Diese Woche freuen wir uns auf unsere Kuratorin Marlene Walk (@marlene_walk)! Dr. Marlene Walk hat
Soziale Arbeit (Diplom) an der HAWK Hildesheim und Nonprofit Management (Master) an der Hochschule Osnabrück studiert und 2015 im Bereich Nonprofit Management an der University of Pennsylvania promoviert. Aktuell forscht und lehrt Marlene an der Paul H. O’Neill School of Public and Environmental Affairs an der Indiana University in Indianapolis. Marlenes interdisziplinäre Forschung liegt an der Schnittstelle von Personalmanagement, Organizational Behavior und Change Management.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Wie lange habt ihr Zeit? Ich
wusste schon nach meinem Diplom (Soziale Arbeit/Sozialpädagogik), dass ich
einen Master machen wollte. Diesen habe ich im Bereich Nonprofit Management
gemacht. Während des Studiums hatte ich die Gelegenheit ein Auslandssemester
und eine Summer School zu machen. Dort habe ich zufällig meine spätere
Doktormutter kennengelernt. Die Feinheiten der Story, vor allem der Hintergrund
als Arbeiterkind/FirstGen, zwei Abschlüsse von Fachhochschulen und den Weg zur
Promotion an einer IvyLeague University werde ich in meiner Woche als Kuratorin
teilen.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält
dich dort?
Während meines Masterstudiums habe ich parallel weiterhin als Jugendreferentin eines Jugendverbands gearbeitet. Obwohl mir die Arbeit an sich Spaß machte, hatte ich mir den Arbeitskontext anders vorgestellt und hatte mit enttäuschten Erwartungen zu kämpfen. Meine eigene Erfahrung machte ich dann zum Thema meiner Masterarbeit – warum sind viele junge Mitarbeitende enttäuscht von der Arbeit in Nonprofit Organisationen? Sowohl in meinem Diplom als auch im Masterstudium liebte ich die Vorlesungen im Bereich Personalmanagement. Da lag es nah, dieses Thema aus der Sicht des Personalmanagements zu begutachten.
Die Masterarbeit ist inzwischen etliche Jahre her, aber noch immer beschäftige ich mich mit ähnlichen Forschungsthemen. Allerdings habe ich meine Arbeit auch auf unbezahlten Mitarbeitende in Nonprofit Organisationen (Ehrenamtliche) ausgeweitet.
Ein Teil
meiner aktuellen Forschung versucht die Frage zu beantworten, wer für Nonprofit
Organisationen arbeitet und warum. Einen Schwerpunkt lege ich hier auf die
Bindung zum Dritten Sektor—definiert als die Stärke der Identifizierung mit und
Engagement im Nonprofit Sektor. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen der North
Carolina State University und der University of Wisconsin, Green Bay
habe ich 2016 eine Langzeitfragebogenerhebung (@NESP_Careers) gestartet, um Faktoren zu
identifizieren, die Mitarbeitende an den Sektor binden sowie Faktoren, die zu
einer reduzierten Bindung führen. Wir fokussieren uns speziell auf die Gruppe
von Nonprofit Management Absolvent*innen, da diese durch den Studiengang bereits
eine Präferenz für den Nonprofit Sektor signalisieren.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Nonprofit Organisationen sind wichtige Akteure – im sozialen aber auch kulturellen und Umweltbereich. Oftmals sind diese Organisationen klein und können mit dem Gehalt nicht mit privatwirtschaftlichen Anbietern mithalten. Die Möglichkeit woanders bessere Konditionen zu finden sind da, daher ist es sehr wichtig zu verstehen, warum jemand für Nonprofit Organisationen arbeiten will und welche Gründe es gibt dort zu bleiben.
Und genau das versucht meine Arbeit zu tun. Ich erforsche wie Mitarbeitende und Ehrenamtliche mit einem sich verändernden organisationalen Umfeld zurechtkommen und versuche zu erklären, warum Menschen für Nonprofit Organisationen arbeiten, wie sie auf Wandel reagieren, und welche Faktoren ihr Bleibeverhalten beeinflusst. Spannend finde ich hieran die Kombination aus Personalthemen und organisationalem Wandel.
Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit
interessieren?
Schwere
Frage. Spannend an meiner Arbeit ist vielleicht, wie vielfältig sie ist. Ich
arbeite meist parallel an mehreren Projekten in unterschiedlichen Phasen. Als
Sozialwissenschaftlerin ganz ohne Lab nur mit Computer. Vielleicht ein etwas
anderes Arbeiten als manche*r Kurator*innen vor mir. Dies hoffe ich im Laufe
der Woche zu zeigen.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen
Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich bin Social Media Editor für ein Journal in meinem Bereich.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Mit zwei kleinen Kindern zu Hause (10 Monate/4 Jahre) bleibt
leider nicht so viel Zeit für Hobbies. Paw Patrol anschauen, gehört eher zu den
Leiden einer Mutter… Wenn die Kiddos im Bett sind und ich noch wach, dann
spiele ich (immer noch) Breath of the Wild.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Nur arbeitsfrei oder auch kinderfrei? J Definitiv Kaffee, alles
Chaos im Haus links liegen lassen und etwas unternehmen.
Bitte begrüßt Marlene ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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