Sunday, June 4, 2017

Die unbestreitbare Faszination der Sterne - Stefan Gotthold ist jetzt bei Real Scientists DE!

Wir freuen uns sehr, Stefan Gotthold (@ClearSkyBlog, aber auch @gottie29 und @WeRaBot und andere) als neuen Kurator begrüßen zu dürfen! Stefan ist Social-Media-Manager, Blogger, Wissenschaftskommunikator, und Astrofotograf in Selbstständigkeit sowie Pädagogischer Mitarbeiter in der Stiftung Planetarium Berlin. Er leitet den Clear Sky-Blog und ist auch auf quasi allen anderen sozialen Medien vertreten. Sein anderes berufliches Zuhause sind die Berliner Planetarien und Sternwarten der Stiftung Planetarium Berlin (Zeiss-Großplanetarium, Planetarium am Insulaner, Archenholdsternwarte und Wilhelm-Foerster-Sternwarte).


Hier ist Stefan in seinen eigenen Worten:

Eigentlich bin ich nie so richtig in der Wissenschaft gelandet. Ich bin Diplom-Ingenieur für Technische Informatik im Maschinenbau und bin recht schnell nach dem Studium in der Wirtschaft gelandet. Seit dem ich 16 Jahre alt bin, betreibe ich aber das Hobby Astronomie. Hierbei der praktische Teil und führe seit 2009 einen der größten Astronomie-Blogs Deutschlands. Der Clear Sky-Blog ist mein Zugang zur Wissenschaft und was anfänglich nur ein Hobbyprojekt war trieb mich nach und nach in die Wissenschaftsszene und damit auch in die Wissenschaftskommunikation. 
2014 habe ich mich mit diesem Thema auch Selbstständig gemacht und werde hier regelmäßig von Universitäten und anderen #Wisskomm-Einrichtungen gebucht, um dort die Astronomie vorzustellen. Forschung steht hier nicht im Hauptfokus und trotzdem beschäftige ich mich mit den sozialen Netzwerken und probiere hier sehr viel aus. Mich interessieren eben die Fragen nach der Kommunikation im wissenschaftl. Bereich. Mittlerweile Berate ich Institute und verschiedene Einrichtungen im Bereich Social-Media und wie man mittels der Netzwerke Menschen von der Wissenschaft begeistern und informieren kann.
Das brachte mich auch zur Stiftung Planetarium Berlin. 2014 gründete ich mit den damaligen Planetarien und Sternwarten die Lange Nacht der Astronomie in Berlin. Wir wuchsen zusammen und da war der Schritt in die 2016 gegründete Stiftung ein logischer Schritt. Auch hier bleib ich der Wissenschaftskommunikation treu und bin sehr oft in den Planetariumskuppeln unterwegs. Mit Menschen über aktuelle Forschung zu sprechen, macht mir Spaß und mit den Möglichkeiten eines Planetariums und dessen Technik geht das um einiges einfacher.
Der Kontakt zu den Menschen und vor allem zu den Kindern begeistert mich. Astronomie ist die Wissenschaft die alles vereinigen kann. Biologie, Chemie, Physik, Mathe und viele weitere Wissenschaftszweige finden sich in der Astronomie wieder. Kinder und Jugendliche sind schnell zu begeistern und wollen viel darüber Wissen wo wir im Universum leben und wirken. Erwachsene sind da zwar auch wissbegierig, aber zurückhaltender. 
Ich liebe es, unter einem Planetariumssternenhimmel zu stehen und die Menschen auf eine Reise durch den Kosmos mitzunehmen. Wir leben in einer spannenden Zeit und es passiert so vieles dort draussen in den Weiten des Weltalls. Mich interessiert das nun seit 24 Jahren und da gibt es viel zu erzählen. 
Meine Begeisterung steckt an und daher betreue ich das Moderatorenteam der Planetarien und sorge dafür das unsere Moderatoren mit der gleichen Begeisterung den Besuchern dieses faszinierende Thema mitgeben.
In meiner Selbstständigkeit gehe ich raus. Mit dem Teleskop den Sternenhimmel zu erkunden ist noch einmal etwas schöner. Wer in echt mal den Jupiter gesehen hat und die Monde Galileo’s beobachtet, der wird das Bild nie wieder los. 
Natürlich muss in beiden Bereich darauf geachtet werden, die Menschen nicht abzuhängen, sondern Wissen zu vermitteln. Das ist der Arbeitsprozess im Hintergrund. Bildungsprogramme sollten durchdacht sein. Vorträge sollten verständlich sein. Und all das bitte auch auf Augenhöhe. Hier steckt viel Arbeit in meinem Blog (>1000 Artikel) und auch in den Programmen der Planetarien.

Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Arbeit interessieren?
Das ist einfach zu beantworten. Weil Sie cool ist, weil Sie toll ist und weil Sie den Menschen zeigt wo sich unser Platz im Universum befindet. Der Blick in das große Universum zeigt uns das wir unheimlich klein sind. Viele fühlen sich unbedeutend. Das stimmt aber nicht. Wenn ich mit den Menschen zum Rand des Universums reise, dann zeige ich was wir als Menschen schon herausgefunden haben. Und das ist großartig. Und natürlich gibt es Millionen von ungelösten Fragen. Hier können sich Kinder und Jugendliche noch engagieren und in die Studienfächer gehen. Aber auch anders herum zeige ich den Menschen gern den Blick auf unseren blauen Planeten und wir schändlich wir damit umgehen. Geht von 300 Gästen nur einer aus dem Planetarium und achtet etwas mehr auf seine Umwelt, ist mein Ziel schon erreicht. Lieber wären mir, wenn alle 300 das tun würden, aber das geht glaube ich nicht.

Da mein Hobby, meine Selbstständigkeit und meine Arbeit für die Stiftung so ziemlich alles an Zeit nehmen, fehlt mir hier einfach die Möglichkeit noch anderen Themen nachzugehen. Die Interessen sind hoch und ich bin leicht von neuen Themen zu begeistern. Aber leider hat der Tag nur 24 Stunden.
Natürlich gibt es immer mal die eine oder andere Minute und dort gehe ich dem Teil des Studiums nach, der mich schon immer etwas mehr interessiert hat. Meine kleine Leidenschaft ist das Programmieren. Und da sich das super mit der Wissenschaftskommunikation verbinden lässt, programmiere ich ab und an mal einige Ideen durch. Im Moment habe ich einige Twitter-Bots entwickelt. @WeRaBot ist eines der Projekte bei Twitter. Dort twittert eine Raspberry Pi für mich und natürlich wieder astronomische Themen. Man könnte es als Forschung im Bereich Social-Media werten. Ich will ausprobieren wie sich ein Twitter-Kanal aufbaut, wenn klar ist dass hier ein Bot hinter steckt. Aktuell hat @WeRaBot (Welt-Raum-Bot) schon 282 Follower. Mal schauen wir es in 1-2 Jahren aussieht.

Ich bin in der glücklichen Lage mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Leider leiden Hobbies wie Motorradfahren, Tauchen etc. darunter etwas. Aber das ist OK. Die Astronomie in allen Bereichen füllt mich hier komplett aus.
Mein idealer Tag findet einmal im Jahr statt. Die Lange Nacht der Astronomie #lnda2017 (dieses Jahr am 5. August im Gleisdreieckpark) ist mein idealer Tag. 2.500 Menschen an einem Ort mit dem Interesse für Astronomie. Ich liebe diesen Tag einfach. Er zeigt wie sehr wir den Menschen die Wissenschaft zeigen können und alle kommen freiwillig. Schaue ich in die Gesichter und höre sowohl von Kinder (5 jährige) bis Opa und Oma (96 jährige) das diese das erste Mal den Saturn mit Ringen durchs Teleskop gesehen haben, bin ich glücklich. 

Bitte begrüßt Stefan ganz herzlich bei Real Scientists DE!


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