Diese Woche freuen wir uns sehr, euch Lisa Heinke (@lisa_heinke) als unsere neue Kuratorin vorstellen zu dürfen! Lisa hat in Mainz und Potsdam Molekularbiologie studiert und nach ihrem Master-Abschluss für ein Start-Up gearbeitet. Sie ist dann für ihre Doktorarbeit nach England gezogen und hat an der University of Cambridge ihren PhD gemacht. Dafür hat sie in einem Labor am Laboratory of Molecular Biology gearbeitet und Signalwege in der Entwicklung von Tieren und Menschen erforscht. Nach ihrem PhD hat sie ihre Forschung dort als Postdoc weitergeführt und ist vor kurzem aus der Forschung in die Welt des wissenschaftlichen Publishings gewechselt, wo sie als Editorin arbeitet und den Peer Review Prozess betreut.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich war in der Schule schon immer an Biologie und Chemie interessiert und hab mich dann fuer ein Molekularbiologie-Studium entschieden. Dabei haben mich besonders die Pflanzenphysiologie- und Entwicklungsgenetik-Kurse fasziniert, sodass ich mich im Master und im PhD dann darauf spezialisiert habe.Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich finde es spannend, dass wir alle als einzelne Zelle anfangen - die befruchtete Eizelle - aus der dann ein riesiger Organismus wird, und das funktioniert erstaunlich gut. Dazu müssen Zellen miteinander kommunizieren und die Aufgaben so verteilt werden, dass jede Zelle genau weiss, was sie zu tun hat. Und wenn’s doch schief geht? Dann entstehen Krankheitsbilder wie z.B. Krebs und da ist noch längst nicht alles erforscht.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Während meines PhDs habe ich mit Fruchtfliegen (Drosophila) und menschlichen Zelllinien einen bestimmten Signalweg erforscht: Wnt oder auch Wingless signalling. Signalwege nennen wir festgelegte Kommunikationsrouten über die Zellen Informationen weiterleiten und verarbeiten können. Wenn da was schief geht entstehen bestimmte äußere Merkmale, die wir als Phänotyp bezeichnen. In ‘meinem’ Signalweg führen Fehler (Mutationen) häufig zu flügellosen Fliegen - daher auch Wingless! Wir wissen schon ganz viel über die einzelnen Schritte in diesem Signalweg, aber ein paar Kommunikationsschalter fehlen uns noch, und das erforschen wir in meiner alten Arbeitsgruppe.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Abgesehen davon, dass wir natürlich bestimmte Krankheitsbilder wie kolorektaler Karzinome erforschen und damit die Grundlage für die Entwicklung neuer Medikamente legen, ist es einfach super spannend zu verstehen, wie wir uns entwickeln und wie ähnlich das in den unterschiedlichsten Tierarten abläuft! Wer hätte gedacht, dass wir so viel mit Fruchtfliegen gemein haben? :)
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
In England habe ich regelmässig Wissenschaftskommunikation für verschiedene Alters- und Personengruppen gemacht. Zusätzlich war ich in unserer Student Community aktiv und habe Careers Events und wissenschaftliche Konferenzen organisiert.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Uff. Pre-pandemic? Bouldern und Reisen. Aktuell: Fürsorgliche Pflanzen-Mami. Daneben interessiere ich mich für Klimaschutz und lese gern über die verschiedenen Konzepte, wie wir es schaffen können, unsere Gesellschaft und damit unseren Planeten nachhaltiger zu gestalten.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
In einer fremden Stadt aufwachen, mit Freunden brunchen gehen, durch die Stadt bummeln und zwischendurch viele leckere und lokale Spezialitäten probieren und dann den Abend mit einem Glas Wein am Meer oder Fluss ausklingen lassen.
Bitte begrüßt Lisa ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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