Diese Woche freuen wir uns sehr, euch Rima-Maria Rahal (@rimamrahal) als unsere neue Kuratorin vorstellen zu dürfen! Rima-Maria Rahal studierte Psychologie in Heidelberg und Amsterdam und promovierte an der Universität Leiden zu kognitiven Grundlagen von Entscheidungen in sozialen und moralischen Dilemmata. Ihre Doktorarbeit schrieb sie am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, wo sie derzeit an Prozessmaßen zu Emotionen und Kognitionen in verschiedenen Entscheidungskontexten arbeitet.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Die lustige Version dieser Geschichte ist, dass ich als Teenie mal einen Spiderman-Film geschaut habe und davon beeindruckt war, dass Spiderman so ein cooler Nerd war, der neben dem Studium im Labor arbeitet aber eben auch Bösewichte bekämpft. Ich bin mir sicher, dass ich damals in mein Tagebuch geschrieben habe, dass ich auch mal Wissenschaftler werden wollte.
Die andere Version der Geschichte ist etwas weniger unterhaltsam. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der immer viel Wert auf Bildung gelegt wurde. Dazu gehörten natürlich gute Noten, nicht nur in der Schule sondern auch im Studium, damit man hinterher viele Option hat, was für einen Beruf man ausüben könnte. Erst während meines PhDs habe ich dann so richtig entdeckt, dass ich große Freude daran habe, Probleme zu lösen und an kniffligen Fragen zu puzzeln. „Was passiert eigentlich, wenn...“ ist die Frage, die mich oft umtreibt und in der Wissenschaft kann ich mich da völlig austoben. Deswegen ist die Wissenschaft eine Institution, in der ich gerne bleiben würde.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich finde Entscheidung faszinierend, weil sie wirklich jeden Aspekt unseres Alltags berühren und extremen Einfluss darauf haben können, wie sich unser Leben entwickelt. Entscheide ich mich, die Blumen vom Nachbarn zu gießen, wenn er im Urlaub ist und finde dabei einen Freund fürs Leben? Helfe ich systematisch bestimmten Personen weniger als anderen und produziere damit vielleicht sogar Diskriminierung? Entscheiden müssen wir wirklich überall und ständig. Gerade deswegen ist das Feld auch so reich an interessanten Forschungsfragen, und wird mich sicher noch lange beschäftigen.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Ich interessiere mich für Entscheidungsprozesse. Dabei geht es mir darum, wie wir Entscheidungen treffen. Welche Informationen benutzen wir, um uns zu informieren, bevor wir entscheiden? Von welchen Informationen wenden wir uns sogar ab, weil wir unsere Entscheidungen nicht auf deren Basis treffen wollen? Wie schwer fallen uns bestimmte Entscheidungen im Vergleich zu anderen Entscheidungen oder zu anderen Entscheidern? Ich benutze Methoden wie Blickbewegungsmessung oder Wärmebildgebung, um zu erfahren, welche. kognitiven und affektiven Prozesse ablaufen, während wir uns entscheiden.
Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Entscheidungen stecken überall in unserem Alltag. Wie wir entscheiden, hat direkte Konsequenzen dafür, wie es uns geht, und oft auch dafür, wie es anderen geht, die von unseren Entscheidungen direkt oder indirekt betroffen sind. Zu verstehen, wie diese Entscheidungen getroffen werden, kann uns dabei helfen, Entscheidungsprozesse zu reflektieren, und Entscheidungshilfen zu entwickeln, sodass schlussendlich sogar bessere Entscheidungen möglich sein könnten.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
Yes! Ich bin Gleichstellungsbeauftragte an unserem Institut, im Steering Committee des German Reproducibility Networks und ich bin Guide bei The Resolution Project. Ich kann gerne etwas dazu erzählen.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Dieser Tage bin ich gerne draußen unterwegs, wenn ich einen freien Tag habe. Dazu hat die COVID-19-Pandemie sicher auch ihren Beitrag geleistet, aber zumindest kommen die Wanderschuhe jetzt regelmäßig zum Einsatz! Ich bin offenbar schon so sehr zum Outdoormenschen geworden, dass ich auf Social Media seit neuestem regelmäßig Werbung für Trekkingausrüstung angezeigt bekomme – eine interessante Entwicklung.
Sonst bin ich begeisterte Kickboxerin, und arbeite gerade daran, den perfekten Apfelkuchen zu backen (ernstgemeinte Rezeptvorschläge und Geheimtipps von Omi sind gerne willkommen!).
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?
Mein idealer freier Tag startet mit eine Frühstück im Sonnenschein auf dem Balkon, inkludiert eine kleine sportliche Herausforderung, zum Beispiel eine Wanderung auf schwierigem Terrain, und dann einen Abend mit bester Gesellschaft von Freunden und Familie mit einen leckeren Abendessen.
Bitte begrüßt Rima ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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