Begrüßt mit uns unseren neuen Kurator Nicolas Wöhrl (@icewalker1974)! Als Kind des Ruhrgebiets liegt Nicolas die Kohle im Blut: Er forscht am Center for Nanointegration University-Duisburg (CENIDE) der Universität Duisburg-Essen an der Synthese und Charakterisierung (nano)strukturierter Kohlenstoffschichten.
Wenn er sich nicht gerade mit kristallinen Strukturen (Diamant-Einkristalle, nanokristalline Diamantschichten), niedrig-dimensionalen Strukturen (Graphen, Carbon Nanowalls) oder amorphen Kohlenstoffschichten (a-C, a-C:H) beschäftigt, widmet sich Nicolas der Wissenschaftskommunikation. Zusammen mit Reinhard Remfort betreibt er einen der erfolgreichsten deutschen Wissenschaftspodcasts „Methodisch Inkorrekt!“, in dem alle zwei Wochen wissenschaftliche Publikationen und Experimente, skurrile China-Gadgets und Musik mit meist wissenschaftlichem Bezug vorgestellt werden. Nicolas ist außerdem Mitbegründer des kuratierten Verzeichnisses von Wissens-Podcasts wissenschaftspodcasts.de und war bereits einige Mal in Funk und Fernsehen zu bewundern, zum Beispiel bei 1, 2 oder 3, Galileo, im WDR Rundfunk oder im Livestream-Kanal von Rocket Beans TV.
Hier ist Nicolas in seinen eigenen Worten:
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Die Faszination war früh da. Mein Vater ist auch Physiker und er konnte mir meine neugierigen, kindlichen Fragen beantworten. So wollte ich auch sein.
Das Gebiet, in dem ich arbeite, ist eine spannende Mischung aus reiner Grundlagenforschung und anwendungsbezogener Forschung. Die Materialien die wir entwickeln haben großes Potential für beispielsweise Werkzeuge, elektrische Bauteile und der Energietechnik. Die Tatsache, dass unser Forschungsfeld gesellschaftliche Relevanz haben kann ist sehr attraktiv. Die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen formen unsere Zukunft schon heute.
Die Arbeit ist vor allem vielseitig und abwechslungsreich. Es gibt nicht den einen Arbeitsplatz an dem ich zu finden bin. Ich wechsle zwischen Büro, Laboren, Seminarräumen und Hörsälen. Dazu trifft man auf Konferenzen andere internationale Experten auf dem Gebiet und tauscht sich aus. Jeder Teilbereich ist dabei reizvoll. Es wird gebastelt, geschrieben, gerechnet, geplant, entwickelt, verworfen und geträumt... Das spannendste ist vielleicht, dass die Arbeit in der Forschung ständig in Bewegung ist. Du weißt noch nicht konkret an was Du in 5 Jahren arbeitest. Das empfinde ich als großen Luxus.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich würde die Frage anders formulieren. Die Öffentlichkeit sollte sich nicht per se für meine Forschung interessieren. Ich sollte mir aber Mühe geben, der Öffentlichkeit meine Themen so zu vermitteln, dass sie diese interessant findet. Das hat mehrere Gründe. Zum einen, weil der Steuerzahler diese Forschung finanziert und daher auch ein Recht hat zu erfahren was wir mit diesem Geld machen. Zum anderen aber weil in der Forschung so faszinierende Geschichten erzählt werden. Wo kommen die Ideen her? Wo sind die Grenzen der technischen Entwicklung? Wie sieht unser Weltbild aus und wo sind seine Grenzen? Welche interessanten Persönlichkeiten sind in Forschung und Wissenschaft? Diese Geschichten sind spannend und sollten erzählt werden.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich kommuniziere Wissenschaft gemeinsam mit meinem Freund Reinhard Remfort in unserem Podcast „methodisch inkorrekt“. Alle zwei Wochen erzählen wir dort etwas über aktuelle Forschung. Für uns ist es ganz toll zu sehen wie viele Menschen sich dafür interessieren.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Podcasting (methodisch inkorrekt), Triathlon, Klettern, Schlagzeug
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Sport und viel Zeit mit den neugierigsten Forschern in meinem Leben: meinen Kindern
Bitte begrüßt Nicolas ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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