Sunday, July 28, 2024

Mumien und Magie - Nora Kuch und Roxane Bicker sind jetzt bei RealScientists DE!

Wir begrüßen diese Woche Dr. Nora Kuch und Roxane Bicker bei Real Scientists DE! Nora (@archaeonora.bsky.social) und Roxane (@roxanebicker.bsky.social) haben beide Ägyptologie studiert und sind begeistert von Filmen, Serien und Computerspielen. Sie gehen dem Phänomen Altägypten in der modernen Popkultur nach und stoßen dabei (nicht nur) auf Mumien und Magie … 
Nora hat als Kind schon fasziniert alten Krempel gesammelt und ist dann Ägyptologin geworden. Zwischen Studium (in dem eine Liebe zu Nilpferden entstand) und Promotion hat Nora in verschiedensten Ländern wissenschaftlich fundiert Löcher gebuddelt und die ein oder andere Mumie ausgegraben. Durch ein wissenschaftliches Volontariat im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst ist Roxane in ihr Leben gewirbelt und hat mit magischbuntem Glitzer ihre Begeisterung zur Ägyptologie und deren Rezeption in der Popkultur zu neuem Leben erweckt. 
Roxane leitet im Hauptjob die Kulturvermittlung im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst München und ist quasi täglich von Mumien umgeben. Um dem manchmal etwas trockenen Alltag etwas Magie zu verleihen, taucht Roxane gerne ab in phantastische Welten, in Büchern und im Rollenspiel und stolpert auch da immer wieder über das alte Ägypten, das seine Finger bis ins Heute streckt … 
Mummies & Magic: https://mummies-magic.de/
Roxane: https://roxanebicker.com/
Ägyptisches Museum: https://smaek.de/
Für den Podcast: @mummiesandmagic.bsky.social 


Wie seid ihr in der Wissenschaft gelandet?
Nora: Ein Kindheitstraum, seit ich das „Was ist Was“-Buch über das Alte Ägypten in der Schulbibliothek entdeckt hatte. Ich wollte keinen Bürojob, sondern die Welt entdecken, Länder und Menschen kennen lernen und Vergangenheiten erforschen. An der Universität von Heidelberg entschied ich mich daher für das Studium der Ägyptologie, klassische Archäologie sowie Ur- und Frühgeschichte. Während dem Studium habe ich dann auf vielen Ausgrabungen in Deutschland, Griechenland und Ägypten gearbeitet. 
Roxane: Mir war schon während des Studiums klar, dass ich in einem Museum arbeiten wollte. 
Ich hatte bereits zu Schul- und Studiumszeiten in Kassel im Planetarium im Museum für Astronomie und Technikgeschichte Kassel gearbeitet und auch ein Praktikum in der Antikensammlung gemacht. Durch eine Verkettung glücklicher Umstände habe ich ein halbes Jahr nach meinem Magister-Abschluss eine Volontariatsstelle im Ägyptischen Museum München bekommen und diese zum 1.1.2005 angetreten. Der Rest ist Geschichte und ich schon seit bald 20 Jahren am Haus.

Warum habt ihr euch für euer aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält euch dort?
Nora: Neben der Feldarbeit ist aber auch Archäologie ein Bürojob und nach meiner Promotion in Wien wünschte ich mir einen Tapetenwechsel. Forschen hat seinen Reiz: an archäologischen Ausgrabungen teilnehmen, alte Bücher wälzen und neues Wissen in neue Bücher pressen. Auf Dauer aber nichts für mich…oder sagen wir, nicht nur. Ich wollte gerne das angehäufte Wissen auch vermitteln und konnte daher in einem wissenschaftlichen Volontariat die Museumsarbeit kennen und lieben lernen. Während der letzten 2 Jahre arbeitete ich an 3 Museen in München (Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Staatliche Glyptothek und Antikensammlungen sowie Archäologische Staatssammlung) und besonders die Führungen und das Vermittlungsprogramm haben es mir angetan. 
Roxane: Zur Ägyptologie bin ich eher durch Zufall gekommen und mehr oder minder ins Fach hineingerutscht, als ich mich zu Studiumsbeginn dort eingeschrieben habe. Klingt interessant. Mach ich. WIE interessant, stellte sich dann erst im Laufe des Studiums heraus und meine große Liebe zum Fach war geweckt. Mich fasziniert an der Ägyptologie, dass Jahrtausende und Kontinente zwischen uns heute und den Menschen damals liegen und dass wir doch alle dieselben Sorgen, Nöte und Probleme, aber auch Erfolge und Glück haben. Menschen ändern zwar ihre Umgebung und die Technisierung ihrer Welt, aber im Herzen und Wesen bleiben wir immer gleich. 
Am Arbeitsfeld Museum fasziniert mich die Vielfalt der Arbeit - mit Menschen, mit Originalobjekten und jeder Tag bietet neue Herausforderungen.

