Diese Woche freuen wir uns sehr, euch unsere neue Kuratorin Louisa Kulke (@Lou_Kulke) vorstellen zu dürfen. Louisa ist Juniorprofessorin für Neurokognitive Entwicklungspsychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach ihrem Psychologie-Studium an der Georg-August-Universität Göttingen, promovierte sie in Psychologie und Neurowissenschaften am University College London in Großbritannien, und forschte unter anderem in San Diego (USA). Ihre Forschung beschäftigt sich mit der Entwicklung von Aufmerksamkeit aus neurowissenschaftlicher und entwicklungspsychologischer Sicht. Nebenbei setzt sie sich für Open Science und Präregistrierungen ein (u.a. als Botschafterin des Open Science Frameworks) und engagiert sich als Mentorin.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Schon in der Schule habe ich mich für die Forschung interessiert. Als Schulkind hat mich meine Mama dann einmal zum „Tag des Gehirns“ in Hannover mitgenommen – seitdem fand ich die Neurowissenschaft besonders spannend. Im Rahmen eines Praktikums in London fanden wir in einer EEG-Studie Ergebnisse, die ich so spannend fand, dass ich gerne in diesem Bereich weiterarbeiten wollte und dort meine Promotion durchgeführt habe.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Mein Fachgebiet liegt an einer spannenden Schnittstelle zwischen verschiedenen Fächern. Es verbindet unter anderem Neurowissenschaften mit der Entwicklungspsychologie. Besonders in den ersten Lebensjahren gibt es drastische Entwicklungen im Gehirn – was hier passiert kann das gesamte spätere Leben einer Person beeinflussen. Deswegen finde ich es besonders wichtig und interessant, zur Entschlüsselung der Entwicklung vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter beizutragen.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Als Juniorprofessorin erforsche ich, wie sich Aufmerksamkeit auf soziale und emotionale Reize entwickelt. Dazu verwende ich neurowissenschaftliche Methoden wie EEG und entwicklungspsychologische Methoden, wie Eye-tracking und Verhaltensbeobachtung. Besonders gut gefällt mir an meinem Job, dass er so abwechslungsreich ist: Ich erforsche neue Themenbereiche, über die bisher noch niemand etwas wusste, bin dabei in Kontakt mit Eltern und Kindern, deren Entwicklung ich beobachten darf, lehre Studierende, betreue Abschlussarbeiten und Promotionen, tausche mich mit internationalen Kolleg*innen über die Wissenschaft aus, zum Beispiel auf Konferenzen, manage ein Lab (mit allen dazugehörigen organisatorischen Dingen) und vieles mehr…
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Die Entwicklung in den ersten Lebensjahren kann das gesamte spätere Leben einer Person beeinflussen. In meiner Forschung untersuche ich, wie sich ganz grundlegende Funktionen wie Aufmerksamkeit entwickeln. Dadurch dass wir die typische Entwicklung kennen, können wir auch früh erkennen, wenn Defizite in der Aufmerksamkeit auftreten. Je früher wir diese Defizite verbessern können, desto aussichtsreicher sind auch Behandlungen. Ich hoffe, dass meine Forschung dazu beiträgt, dass jeder Mensch den bestmöglichen Start ins Leben bekommt.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Zu meiner Stelle selbst zählen viele interessante Tätigkeiten, wie die Forschung, Lehre, Betreuung von Studierenden, Labor-Organisation, akademische Selbstverwaltung und vieles mehr. Außerdem setze ich mich für Open Science ein, z.B. als Botschafterin des Open Science Frameworks oder in unserer lokalen Open Science Kommission. Spaß macht auch die regelmäßige Teilnahme an Workshops und Konferenzen und der Austausch mit anderen Wissenschaftler*innen!
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Schon seit meiner Kindheit mache ich gerne Musik –Klarinette, Saxophon, Gitarre oder Singen. Aktuell spiele ich am liebsten Kinderlieder für meinen kleinen Sohn. Mein Lieblingshobby ist, die Welt dank ihm aus einer völlig neuen Perspektive kennen zu lernen. Das macht das ganze Leben noch spannender – von Kleinigkeiten wie zum ersten Mal Rührei mit ihm zu kochen bis zu größeren Reisen (wer hätte gedacht, wie interessant die Kieselsteine vor Schloss Neuschwanstein sind?).
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
An meinem idealen Tag verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. Gerne lasse ich einfach meinen Sohn entscheiden, was er machen möchte – so lernt man viele neue Dinge kennen wie Wasserflaschenbowling und welche Pfütze vorm Haus wie tief ist.
Bitte begrüßt Louisa ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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