Diese Woche freuen wir uns auf unsere neue Kuratorin Lara Bister (@LaraBister)! Lara studierte Soziologie an der Universität zu Köln, dem University College Dublin in Irland und der Universität Utrecht in den Niederlanden (Bachelor) und Demografie und Bevölkerungsstudien an der Universität Groningen in den Niederlanden und der Universitat Autònoma de Barcelona in Spanien (Master). Seit 2019 ist sie Doktorandin am Population Research Centre der Universität Groningen und der International Max Planck Research School for Population, Health and Data Science am Max-Planck-Institut für demografische Forschung. Von November 2022 bis Februar 2023 verbrachte sie einen Forschungsaufenthalt an der Population Research Unit der University of Helsinki in Finnland. Ihre Forschung befasst sich mit den Auswirkungen von Wirtschaftskrisen auf die Gesundheit verschiedener Familienmitglieder aus einer Lebensverlaufsperspektive.Weitere Forschungsinteressen von ihr sind Familienkomplexität, sozialpolitische Einflüsse auf die Gesundheit und Biomarkernutzung zur Messung von sozialem Stress.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Ich habe mich bereits im Bachelorstudium für die empirische Sozialforschung interessiert. Ich habe dennoch keine besondere Strategie in meiner Kurswahl o.ä. verfolgt. Während meines Masterstudiums habe ich dann ein Forschungspraktikum am Max-Planck-Institut für Demografische Forschung in Rostock gemacht und das hat mir sehr viel Freude gemacht. Da wusste ich, dass ich gerne promovieren möchte.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Ich forsche im Bereich der (Sozial-)Demografie, Soziologie und Gesundheitswissenschaften. Ich finde es einfach sehr spannend gesellschaftliche und individuelle Prozesse und Faktoren zu verstehen, welche die mentale und physische Gesundheit der in unserer Gesellschaft lebenden Individuen beeinflussen. Zusätzlich zu meinem eigentlichen Forschungsthema (dazu unten mehr) ist sozialwissenschaftliche Forschung auch hinsichtlich der Wissenschaftskommunikation ein super spannendes Feld, da es leicht zugänglich ist und i.d.R. jede*n betrifft oder betreffen kann. Außerdem ist es ein sehr interdisziplinäres Feld mit vielen Anknüpfungspunkten an andere Disziplinen, was es nie langweilig werden lässt.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Mein Forschungsthema bezieht sich auf die Gesundheitsauswirkungen von wirtschaftlichem Stress auf verschiedene Familienmitglieder. Dabei fokussiere ich mich besonders auf Wirtschaftskrisen und nehme eine Lebensverlaufsperspektive eine, d.h., ich berücksichtige nicht nur aktuelle Einflüsse auf die Gesundheit sondern auch die Biographie von Individuen und ihren (intergenerationalen) Familienmitgliedern. Dieses Forschungsziel verfolge ich mithilfe von statistischer Sekundärdatenanalyse, d.h. ich erhebe meine Daten nichts selber sondern benutze medizinische (KiGGS), Umfrage- sowie administrative und Bevölkerungsregisterdaten. Meine Dissertationsprojekte untersuchen, u.a., die physische, mentale und metabolische Gesundheit der ostdeutschen (Nach-)Wendekohorten (d.h. Geburtenjahrgänge 1973-1994), die mentale Gesundheit von Eltern arbeitsloser erwachsener Kinder im gesamteuropäischen Vergleich und die mentale Gesundheit von Erwachsenen in Finnland deren Partner*innen Arbeitslosigkeit erleben. Zusätzlich forsche ich zudem daran, wie sich junge Mütter in Deutschland in ihren realisierten Elternzeitlängen unterscheiden und wie sich das auf ihre Gesundheit auswirkt.
Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Die Öffentlichkeit sollte sich für meine Forschung interessieren, da ich allgemeingesellschaftliche Themen bearbeite. Von Familienpolitik (wie beispielsweise der Elternzeitpolitik) und wirtschaftlichen Umständen ist jede*r einmal betroffen – die Frage, wer von welchen externen Umständen welche (negativen) Gesundheitsfolgen davonträgt, ist somit höchst relevant. Meine Ergebnisse könnten beispielsweise genutzt werden, um Gesundheitsdynamiken in der Gesellschaft auch politisch besser zu verstehen und auf deren Grundlage Gesetze zu entwerfen, die die (kurz- und langfristige) Gesundheit von Individuen schützen.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten? Zusätzlich zu meiner eigentlichen Forschung unterrichte ich an meiner Fakultät (Faculty of Spatial Sciences, University of Groningen), bspw. Masterstudierende in Statistik, Bachelorstudierende im Wissenschaftlichen Arbeiten und betreue Bachelor und Masterarbeiten. Außerdem organisiere ich den Twitteraccount meines Forschungszentrums (Population Research Centre, @PopResGroningen). Außerhalb meiner einen Universität engagiere ich mich noch für die Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen im Bereich Demografie und Bevölkerungswissenschaften und sitze dem PhD Network der European Association for Population Studies vor und bin Studierendenvertreterin in meiner Graduiertenschule, der International Max Planck Research School for Population, Health and Data Science.
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Ich habe eine große Leidenschaft für das Kochen und Backen entwickelt (und bin damit auf den Spuren meiner Familie unterwegs, meine Großeltern waren bspw. Köchin und Konditor). Am liebsten probiere ich alte Familienrezepte zu “veganisieren", also die Rezepte vegan nach zu kochen und die Mengen und Zutaten auszuklügeln. Außerdem habe ich große Freude an Kreativem und schaue mir nicht nur selbst gerne Kunst an, sondern male und gestalte gerne.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?
An einem idealen freien Tag gehe ich morgens zum Sport oder Yoga, treffe mit mit eine*r Freund*in in einem Café, gehe lange spazieren, ins Museum, auf ein Konzert o.ä. und koche etwas zusammen mit Freund*innen. Ganz entspannt also. :-)
Bitte begrüßt Lara ganz herzlich bei Real Scientists DE!
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