Erzählt uns etwas über eure Arbeit!
Nora: In meiner Promotion habe ich ein bisher kaum beachtetes Phänomen intentioneller Zerstörung von Steingefäßen als Teil des Bestattungsrituals während der altägyptischen Frühzeit (1.-2. Dynastie, 3200 v. Chr.) untersucht. Manche Steingefäße, die den Verstorbenen als Beigaben mitgegeben wurden, sind zuvor mit Werkzeugen und mit voller Absicht kaputt gemacht worden. Die Fragmente anschließend an bestimmten Stellen in den Gräbern deponiert (Abstract hier: https://utheses.univie.ac.at/detail/60661
Nach meinem wissenschaftlichen Volontariat hatte ich das Glück, im SMÄK als Projektmitarbeiterin für die nächsten 2 Jahre übernommen zu werden. Dort arbeite ich an der Datenbank und deren Umsetzung in einen öffentlich zugänglichen Online-Katalog. Ziel ist es, das Museum digital weiter auszubauen, was dankensweiterweise durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Programms „kultur.digital.strategie“ gefördert wird. Wir wollen uns auf diesem Gebiet stetig weiterentwickeln und digitale Angebote auch weiterhin für das Museumspublikum, aber auch Wissenschaft und Forschung ausbauen. 
Im Museum gibt es z.B. bereits einen Medien-Guide, der geführte Rundgänge oder Rätsel-Rallys für Kinder anbietet. Ebenso digitale Stationen in den Ausstellungsräumen, an denen vertiefende Informationen zu den gezeigten Objekten abgerufen werden können. Oder auch unser YouTube Format „Frag den Ägypter“ und den Podcast „Auf die Ohren“. 
Roxane: Ich leite im Museum die Kulturvermittlung - dazu gehört nicht nur die Konzeption von Führungen und Werkstattprogrammen, das Event-Management des Museums und auch ganz praktisch Führungen und Vorträge halten, sondern auch der Bereich des Digitalen. In meinen Bereich fällt die Betreuung unserer Social Media-Kanäle, die Betreuung der Homepage und vieles mehr. Als während der Corona-Pandemie plötzlich die Museen geschlossen wurden, haben wir unsere Vorträge digitalisiert - ich habe mir also das Filmen und Filmeschneiden beigebracht. Dann kam die Idee zu einem Museumspodcast auf -ich war wieder mit dabei. Und daraus ist dann unser (privates) Podcast-Projekt "Mummies & Magic - Altägypten in der Popkultur" entstanden. Beide Podcasts müssen konzipiert werden, das gehört auch zu meinen Aufgaben. 
Weiterhin bin ich im Museum eng in die Planung von Ausstellungen eingebunden und darf mich um die Barrierefreiheit des Hauses kümmern. Wir sind nur ein ganz kleines Team, deswegen geht es manchmal auch ganz handfest zu: Stühle schleppen für Veranstaltungen ist nur ein Teil davon. 
Das Schöne: jeder Tag ist anders und es mangelt nicht an Abwechslung.

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für eure Forschung/Arbeit interessieren?
Nora: Ich glaube, es ist genau umgekehrt – wir als Forschende sollten es als Teil unserer Arbeit ansehen, die Öffentlichkeit für unsere Arbeit interessieren und zu informieren. 
Archäologie / Ägyptologie üben große Faszination aus und stößt auf vielseitiges Interesse. Aber nicht jeder kann oder will studieren und tiefer graben. Ein Orchideenfach mit unsicheren Berufsaussichten zu studieren ist mit Risiken und einschneidenden Entscheidungen, mit harter Arbeit, aber auch einer großen Portion Glück verbunden und damit ein Privileg, das man sich leisten muss. Meine Motivation ist es daher meine Erfahrungen zu nutzen und das Wissen aus dem Elfenbeinturm hinauszubringen.  Meine Freude daran zu teilen, Begeisterung zu schaffen und mit Spass mein Gegenüber zum Schmunzeln und Staunen zu bringen. Gerade im Museum ergeben sich da wunderbare Momente mit den Besuchenden. 
Roxane: Gerade die kleinen Fächer - die Orchideenfächer - sind immer mehr von Kürzungen und Schließungen bedroht. Aktuell wird darüber diskutiert, warum sich Baden-Württemberg sogar zwei Professuren in Ägyptologie leistet, wo es doch nur ganz wenige Studierende gibt - ein Skandal! (Sarkasmus ...) 
Na klar haben wir in der Ägyptologie keinen wirtschaftlichen Impact, mit uns kann man kein Geld verdienen - doch auch solche Fächer sind extrem wichtig. Aus der Geschichte lernen wird immer gern zitiert, aber das ist wirklich so! Wir sehen, wie Menschen drüber mit Herausforderungen umgegangen sind und können daraus lernen für unsere Zukunft. 
Zudem fasziniert Ägypten Groß und Klein - und das ist für uns ein guter Ansatzpunkt, die Menschen an die Institution Museum heranzuführen und zu zeigen, dass wir nicht alt und verstaubt sind, sondern ziemlich spannend. 
Mit unserem Podcast "Mummies & Magic" haben wir übrigens noch ein ganz anderes Medium gefunden, um Ägyptologie an die Menschen zu bringen. Die Verbindung von Ägypten und Popkultur, also Filme, Bücher, Comics, Spiele ..., kommt total gut an und erreicht Stellen, die das Museum nie erreicht!

