Diese Woche dürfen unsere neue Kuratorin Corina Erk (@DrCorinaErk) auf dem Kanal begrüßen! Corina hat in Germanistik, Literatur und Medien promoviert. Ist derzeit Akademische Rätin a. Z. und Postdoc an der Universität Bamberg, Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften, Institut Germanistik, Lehrstuhl für Literatur und Medien. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen bei folgenden Themen: Europa-Diskurse in der deutschsprachigen Literatur vom 17. bis 21. Jahrhundert, Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft, Literatur und Medien.
Wie bist du in der Wissenschaft gelandet?
Nach dem Doppelstudium der Fächer Deutsch/Englisch für gymnasiales Lehramt bzw. Germanistik/Anglistik auf Magister habe ich mich entschlossen, den Weg in der Wissenschaft mit der Promotion fortzusetzen und mich in der Dissertationsschrift mit der Darstellung des RAF-Terrorismus im Film aus erinnerungskultureller Perspektive auseinandergesetzt. Es folgte eine Station im Wissenschaftsmanagement bei der Virtuellen Hochschule Bayern, bevor ich für die Habilitation an die Universität zurückgekehrt bin. Wenn ich im Nachgang darauf zurückblicke, war dieser Weg aus Sicht meiner Herkunft als #FirstGenAcademic und #Arbeiterkind alles andere als selbstverständlich.
Warum hast du dich für dein aktuelles Feld entschieden, und/oder was hält dich dort?
Mich reizt diese Themenvielfalt, die ich im weiten Feld von Literatur und Medien bearbeiten kann. Dazu zählen Analysen aus der Literatur vom 18. Jahrhundert bis hinein in die Gegenwart ebenso wie das Verständnis einer Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft oder eben der Konnex von Literatur und Medien. Dabei lassen sich vielfältige Aspekte in Forschung und Lehre fokussieren, beispielsweise Intermedialität und Adaptionsforschung, Gender und Queer Studies, Raumtheorien oder auch Gedächtnisforschung und Erinnerungskulturen. Das bringt auch ein Arbeiten in interdisziplinären Zusammenhängen mit sich. Und für mich mindestens so wichtig ist die Lehre an der Hochschule, die einfach unglaublich bereichernd ist, sei es in Präsenz oder online.
Erzähle uns etwas über deine Arbeit!
Mit Bildern von mir im weißen Kittel vor dem Reagenzglas im Labor stehend kann ich als Geisteswissenschaftlerin bekanntermaßen nicht dienen. Dafür treffen in meiner Arbeit vielfältige Themen und gesellschaftlich relevante Diskurse aus Medien aller Art aufeinander, sei es klassisch die Literatur, aber eben auch Film und Fernsehen, Social Media oder Comics und Graphic Novels. Damit gelingt es auch wunderbar, die Studierenden in ihrer Lebensrealität abzuholen und mit ihnen in Diskussion zu treten. Denn die Lehre macht natürlich ebenso einen Großteil meiner Arbeit aus. Daneben habe ich auch noch eine ganze Reihe von Ämtern in der akademischen Selbstverwaltung inne, die meinen Arbeitstag ausfüllen. Und allen voran verfolge ich natürlich mit meiner Habilitationsschrift zu Europa in der Literatur ein ziemlich umfangreiches Schreibprojekt.
Motivation: Warum sollte sich die Öffentlichkeit für deine Forschung/Arbeit interessieren?
Sowohl in meiner Dissertation zur Darstellung des RAF-Terrorismus im Film als auch in meinem aktuellen Habilitationsprojekt zu „Europa. Zur Literaturgeschichte einer Idee. Studien zu deutschsprachigen Werken vom Ende des 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts“ befasse ich mich mit eben auch gesellschaftspolitisch relevanten Themen, die im öffentlichen Diskurs zirkulieren und, etwa am Beispiel Europa, immer wieder aufs Neue Relevanz haben. So frage ich mich etwa, was wir aus ideengeschichtlichen, kulturellen und literarischen Verhandlungen von Europa in der Vergangenheit für die Gegenwart und die Zukunft Europas lernen können. Auch die Untersuchung des Einflusses von Medien auf unser ganz alltägliches Leben, seien es Film, Fotografie oder Social Media, wie darin Geschichten erzählt werden und auf welche Weise dies unsere Weltwahrnehmung prägt, spielt in und für die Öffentlichkeit eine Rolle.
Hast du irgendwelche interessanten externen/zusätzlichen Aufgaben/Tätigkeiten?
An der Universität habe ich eine ganze Reihe von Ämtern in der akademischen Selbstverwaltung und in Gremien inne, etwa als Frauenbeauftragte im Mittelbaukonvent, als Fachstudienberaterin, als stellvertretende Fakultätsfrauenbeauftragte, als Mittelbauvertreterin im Zentrum für Lehrer:innenbildung der Universität oder als Mittelbauvertreterin im Beirat der Trimberg Research Academy (TRAc).
Irgendwelche interessanten Hobbies, von denen du uns erzählen möchtest?
Meine Freizeit verbringe ich im Idealfall draußen in der Natur. Und daher finden auch meine Hobbies im Freien statt. In diesem Jahr bin ich in meine dritte Saison auf dem Gravel-Bike gestartet. Daneben bewirtschafte ich eine kleine Gartenparzelle zum biologischen Gemüseanbau. Und falls es doch einmal regnet, findet man mich im Kino.
Wie sieht dein idealer freier Tag aus (Forschende sind ja auch nur Menschen)?
Der ideale Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück und dann geht’s raus aufs Fahrrad zu einer ausgedehnten Tour durch Wiesen und Wälder oder ab in den Garten, denn das Unkraut schläft quasi nie.
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