Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Helena Jambor (@helenajambor) vorstellen zu dürfen. Schon als Kind begeisterte sich Helena fürs Zeichnen. Zunächst hat sie aber in Berlin, Mainz und Cambridge Biologie studiert und am EMBL in Heidelberg promoviert. Nach ihrem Wechsel ans Max-Planck-Institut in Dresden verknüpfte sie ihr Hobby und ihre fachlichen Kenntnisse immer mehr und vertiefte sich in Bioinformatik und Datenvisualisierung. Seit 2017 ist sie an der TU Dresden hauptsächlich für das Visualisieren von Daten und wissenschaftliches Schreiben zuständig. Zusätzlich ist sie seit 2019 Dozentin für Bioinformatik an der Beuth Hochschule Berlin.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?Ich wollte seit der Schule unbedingt am Genom-Projekt mitarbeiten und
habe dann auch bei Hans Lehrach, dem Leiter in Deutschland, ein
Praktikum gemacht. Im Laufe meiner Karriere habe ich mich wieder meine
Anfänge im Design erinnert und gemerkt, dass Informationsdesign
unendlich wichtig ist in der Wissenschaftskommunikation aber auch in
der Wissenschaft selber, wie sonst soll man BigData sonst analysieren.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/ oder was hält dich dort?
Ich arbeite an Daten Visualisierung vor allem wissenschafticher Daten -
da gibt es noch nicht viele Arbeiten zu: welche Abbildungen sind
verständlich, welche Bilder erschliessen sich dem Leser, wann kann ich
einen Boxplot einsetzen etc. Ausser mir gibt es wenige,
also muss ich bleiben, aber das ist auch meine Passion: ich liebe die
Kombination von Daten und Design und arbeite gerne am Computer.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich erforsche auch selber wie wir Datenkommunikation verbessern
können. Mit Kollgegen habe ich zu Beispiel untersucht wie Bilddaten in
Forschungsartikeln gezeigt werden und ob dies verständlich ist. Und wir
haben mehrere Mittel entwickelt, wie Wissenschaftler
da besser vorgehen können.
Zurzeit leite ich in der Klinik ein Projekt wo wir untersuchen
werden wie man mit Visualisierungen Patienten-Arzt Kommunikation
verbessern kann.
Regelmässig helfe ich Wissenschaftlern ihre eigenen Daten besser zu
kommunizieren: eine Lieblingsaufgabe ist, wenn wer mit einem ganz
unverständlichen Plot kommt und wir mit Layout, Text, richtigem Chart
Wahl etc langsam zu einer richtig gut lesbaren Abbildung
kommen. Das ist das Aufräumen von Plots, ich bin die Marie Kondo der
Charts :).
Motivation: Warum sollte dich die Öffentlichkeit für deine Forschung/ Arbeit interessieren?
Die Öffentlichkeit bekommt am Laufenden Band Diagramme und Plots aus der
Wissenschaft, manche sind unverständlich. Es wäre gut für die
Öffentlichkeit wenn Wissenschaftler besser in Daten-Visualisierung sind
und alles lesbarer ist; und es ist auch gut für die
Öffentlichkeit zu wissen, dass manche Abbildungen deswegen
unverständlich sind weil Wissenschaftler darin nicht ausgebildet werden.
Hast du irgendwelche interessanten externen/ zusätzlichen Aufgaben/ Tätigkeiten?
Ich unterrichte Bioinformatik in Berlin als Lehrbeauftragte und gebe
Workshops zu DatenVisualisierung in ganz Europa. Ein Feedback was mich
da sehr freut ist: “seit deinem Kurs gucke ich immer gleich ob alles in
den Abbildungen stimmt - und sehe immer
was nicht stimmt”.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich bin Mutter von Teenagern, singe im Chor und zeichne gerne - aber das ist schon fast wieder mein Beruf.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher*innen sind ja auch nur Menschen)?
Sport machen - wandern, radeln, schwimmen. Und dann ein Konzert oder
eine Oper besuchen. Aber dabei denke ich garantiert über Daten
Visualisierung nach, beim Wandern kommen immer neue Einfälle. Ich habe
deswegen immer mein Notizbuch dabei, machen Skizzen
oder notiere Ideen.
Bitte begrüßt Helena ganz herzlich bei Real Scientists DE!
Thanks for sharing!
ReplyDeleteAstral city