Habt ihr irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Nora: Aus der Arbeit im Museum ist zusammen mit Roxane ein Herzensprojekt erwachsen: unser Podcast „Mummies and Magic – Altägypten in der Popkultur“.   
Popkultur umgibt jeden von uns und prägt beispielsweise unsere Vorstellung von Archäologie / Ägyptologie mehr als wir ahnen. Wir haben alle schon von Tutanchamun und dem Fluch des Pharao gehört, oder wie Obelix dem Sphinx die Nase abgebrochen hat. Archäologen tragen Hüte und Pinsel und Geschichte ist trocken und staubig…Alles nur Klischee? Mit geballtem Fachwissen legen wir Schicht um Schicht solcher Klischees frei und wirbeln Staub langgeglaubter Irrtümer auf. Unter dem Motto „Edutainment“, also geballtes Wissen leicht verdaulich und anschaulich vermitteln, erscheint seit 2 Jahren alle 14 Tage eine neue Folge. Wir besprechen historische Hintergründe und archäologische Sachverhalte aus ägyptologischer Perspektive, aber frei von der Leber weg mit einer guten Prise Humor und Spaß! 
Roxane: Ich bin Vorstandsmitglied im Verband der Ägyptologie e.V., der die Interessen des Faches im DACH-Raum vertritt. Es erübrigt sich wohl zu sagen, dass ich auch da in einem Podcast-Projekt involviert bin? In den "Career Talks" sprechen wir mit unterschiedlichen Menschen, die Ägyptologie studiert haben und stellen ihren beruflichen Werdegang vor. Der Podcast wird im Oktober 2025 on air gehen.

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen ihr uns erzählen möchtet?
Nora: Um den Kopf freizubekommen, gehe ich gerne joggen oder mache Yoga. Ich lese gerne, schaue Filme und entdecke gerade die Welt der Brettspiele. 
Roxane: Ich bin privat schriftstellerisch aktiv. Ich habe schon 6 Romane und zahlreiche Kurzgeschichten geschrieben sowie Anthologien und einen Ratgeber herausgegeben. Mit anderen schreibbegeisterten Leuten haben wir uns zu einem Verein zusammengeschlossen, die Münchner Schreiberlinge e.V., dessen Vorsitz ich bin. 
Außerdem begeistere ich mich für das Pen-and-Paper-Rollenspiel und bin in zwei Spielrunden aktiv.

Wie sieht euer idealer freier Tag aus? (Forschende sind ja auch nur Menschen)
Nora: An freien Tagen genieße ich es, in meinem Tempo machen zu können, worauf ich Lust habe. Ausgiebig brunchen, ein Ausflug ins Grüne, oder in einem Café Lieblingsmenschen treffen. 
Roxane: Freie Tage? Gibt es sowas? irgendwas ist immer fürs Museum, Mummies & Magic oder die Schreiberlinge zu tun und eine Familie und Freunde habe ich auch noch! 
Ein idealer freier Tag wäre wohl ein Tag, an dem ich an nichts denken muss, was noch zu erledigen ist. Das wäre schön.
Bitte begrüßt Nora und Roxane ganz herzlich auf dem Kanal!


Sunday, July 21, 2024

Forschung in der psychodynamischen Psychotherapie! Johannes Ehrenthal ist jetzt bei Real Scientists DE!

