Diese Woche freuen wir uns sehr, euch Vira Iefremova (@ViraIefremova) als unsere neue Kuratorin vorstellen zu dürfen! Vira ist Doktorandin am Institut für Rekonstruktive Neubiologie des Universitätsklinikums Bonn. Außerdem engagiert sich sich vielfältig in der Wissenschaftskommunikation, z.B. bei 500 Women Scientists oder Pint of Science. Das sagt Vira zu sich in ihren eigenen Worten:
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
So lange ich mich erinnern kann, war ich wirklich neugierig auf das Kaleidoskop aller möglichen Dinge: von den Dinosauriern (immer noch ein RIESIGER Tyrannosaurus Rex-Fan :) ) bis zur Faszination, wie alle Teile unseres Körpers zusammenarbeiten könnten, um dies zu ermöglichen uns so viele verschiedene Dinge zu tun und zu fühlen. Aber seit dem ich es entschieden hatte, Wissenschaftler zu werden, habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was genau ich studieren möchte. Die Antwort war mir ganz klar - ich möchte Neurowissenschaftler werden.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Das menschliche Gehirn für
mich ist das Aufregendste und Komplizierteste in einem bekannten Universum. Aus
meiner Sicht ist unser Gehirn das, was uns menschlich macht, und seine
Geheimnisse zu entdecken, ist eine der coolsten Jobs, die ich mir vorstellen
kann.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Als Stammzellbiologin programmiere ich menschliche Haut oder Blutzellen auf ihr undefiniertes (fast embryoähnliches Stadium) um und verwende diese Zellen später zur Erzeugung von 3D-Kulturen. Sehr oft werden diese 3D-Kulturen auch als "Mini-Gehirne" bezeichnet. Und ich benutze diese 3D-Kulturen, um zu untersuchen, wie sich die graue Substanz des menschlichen Gehirns entwickelt und was passieren kann, wenn einige Gene, die an diesem Prozess beteiligt sind, mutiert sind.
Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Ich glaube, viele Leute
denken, dass "echte Wissenschaft" weit weg vom wirklichen Leben und
den wirklichen Menschen ist, und dass es zu langweilig und kompliziert ist, etwas
darüber zu lernen. Und dies ist einer der Gründe, warum viele Menschen falsche
Vorstellungen und Vorurteile in Bezug auf Stammzellforschung und
Genomeditierung haben. Aber was ist, wenn ich Ihnen sage, dass Wissenschaftler,
wie ich, die Zelle "vergessen" lassen können, wer sie waren, und sie
zu jedem Zelltyp machen können, den man braucht. Und diese Technologien könnten
in Zukunft viele Leben retten!
Hast du irgendwelche
interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Ich habe das Glück, dass ich an vielen verschiedenen Wissenschaftskommunikationsprojekten teilnehmen kann. 500 Women Scientists (500 WS) zum Beispiel. Die Mission von 500 WS ist es, der Gesellschaft zu dienen, indem sie die Wissenschaft offen, inklusiv und zugänglich macht und die Gesellschaft transformiert, indem sie Rassismus, patriarchalische und unterdrückende gesellschaftliche Normen bekämpft. Ich bin Koordinatorin von 500 WS in Bonn und deutsche Regionalkoordinatorin von 500 WS.
Ein anderes Beispiel ist Pint of Science Germany (PoS). Pint of Science ist ein internationales Festival, das einige der brillantesten Forschenden in eure lokale Kneipe bringt, um ihre neuesten Forschungsergebnisse und Erkenntnisse mit euch zu diskutieren. Dort hat man die Chance, die Wissenschaftsverantwortlichen der Zukunft kennenzulernen (und ein Bier mit ihnen zu trinken). Es macht super viel Spaß und ich bin dabei seit 2018 in Bonn wie Speakerin und Teil von Organisatorisch Team.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich liebe es zu reisen und freue mich darauf, mein neues Abenteuer zu planen. Ich lese auch gerne, so dass man mich oft mit dem neuen Buch in der Hand im Cafe finden können (vor kurzem wurde ich Mitglied des Fem_ABC-Buchclubs und genieße Bücher und Diskussionen, die wir danach führen). Ich habe ein starkes Interesse an alten Filmen aus den 1920er, sowie an zeitgenössischer Kunst. Deshalb liebe ich es, Kunstgalerien und Museen zu besuchen. Ich bin auch an Freiwilligenarbeit im Zusammenhang mit der Ukraine (meinem Heimatland) beteiligt.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Es hängt von meiner Stimmung ab, aber wenn ich die Möglichkeit habe, den ganzen Tag frei zu haben, versuche ich, nicht zu viel zu planen, da meine ganze Woche ist normalerweise komplett durch geplant. Also würde ich lange ohne Wecker ausschlafen, ein langes faules Frühstück haben, dann einen Kaffee bei meinem Lieblingscafé holen und mich mit Freunden treffen (hoffentlich bald persönlich mit vielen Umarmungen).
Bitte begrüßt Vira ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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