Diese Woche freuen wir uns auf unseren Kurator Sebastian M. Markert (@sci_bastian)! Sebastian hat in
Würzburg Bio studiert und dort auch 2019 seinen Doktor gemacht. Dabei hat er kleinen Würmern auf die Synapsen geschaut, um zu verstehen, wie die Nervenzellen in dem Wurm miteinander kommunizieren. Danach ist er an die Johns Hopkins University in Baltimore, USA, gegangen und hat noch mehr tolle und ausgefallene Mikroskope benutzt, um Bilder von Synapsen zu machen. Diesmal im Zebrafisch und um zu verstehen, wie eigentlich Licht im Auge in Nervensignale codiert wird. Oder anders gesagt, was eigentlich passiert, wenn wir die Augen zumachen. Das ist eine kniffligere Frage, als man meinen möchte! Jetzt ist er wieder vorübergehend nach Würzburg gezogen, um mal wieder etwas mit seinen Lieblingstieren, den Würmern, zu machen. Im November geht er dann voraussichtlich nach Heidelberg, um sich wieder den Augen zu widmen. Außerdem will er mal großer YouTuber werden und bietet auf seinem sci_bastian Kanal geführte Bahnreisen auf der EvolutionEisenbahn durch den Stammbaum des Lebens an.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich war eigentlich
schon immer in der Wissenschaft. Vielleicht könnte man sagen, ich habe sie nie
verlassen. Schon als kleines Kind wollte ich immer wissen, wie alles
funktioniert und wollte "Professor" werden :)
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält
dich dort?
Es gibt ja fast
unendlich viele spannende Fragen, aber die Frage danach, wie Bewusstsein
entsteht, wie das Gehirn und das Nervensystem funktionieren, ist doch einfach
die spannendste.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich versuche zu
verstehen, wie Neuronen miteinander kommunizieren. Das spezielle an meiner
Arbeit ist, dass ich super-moderne bildgebende Verfahren dazu benutze. Also zum
Beispiel neue Techniken der Elektronenmikroskopie. Damit kann ich Synapsen,
also die Kommunikationsschnittstellen, sichtbar machen und direkt während ihrer
Arbeit untersuchen. Das tolle ist, man kann immer coole Bilder zeigen!
Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit
interessieren?
Oft wird bei Forschung
gefragt: "Wozu ist das gut?" Bei meiner Forschung möchte ich am
liebsten immer stolz verkünden: Für gar nichts! Ich mache das einfach nur,
weil ich verstehen will, wie etwas funktioniert. Das nennt man Grundlagenforschung.
Das ist Forschung ohne ein konkretes Ziel, wie zum Beispiel eine Krankheit zu
heilen. In der Praxis ist solche scheinbar ziellose Grundlagenforschung aber
extrem wertvoll. Vielleicht sogar die wertvollste Art von Forschung. Denn nur,
wenn wir verstehen, wie etwas funktioniert, können wir auf neue Ideen kommen.
Und dann am Ende auch Krankheiten heilen. Und mal ehrlich, wer will denn nicht
wissen, wie das Gehirn funktioniert, wie Erinnerungen gebildet und gespeichert
werden, oder woher das Bewusstsein kommt?
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen
Aufgaben/Tätigkeiten?
Das Einzige, was genauso toll ist wie Wissenschaft machen, ist
über Wissenschaft reden und die Begeisterung weiterzutragen. Deswegen habe
ich jetzt angefangen, einen YouTube-Kanal aufzubauen. Wer sich auch nur ein
bisschen für Biologie oder Evolution interessiert, darf gerne mal auf dem
sci_bastian Kanal vorbeischauen, eine Reise auf der
EvolutionEisenbahn mitmachen und Feedback geben :)
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Kuchen backen! Und Eis essen! Hat jemand ultimative Backrezepte oder echte
Geheimtipps für weltbeste Eisdielen?
Außerdem bin ich
Zelda-Fan.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Eis essen gehört auf jeden Fall dazu. Und sich mit guten Freunden über das
Leben, das Universum und den ganzen Rest unterhalten. Am besten bei einem
Brettspiel und selbstgemachter Pizza.
Bitte begrüßt Sebastian ganz herzlich bei Real Scientists DE!
No comments:
Post a Comment