 

Diese Woche freuen wir uns auf unseren Kurator Johannes C. Ehrenthal (@ehrenthal-lab.bsky.social)! Johannes ist Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Nach Stationen an Universitäten in Göttingen, Heidelberg, Kassel, Klagenfurt und der Penn State University ist er seit Dezember 2020 Jun.-Prof. für Klinische Psychologie und empirisch-quantitative Tiefenpsychologie an der Universität zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in der Anwendung der Bindungstheorie in klinischer Psychologie, Psychotherapie und Psychosomatik, dimensionalen Modellen in der Diagnostik und Behandlung von Störungen der Persönlichkeitsfunktionen, komplexen Traumafolgestörungen sowie der Kompetenzentwicklung von Psychotherapeut*innen. Nähere Informationen finden sich hier: https://www.hf.uni-koeln.de/41478

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Ich fand es spätestens seit meinem Psychologiestudium spannend, über Menschen, menschliches Leid und Psychotherapie nachzudenken. Wissenschaft ermöglicht eine besondere Art, das eigene Denken zu organisieren, so dass es nahelag, zu versuchen, eigene Fragen zu formulieren und mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen. Außerdem unterrichte ich gerne. Eine der wenigen Möglichkeiten, alle diese Dinge langfristig weitermachen zu können, ist eine Professur, und here we are. Aber das ist natürlich nicht die ganze Geschichte – ein wenig mehr werde ich dazu bei Bluesky erzählen.


Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Der Bereich der klinischen Psychologie und Psychotherapie ist ein faszinierendes und unglaublich abwechslungsreiches Feld – es gibt keinen schöneren Beruf! Insbesondere das Spannungsfeld zwischen der Komplexität psychotherapeutischer Praxis und Einzigartigkeit jeder Psychotherapie auf der einen, und dem fortlaufenden Versuch, dies mit Modellen und Theorien zusammenzubringen auf der anderen Seite, finde ich persönlich anziehend. Als Psychotherapeut und Forscher mit einer psychodynamischen Fachkunde gehöre ich zudem zu einer an deutschen staatlichen Universitäten unterrepräsentierten Therapierichtung, was Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten mit sich bringt.  


Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Als Professor für Klinische Psychologie und empirisch-quantitative Psychotherapie liegen meine Aufgaben ganz klassisch in der Trias von Forschung, Lehre und Patient*innenversorgung. An der Universität zu Köln haben wir vor einem Jahr den M.Sc. Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie gestartet, der als akademisches Heilkundestudium ähnlich zur Medizin die Aus- und Weiterbildung für psychologische Psychotherapeut*innen grundlegend verändert; dies bestimmt seither wie bei vielen meiner Kolleg*innen das Tagesgeschäft.

 

Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

In Deutschland sind in jedem Jahr ungefähr etwas mehr als ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung von psychischen Schwierigkeiten betroffen, die so ausgeprägt sind, dass sie die formale Diagnose einer psychischen Störung rechtfertigen. Wir beschäftigen und mit personenbezogenen Risikofaktoren für Entwicklung, Aufrechterhaltung und Folgen dieser Schwierigkeiten, sowie mit Konsequenzen für Therapie und Ausbildung: Wir untersuchen dabei, wie sich die Lebensgeschichte und insbesondere Kindheitserfahrungen auf die Entwicklung basaler psychischer Fähigkeiten im Umgang mit sich und anderen auswirken, und wie in Abhängigkeit von Beziehungserfahrungen Menschen auch im Erwachsenenalter relativ stabil dazu neigen, Dinge eher mit sich auszumachen, oder aber Beziehungen zum Klären und Regulieren von Herausforderungen zu nutzen. Dann schauen wir, wie diese basalen Fähigkeiten und Beziehungsstile sich auf psychische und somatische Störungen und Erkrankungen auswirken, und wie professionelle Unterstützungsangebote und Psychotherapien daran angepasst werden müssen. Und zu guter Letzt interessiert uns seit einigen Jahren, wie wir Therapeut*innen helfen können, durch innovative didaktische Methoden wie etwa dem Einsatz von Schauspielpatient*innen eigene Kompetenzen zu verbessern, um auch in komplexen therapeutischen Situationen so hilfreich wie möglich sein zu können. Das ist nicht nur für unser Gesundheitssystem und Behandler*innen relevant, sondern insbesondere für alle Menschen, denen es nicht gut geht und die daher Unterstützung benötigen.


Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?

Ich bin Trainer und Mitglied des Koordinationsrates des Arbeitskreis Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD), einer der Co-Sprecher der Interessengruppe Persönlichkeitsdynamik innerhalb der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), und war und bin an unterschiedlichen Stellen in Berufspolitik eingebunden.


Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?

