Sunday, May 3, 2020

Schau mir ins Gehirn, Kleines - Simon Eickhoff ist jetzt bei Real Scientists DE!

Mit großer Vorfreude möchten wir euch unseren neuen Kurator Simon Eickhoff (@INM7_ISN) vorstellen! Simon ist Neurowissenschaftler und leitet das Institut für systemische Neurowissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie das Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-7, Gehirn und Verhalten) am Forschungszentrum Jülich. An der Schnittstelle zwischen Neuroanatomie, Datenwissenschaft und Gehirnmedizin nutzt er künstliche Intelligenz (KI) zur detaillierteren Charakterisierung des menschlichen Gehirns und seiner interindividuellen Variabilität, um auf dieser Basis Veränderungen im fortgeschrittenen Alter sowie bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen besser zu verstehen. Ein zentraler Aspekt dieser Arbeit ist die Entwicklung und Anwendung neuartiger Methoden maschinellen Lernens zur Vorhersage kognitiver, sozioaffektiver und klinischer Eigenschaften bei individuellen Personen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt sind die ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von KI in der Medizin.


 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Zum Medizinstudium bin ich über den Zivildienst gekommen, dann zur Hirnforschung über meine Doktorarbeit in der Neuroanatomie. Von da war es dann ein langsamer Drift in die Bildgebung, die Kognitionsforschung, die Modellierung und zu guter Letzt das maschinelle Lernen bzw. die Datenwissenschaften. Zwischendurch habe ich allerdings auch drei Jahre klinisch als Psychiater gearbeitet.

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Mein aktuelles Arbeitsfeld war mehr eine Entwicklung als eine konkrete Entscheidung. Was hier hält ist die Mischung aus grundlegenden Erkenntnissen über unser Gehirn einerseits und die klare (klinische) Anwendungsperspektive andererseits.

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Zentral sind für mich zwei miteinander zusammenhängende Fragen: Wie ist das menschliche Gehirn organisiert aber auch zwischen Personen verschieden? Können wir auf Basis von Bildgebungsdaten Rückschlüsse auf individuelle Eigenschaften ziehen?

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Gerade die Perspektive individuelle Rückschlüsse aus Bildgebungsdaten zu ziehen hat eine große gesellschaftliche aber irgendwann auch persönliche Relevanz. Können wir neurologische oder psychische Erkrankungen irgendwann besser erkennen oder ihren Verlauf besser vorhersagen? Wie werden Ärzte und Computer in der Zukunft zusammenarbeiten? Werden Assessment-Center durch den direkten Blick ins Gehirn ersetzt? Was macht das mit der individuellen Freiheit? Wo sind die Grenzen, wie sollen die Regeln aussehen?

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Tagsüber mit den Kindern im Zoo, abends mit Freunden grillen !

Bitte begrüßt Simon ganz herzlich bei Real Scientists DE!

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