Sunday, May 23, 2021

Sprache in Vergangenheit und Gegenwart - Alexander Lasch ist jetzt bei Real Scientists DE!

Diese Woche freuen wir uns sehr, euch Alexander Lasch (@AlexanderLasch) als unseren neuen Kurator vorstellen zu dürfen! Alexander Lasch ist Professor für Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte an der TU Dresden. Er ist Vater von vielen Kindern und, zum Glück, sehr glücklich verheiratet. Für das beste Eis auf dieser Erde muss er keine 500 Meter laufen. Er liebt Grammatik und Sprachgeschichte und begeistert sich aktuell besonders für #DigitalHerrnhut. Außerdem spielt er leidenschaftlich gern, wenn es seine Zeit zulässt.

Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?

So wie viele andere sichere auch: Ich hatte Interesse und Freude an akademischer Lehre und Forschung und irgendwann die Gelegenheit dazu, mein Interesse zum Beruf zu machen. 

Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?

Irgendwann erreicht man den Punkt, an dem man verstanden hat, dass Grammatikographie auch nichts anderes als metapherngestützte Ideenlehre ist. Dann kann es großen Spaß machen, das Spiel um die Verhandlung und Analyse und Modellierung von Sprachwissen mitzugestalten. 

Erzähle uns etwas über deine Arbeit!

Ich habe einen traumhaften und -- nach Jahren akademischen Prekariats in der Qualifikation -- sicheren Beruf, in dem ich selbst sehr viele Dinge gestalten und mitentscheiden darf. Ob man und welche Gestaltungsoptionen ich ergreife, liegt nur selten an äußeren Zwängen, sondern sehr viel daran, wie stark ich mich in welchem Feld engagieren möchte. Die Professur und die Aufgaben in der so genannten "akademischen Selbstverwaltung", ein furchtbarer Begriff, er sollte "akademische Selbstgestaltung" heißen, haben meinen Arbeitsalltag sehr stark verändert, was mir nicht immer gefällt, aber mir dennoch auch immer häufiger schmeckt. Denn mittel- und langfristige Planung, Neuausrichtung von Forschungs- und Studienmöglichkeiten und eine aktive Beteiligung an Strategieprozessen entschädigen doch sehr oft für den Verlust von Freiraum für persönliche Forschungsinteressen.

Wenn ich diese dann verfolgen kann, interessiere ich mich im Moment sehr für koloniallinguistische Themen, für die ich gemeinsam mit anderen im Hub #DigitalHerrnhut (https://dhh.hypotheses.org) erschließe. Zum anderen bin ich sehr engagiert für die konstruktionsgrammatische Beschreibung des Deutschen. 

Motivation: warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?

Ich setze mich sehr für eine Transformation der Communitas Universität ein, die sich als Institution nach und nach öffnet, um eine der Akteur:innen einer Wissenskultur des 21. Jahrhunderts zu werden. Wie bei allen Prozessen sind damit Chancen und Risiken verbunden, die ich gern im Hinblick auf Open Educational Resources, Open Access, CitizenScience und ganz allgemein Open Educational Practices beleuchten möchte.

Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?

Ich bin Studiendekan, Prüfungsausschussvorsitzender, Mitglied in Bibliothekskommission  und Senatskommission Lehre und im Koordinierungsstab beim Prorektorat Bildung; Gutachter für verschiedene Stiftungen und Vorsitzender der Gesellschaft für germanistische Sprachgeschichte. 2019 habe ich eine gemeinnützige GmbH für barrierefreie Kommunikation, VERSO, aus der Universität ausgegründet. Also ja, es gibt viel zu sagen. 

Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?

Ich spiele leidenschaftlich gern, Videospiele, wie man so sagt. Leider fehlt mir immer mehr die Zeit dazu -- und ob ich dazu etwas erzählen soll, erfrage ich bei den Follower:innen des Accounts.

Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forscher sind ja auch nur Menschen)?

Kaffee. Zigarette. Buch.

Bitte begrüßt Alexander ganz herzlich bei Real Scientists DE!  

 

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