Auch wenn die Zeit in den letzten Jahren dafür sehr knapp bemessen ist, lese ich gerne gute Bücher außerhalb der Fachliteratur. Für alle, die jetzt denken, dass das eine recht sozial erwünschte Antwort sei: Meine geheimen Hobbies und Interessen finden sich dann in den entsprechenden Posts bei Bluesky.

 

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?

Da das Ideal dazu neigt, enttäuschen zu müssen, möchte ich lieber etwas Prinzipielles nennen: Ein selbstbestimmter Tag ist ein guter freier Tag.  



Bitte begrüßt Johannes ganz herzlich bei Real Scientists DE!

Sunday, July 14, 2024

Von der Wissenschaftlerin für Politische Philosophie und Philosophische Ethik zur Trainerin für WissKomm und Co.! Maia George ist jetzt bei Real Scientists DE!

 

Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Dr. Maia George (@maiageorge.bsky.social)! Maia ist Workshopleiterin im akademischen Bereich mit langjähriger Erfahrung in der Erwachsenenbildung, unter anderem als ehemalige Mitarbeiterin der Servicestelle Lehre-Lernen in Jena. Die Themen, die sie bedient, sind die Wissenschaftskommunikation und -reflexion, Social Media für den Berufseinstieg, die Stipendienbewerbung, und die Nutzung von digitalen Tools und KI für die Selbstorganisation.

Sie ist im Bereich der Politischen Philosophie und der philosophischen Ethik promoviert. Ihre
berufliche Tätigkeit als Trainerin an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sieht sie
als Weg, viele der Ansprüche ihrer Forschung in die Tat umzusetzen und die Rahmenbedingungen der wissenschaftlichen Praxis zu verbessern. Erfahrt mehr über Maia hier: https://www.maia-george-wissenschaftscoach.de/.

 

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

Nach meinem Studium wollte ich bestimmte Themen vertiefen, die mich auch persönlich sehr beschäftigt haben. Da ich mich mit Politischer Philosophie und Philosophischer Ethik beschäftigt habe, ging es mir im Großen und Ganzen darum, wie wir miteinander umgehen und welche Denkfiguren uns helfen können, bessere Menschen zu werden.



Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

In der Philosophie gibt es auf jede Frage eine Vielzahl möglicher Antworten. Wie im Leben gibt es auch in der Philosophie keine Antwort, die sich als richtig erweist. Es geht vielmehr darum, Möglichkeiten auszuloten. Diese Vielfalt schult die Fähigkeit, sich in verschiedene Denkwelten hineinzuversetzen. Diese Freiheit des Denkens hat mir immer gefallen. Ich wollte lernen, wie ich diese Flexibilität auf viele der sozialen Probleme unserer Zeit anwenden kann.



Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Heute arbeite ich als freiberufliche Workshop-Leiterin für Graduierten- und Forschungseinrichtungen. Zu meinen Themen gehören die Sichtbarkeit von Forschenden in sozialen Medien, Wissenschaftskommunikation, Diversität in der Wissenschaft, Stipendienbewerbungen, die Nutzung von LinkedIn für die Jobsuche außerhalb der Wissenschaft und der Einsatz von KI im Arbeitsalltag.


Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Ich möchte sowohl über meine Forschung als auch über meine Arbeit als Workshopleiterin sprechen. Ich forsche nicht mehr, aber meine Forschung hat mich mit Denkfiguren in Berührung gebracht, die heute sehr hilfreich sein können, um die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit besser zu verstehen. Ich glaube, dass viele Menschen gerade solche Denkanstöße brauchen, die nicht polarisieren, nicht mit dem Finger zeigen und nicht vereinfachen. Als Workshopleiterin möchte ich den vielen Forschenden in der Community Tipps zu Themen geben, in denen ich mich auskenne.


Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?

Ich bin ehrenamtlich sehr aktiv. Ich bin

- Mitglied der Auswahlkommission der Studienstiftung des deutschen Volkes

- Mitbegründerin des Perspektivenblogs, ein Blog über berufliche Perspektiven und Lebensentwürfe früherer Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen (https://perspektiven.blog/)

- bei den Grünen in Thüringen. Hier versuche ich den Wahlkampf im Superwahljahr zu unterstützen.

 

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?

Ich bin eine begeisterte Kampfsportlerin. Taiji, Kung Fu und früher auch Aikido. Ich schaue auch viele Filme und sehe mich ein bisschen als Film-Geek.



Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?

Im Bett lesen, ein bisschen trainieren (2-3 Stunden), abends einen Film anschauen und ein Eis essen =)


Bitte begrüßt Maia ganz herzlich bei Real Scientists DE!