Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Marthe Ludtmann (@MartheHR) vorstellen zu dürfen! Hier ist Marthe in ihren eigenen Worten:
Nach meiner Biologielaborantenausbildung in Deutschland bin ich 2005 in die UK ausgewandert und habe dort 2012 im Bereich der Alzheimerforschung meinen PhD abgeschlossen. Während meines Postdocs und Fellowships habe ich besonders viel mitochondrial and bioenergetic research betrieben. Ich habe in 9 verschiedenen Laboratorien (4 Länder, 3 Kontinente) geforscht, sehr viel Spaß und Erfolg in der Forschung gehabt und habe mich dennoch entschieden einer neuen Karriere in der NHS nachzugehen. Nach 14 Jahren London hat es mich nach York verschlagen. A word of warning - mein Deutsch ist ein wenig eingerostet 😉
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Wie so viele andere Wissenschaftler – ich habe den NC fürs Medizinstudium nicht geschafft. Meine Mutter hat mir damals eine Biologielaborantenausbildung ans Herz gelegt. Und genau das habe ich dann auch getan.
Von 2002-2005 war ich in der Tropentierhygiene an der Uni Göttingen bevor ich zum Studieren nach London gegangen bin. An der Kingston University habe ich Medizinische Biochemie studiert und durfte dank meiner Ausbildung direkt ins 2. Studienjahr einsteigen. Von 2007-2008 habe ich ein MSc by research an der Kingston Uni & Natural History Museum London absolviert bevor ich 2008 meinen PhD an der Royal Holloway University begonnen habe. 2012 war ich endlich fertig und habe am Institute of Neurology (Queens Square, UCL) eine Postdocstelle angenommen. Mein eigenes Fellowship (Alzheimer’s Research UK) und eine tenure track position am Royal Veterinary College in London habe ich 2017 begonnen und 2019 hinter mir gelassen um meinen jetzigen Job anzutreten.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Meine akademische Zeit habe ich im Bereich der Mikrobiologie, Parasitologie, Alzheimer- und Parkinsonforschung verbracht. Die Zeit in der Alzheimer- und Parkinsonforschung habe ich besonders genossen.
Mein jetziger Job beinhaltet sehr viel Abwechslung und ich freue mich, wenn Forschungsanträge erfolgreich sind. Und ich freue mich umso mehr, dass ich die Forschung nicht selber betreiben muss 😉
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Es ist vor allem vielfältig! Wir sind ein kleines teaching hospital das momentan versucht seine Forschung auszubauen. Meine Arbeit umfasst research grant applications aus jedem Bereich: von Anästhesie über Gastroenterologie bis hin zur Zahnmedizin. Und natürlich in den letzten 18 Monaten auch Covid-Forschung. Dadurch lese ich natürlich viele verschiedene Forschungsvorhaben und lerne ich jeden Tag etwas Neues. Ich helfe Medizinern Kollaborationen mit der University of York aufzubauen, helfe Akademikern Kontakte mit Medizinern zu knüpfen, Grantsmanship und Kostenberechnung. Zudem unterstützte ich Ko im Krankenhaus und organisiere Forschungstreffen.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Meine Arbeit unterstützt Forschung im Gesundheitswesen. Die angewandte Forschung im Krankenhaus ist vielfältig und involviert Patienten. Die Pandemie hat sehr viele Studien ans Krankenhaus gebracht – die Leitungsstruktur der NHS ermöglichte das Covidstudien sehr schnell gestartet wurden. All dies macht meine Arbeit sehr interessant und niemals langweilig.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Meine kleine Familie – ich habe einen 9 Monate alten Sohn und bin seit ein paar Wochen wieder bei der Arbeit.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Früh aufstehen und mit einem Kaffee am Fluss im Garten sitzen und Zeitung lesen. Ins Fitnessstudio (Spinning und HITT) und danach nach York fahren und mit meiner Familie und Freunden in ein schönes Restaurant oder Pub gehen. Oder meine Freunde in London besuchen was natürlich auch einen Pub beinhalten würde ;-)
Bitte begrüßt Marthe ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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