibliothekarin.

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Eigentlich wollte ich schon als Jugendliche immer Mathematik studieren, weil ich dort meine Leidenschaft für Ordnung und Logik ausleben konnte. Wenn mir in der Schule das Lernen von Französischvokabeln Kopfschmerzen bereitete, löste ich zur Entspannung Gleichungen. Mathematik schien mir die schönste aller Fremdsprachen zu sein. Kurz vor dem Abitur ging es an das Einschreiben an der Uni und in einem Anflug von Kühnheit entschied ich, dass Mathematik alleine nur eingeschränkt seine Schönheit entfalten kann. Eine Sprache sprechen ist eine Sache, sie anwenden eine andere. Also schrieb ich mich für Physik ein. Nach nicht allzu langer Zeit spezialisierte ich mich dann auf die Meteorologie. Hier konnte ich die Mathematik nicht nur sprechen, sondern sie auch in meiner Umwelt sehen und erleben. Neben Mathematik und Atmosphärenphysik lernte ich viel über Chemie, Elektronik, Geophysik und vor allem das Programmieren. Mithilfe dieser neuen Sprache brachte ich von nun an Computern Mathematik und Naturgesetze bei.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Für meine Promotion in Meteorologie habe ich meine deutsche Heimatuniversität verlassen und bin an die ETH in Zürich gewechselt. Eine der ersten E-Mails, die mich dort erreichte, war von einer ehemaligen Kollegin aus Deutschland, die mich fragte, ob ich ihr nicht diesen einen wissenschaftlichen Artikel runterladen und schicken könnte, auf den sie keinen Zugriff hat. Ich habe das getan und, was soll ich sagen, das sollte nicht die letzte E-Mail dieser Art bleiben. Um ehrlich zu sein, bekam ich sehr viele und ich habe sie alle beantwortet. Da fing ich an, mich zu fragen, wie es denn sein kann, dass Wissenschaftler*innen und auch alle anderen, die über Steuergelder Forschung finanzieren, keinen Zugriff auf die Ergebnisse dieser Forschung haben. Umso mehr ich darüber lernte, umso absurder fand ich dieses System, wollte es noch besser verstehen, eine weitere Perspektive davon sehen, um es dann zu verändern. Also begab ich mich in die Welt der wissenschaftlichen Bibliotheken, übernahm die Leitung des Teams “Wissenschaftliches Publizieren” am Forschungszentrum Jülich und machte noch einen Master in Bibliotheks- und Informationswissenschaft.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich kümmere mich in der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich um so ziemlich alles, was mit dem Publizieren von Forschungsergebnissen zu tun hat. Das fängt an mit der tagtäglichen Beratung unserer Wissenschaftler*innen zu allen Fragen rund ums Publizieren und endet bei der Entwicklung, Unterstützung und Umsetzung von Strategien zu einer Welt, in der Forschungsergebnisse frei für alle Menschen zugänglich sind. Viele Wissenschaftler*innen wissen gar nicht, welche Unterstützung ihnen ihre Bibliothek in diesem Bereich bieten kann. Deshalb tue ich auch sehr viel, um unser Wissen immer wieder passend zu platzieren. Wir können den Wissenschaftler*innen Unsicherheiten und Arbeit abnehmen, was ihnen mehr Zeit für ihre eigene Forschung lässt.

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Die meisten Menschen wissen nicht, dass sie zwar die Forschung durch ihre Steuergelder finanzieren, sie aber gar keinen Zugang zu deren Ergebnissen haben. Von diesem Skandal sollte aber eigentlich jede*r wissen. Wenn man dann auch noch weiß, wie viel Steuergeld aufgewendet wird, um zumindest den Wissenschaftler*innen diese Forschungsergebnisse wieder zugänglich zu machen, wird ein riesiger Skandal daraus. In Zeiten des Klimawandels können wir es uns gesellschaftlich nicht leisten, Wissenschaft hinter Bezahlschranken zu verstecken.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin aktiv bei Jugend hackt. Jugend hackt ist ein Hackathon für programmierbegeisterte Jugendliche, die ein Wochenende gemeinsam Prototypen, Webseiten und Konzepte für ihre Vision einer besseren Gesellschaft entwickeln und umsetzen. Neben der organisatorischen und pädagogischen Unterstützung, sind auch ehrenamtliche Mentor*innen dabei, die bei technischen Fragen und Problemen aller Art unterstützen. Eine der Letzteren bin ich: schon 5 mal in Köln, gerade letztes Wochenende in Berlin und die Woche nach meiner Zeit hier bei Real Scientist DE in Tokyo.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
An meinen Wochenenden mache ich Tae Bo und boxe freudig auf Schaumstoffpratzen ein. Zum Ausgleich gibt es dann Yoga.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Aufstehen, wenn ich wach werde. Frühstücken, Sport, Duschen. Den Laptop schnappen und in der Innenstadt in einem Café in der Sonne lesen, basteln, programmieren. Abends mit Freund*innen etwas unternehmen und essen gehen.

Bitte begrüßt Claudia ganz herzlich bei Real Scientists DE!